Bei Cully VD im Genfersee wurde die Leiche des 6-jährigen Mädchens gefunden, das bei einem Unwetter vor fast einem Jahr in Chamoson VS von den Fluten des Flusses Losentse mitgerissen wurde. Der Mann, der ebenfalls weggespült wurde, konnte noch nicht gefunden werden.
Eine Drittperson habe am vergangenen Donnerstag eine Leiche bei Cully VD entdeckt, wie die Kantonspolizei Wallis am Montag mitteilte. Die Kantonspolizei Waadt habe am Seeufer den Leichnam eines Kindes geborgen und ihn zur Identifikation nach Lausanne gebracht.
Die am Montag bekannt gewordenen Resultate der DNA haben ergeben, dass es sich um das sechsjährige Mädchen aus Frankreich handelt, das seit dem Unwetter am 11. August 2019 als vermisst galt. Sie war mit einem 37-jährigen Genfer in einem Auto im Unterwallis unterwegs, als dieses von den Wassermassen des Flusses erfasst und weggeschwemmt wurde.
Gewitter entlang des Bachbettes der Losentse hatten an sintflutartige Erd- und Wassermassen ausgelöst. Neben dem Auto der beiden war mindestens ein weiteres fortgeschwemmt worden. Dieses war aber leer. Die Mutter des Mädchens und deren Freundin mussten die Tragödie mitansehen.
In der Nacht zum Sonntag suchten die örtliche Polizei, Hilfskräfte und zahlreiche Feuerwehrleute bis in die Nacht hinein mit rund 70 Personen nach den beiden. Auch ein Helikopter beteiligte sich an der Suche. Im Verlauf der Nacht wurde das Fahrzeug, in welchem sich keine Insassen befunden hatten, etwas ausserhalb Chamoson gefunden.
Am Montag suchten die Einsatz- und Hilfskräfte weiter nach den beiden. Die Hoffnung, sie lebend zu bergen, schätzte der Rettungschef Benoît Dorsaz aber bereits am Montagnachmittag als «gleich Null» ein. Am 21. August wurden erste Trümmerteile des Autos entlang der Losentse gefunden.
Drei Wochen lang wurde intensiv, permanent und systematisch nach den Vermissten gesucht, danach nur noch punktuell und gezielt. Am 14. Oktober war bei Leytron VS in der Rhone das leere Auto der beiden gefunden worden.
Der Mann konnte bislang nicht gefunden werden. (sda)