Ein «Unique Selling Point» seien die geschlechtergetrennten WCs, schrieb SBB-Mediensprecher Christian Ginsig auf Twitter. Für das Konzept entschieden habe man sich nach Gesprächen mit ausländischen Bahnen und aufgrund von Marktforschung.
Mir gefällt der neue Speisewagen des Giruno sehr gut, dir vielleicht die Veloabstellplätze. Aber wenn man von einem USP sprechen will, dann sicher das stille Örtchen für Männer. Aber wie ich schon schrieb, der FV-Dosto von Bombardier wird auch rocken! #övlive pic.twitter.com/yP40hougWW
— Christian Ginsig (@ginsig) 2. Mai 2019
In den neuen Giruno Gotthardzügen wird es zwei rollstuhlgängige Unisex-Toiletten, drei Pissoirs, drei Toiletten nur für Frauen, eine gemischte Personaltoilette und drei Unisex-Toiletten haben.
Gemäss SBB-Mediensprecher Ginsig werden die Giruno Züge etwas verschachtelt daher kommen. Frauen und Männer-Toiletten werden jeweils direkt nebeneinander liegen. Eine Leuchttafel wird in den Wägen anzeigen, welche Toiletten gerade belegt sind. Die beiden rollstuhlgängigen WCs werden je einmal in der 1. und einmal in der 2. Klasse liegen. Beide WCs sind jedoch von der 1. und 2. Klasse aus erreichbar, so dass auch im Fall eines WC-Ausfalls von allen Rollstuhlplätzen aus ein rollstuhlgängiges WC erreichbar bleibt.
Gemäss Frank Zimmermann vom Verband öffentlicher Verkehr Zentralschweiz gibt es ein kleines Problem bei den Männertoiletten. Da diese über sehr kleine Pissoirs verfügen, erfordere dies bei schwankenden Zügen «eine ausgesprochen hohe Treffsicherheit», wie Zimmermann gegenüber 20 Minuten ausführte. Kommt hinzu, dass sich die kleinen Pissoirbecken beim Sitzen auf der herkömmlichen WC-Schüssel ziemlich genau auf Nasenhöhe befänden. Eine nicht besonders appetitliche Vorstellung.
Das ist noch offen. Zuerst will Mediensprecher Ginsig den Praxistest machen. «Da es sich um den ersten SBB-Zug mit getrennten Toiletten handelt, kann ein erstes Fazit erst nach ein paar Monaten gezogen werden», so Ginsig gegenüber watson. (ohe)