Waadtländer Justiz liess Antisemiten gewähren, jetzt handelt sie
Alain Soral, ein schweizerisch-französischer Autor, der bereits wegen homophober Äusserungen zu 40 Tagen Gefängnis verurteilt worden war, wurde am Mittwoch festgenommen und seine Wohnung durchsucht.
Antisemitische Äusserungen
Zuvor sei am 8. März 2024 eine Anzeige der Organisation Coordination Intercommunautaire contre l’Antisémitisme et la Diffamation (CICAD) wegen Antisemitismus gegen Soral eingegangen, hielt die Staatsanwaltschaft fest. Anschliessend habe sie ein Ersuchen der französischen Behörden um Delegation der Strafverfolgung in Bezug auf Äusserungen des Betroffenen erhalten.
Auf der Website Egalité & Réconciliation von Alain Soral finden sich Auszüge aus dem Durchsuchungsbefehl, der vom Generalstaatsanwalt des Kantons Waadt unterzeichnet wurde. Darin wird Alain Soral, der mit bürgerlichem Namen Alain Bonnet heisst, vorgeworfen:
Waadtländer Justiz stoppte Strafverfolgung 2020
Auf Anfrage von watson bestätigt die CICAD (Coordination intercommunautaire contre l'antisémitisme et la diffamation), dass sie bei der Waadtländer Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen Alain Soral wegen der Artikel 261bis und 259 des Strafgesetzbuches eingereicht hat.
Im Jahr 2020 alarmierte die CICAD dreimal die Waadtländer Justiz über «widerliche» Äusserungen von Alain Soral in Videos, die auf seiner Website veröffentlicht worden waren. Ohne sie von der Notwendigkeit einer Strafverfolgung zu überzeugen. Der Staatsanwalt ist nicht mehr derselbe.
«Schabbat-Geschichte»
Damals verwies die CICAD insbesondere auf ein Video vom 25. März 2020, in dem Soral sich zum Zeitpunkt des Lockdowns antisemitisch äusserte, wie die französische Zeitschrift Marianne publik machte:
«Das ist Schindlers Liste»
Später im selben Video wurde Alain Soral konkreter:
Im Jahr 2020 verzichtete die Waadtländer Staatsanwaltschaft auf eine Strafverfolgung, da die Aussagen französische Persönlichkeiten beträfen und für ein nicht-schweizerisches Publikum bestimmt seien. Diesmal tritt sie in Aktion.
Für die Website Egalité & Réconciliation, die auf die von der Waadtländer Staatsanwaltschaft gegen Alain Soral eingeleiteten Ermittlungen reagiert, ist die Botschaft klar:
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA


