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Wegen häufigeren Unwettern: Die Schweiz wird zum Hochwasserschutzprojekt

So viel lässt sich die Schweiz den Hochwasserschutz kosten – und so teuer wäre es ohne

14.07.2021, 12:1014.07.2021, 12:46
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Jeder fünfte Schweizer wohnt in einem hochwassergefährdeten Gebiet. Auf der gleichen Fläche befinden sich Sachwerte in Höhe von etwa 840 Milliarden Franken, wie Zahlen des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) zeigen. Damit ist Hochwasserschutz in der Schweiz ein nationales Projekt.

Nach dem Jahrhundert-Hochwasser von 2005, das sechs Todesopfer forderte und Sachschäden in Höhe von drei Milliarden Franken verursachte, wurden die Arbeiten nochmals intensiviert. Insgesamt wurden seitdem 4.5 Milliarden Franken in Hochwasserschutzprojekte investiert. In Zukunft sollen weiterhin jährlich 380 Millionen dafür ausgegeben werden. In der aktuellen Lage dürften die seit damals errichteten Schutzmassnahmen nun auf den Prüfstand gestellt werden.

ZUR MEDIENKONFERENZ DES KANTONS BERN „10 JAHRE NACH HOCHWASSSER 2005 – BILANZ UND AUSBLICK“ STELLEN WIR IHNEN AM MONTAG, 17. AUGUST 2015, FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG - Firemen and civil protec ...
Das Jahrhunderthochwasser in der Schweiz 2005 führte zu massiven Schäden, hier ein Bild aus Bern.Bild: KEYSTONE

Hochwassermassnahmen auf dem Prüfstand

Ein positives Beispiel hierfür ist das Projekt «Urner Talboden» in Uri. Dieses wurde 2016 abgeschlossen und kam gestern zum Einsatz. Die Urner Behörden sperren dafür die Autobahn A2 zwischen Flüelen und Amsteg. Dann werden die steigenden Wassermassen aus der Reuss auf die Autobahn umgelenkt. So konnten bereits im Oktober 2020 grössere Schäden wie 2005 verhindert werden.

Das Wasser wird auf die Autobahn umgeleitet.Video: YouTube/BAFU OFEV UFAM FOEN

In der Stadt Thun hingegen funktioniert der Entlastungsstollen für den Thunersee nur teilweise. Wegen technischen Problemen lässt sich der Stollen nicht ganz schliessen. Deshalb kann die Durchflussmenge nicht kurzfristig reduziert werden.

Ein Generationenprojekt

Die anhaltenden Niederschläge in den nächsten Tagen bereiten den Feuerwehren in der ganzen Schweiz also trotz der massiven Investitionen in den Hochwasserschutz Sorge. In Sarnen tritt die Aa über die Ufer, der Reussdamm steht unter enormen Belastungen und am Thunersee herrscht bereits offiziell Hochwasser.

Damit wird deutlich, dass die Schweiz weiterhin am Generationenprojekt Hochwasserschutz arbeiten muss. Mehrere Projekte wurden in den letzten Jahren verschleppt oder kamen ganz zum Stillstand. Diese dürften nun neuen Aufwind erhalten.

Die Rhoneausweitung im Video.Video: YouTube/BAFU OFEV UFAM FOEN

Das grösste Projekt ist dabei die dritte Rohnekorrektion in den Kantonen Wallis und Waadt. Hier werden Korrekturen und weitere Massnahmen auf einer Länge von 162 Kilometern vorgenommen. So sollen 100'000 Menschen vor Hochwasser geschützt und ein Sachschaden von 10 Milliarden Franken verhindert werden. Kostenpunkt: 3.6 Milliarden Franken. (leo)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Max Dick
14.07.2021 12:45registriert Januar 2017
Der Begriff Jahrhunderthochwasser muss wohl überdacht werden, wenn das hier an 2005 herankommt. Zumal wir auch 1999 ein Jahrhunderthochwasser hatten.
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Chalbsbratwurst
14.07.2021 13:45registriert Juli 2020
Man kann die möglichen Schadensummen nicht einfach in einen Vergleich mit den Hochwasserschutzausgaben setzen. Die Hochwasserschutzausgaben fallen meist nur einmalig an (wenn es richtig gemacht wurde). Diese einmaligen Ausgaben können aber mehrfach Schäden verhindern über viele Jahrzehnte. Zudem ist es oft nicht nur Hochwasserschutz sondern gleichzeitig auch Renaturalisierung (verbreiterung von Bachbetten und Böschungen anstatt Betonmauern).
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Restrealität
14.07.2021 14:58registriert Mai 2018
Und die SVP meint weiterhin, es gäbe keine Klimaveränderung.
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