Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat am Dienstag die landwirtschaftliche Strukturerhebung 2023 publiziert. Diese zeigt auf, was auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Schweiz alles wächst. Wir haben die wichtigsten Fakten für dich zusammengetragen.
2023 blieb die Grösse der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Schweiz mit rund 1'042'030 Hektaren gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert.
Laut dem BFS bestand die landwirtschaftliche Nutzfläche zu rund 58 Prozent aus Naturwiesen und Weiden. Dahinter folgten Ackerland mit einem Anteil von 38 Prozent sowie Rebland und Obstanlagen mit einem Anteil von 4 Prozent.
Die gesamte Getreidefläche sank um 2,5 Prozent auf 141'370 Hektaren. 2023 wurden 18 Prozent der Nutzfläche für den Getreideanbau genutzt. Unter den Getreidearten wuchsen derweil die Flächen von Dinkel, Hafer und Roggen.
Die Kartoffelfläche blieb laut dem BFS annähernd stabil, während wiederum die Rapsfläche zunahm. Zuckerrüben machten nach zwei rückläufigen Jahren in Folge mit einem Plus von 3,1 Prozent wieder Boden gut.
Am stärksten legte jedoch die Sonnenblumenfläche zu: Hier resultierte im Vergleich mit dem Vorjahr ein Plus von 21,7 Prozent auf rund 6400 Hektaren. Nahezu die gesamte Fläche wurde laut dem BFS zur Speiseölgewinnung verwendet.
Die Sojafläche, die zwischen 2021 und 2022 um fast 30 Prozent zugenommen hatte, wies auch im vergangenen Jahr mit einem Plus von 6,3 Prozent eine sehr positive Entwicklung auf.
Die folgende Grafik zeigt die landwirtschaftliche Nutzfläche der Schweiz ohne Weiden, Wiesen und Kunstwiesen:
Im Vergleich zu 1996 gab es im letzten Jahr einen Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzfläche von rund 40'000 Hektaren. Besonders die Nutzfläche für Getreide ist kleiner geworden (minus 55'000 Hektar). Die Fläche für Ölsaaten (Pflanzensamen wie Sonnenblumen und Sesam), übrige offene Ackerflächen, Kunstwiesen (Ansaatwiesen, Gärten), Dauerkulturen (Weinbau, Obstbau, Baumschulen) und übrige landwirtschaftliche Nutzflächen ist jedoch gestiegen.
Im letzten Jahr wurden 47'719 Landwirtschaftsbetriebe gezählt. Die Gesamtzahl der Betriebe nahm 2023 weiter ab. Im Vergleich zu 2022 wurden 625 Betrieben weniger verzeichnet. Das ist ein Minus von 1,3 Prozent. Bereits von 2021 bis 2022 hatte die Anzahl der Landwirtschaftsbetriebe hierzulande um 1,1 Prozent abgenommen.
Laut dem BFS zeigt sich hierdurch die Fortsetzung des strukturellen Wandels der Schweizer Landwirtschaft. Eine Betrachtung nach Grössenklassen zeigt zudem, dass die Anzahl der Betriebe mit einer Fläche von unter 30 Hektaren im vergangenen Jahr rückläufig war, während die Zahl der Betriebe mit einer Fläche von mehr als 30 Hektaren zunahm. Im Durchschnitt bewirtschaftete ein Landwirtschaftsbetrieb denn auch 0,2 Hektaren Nutzfläche mehr als noch 2022.
Im Bereich der Nutztierhaltung wuchs der Geflügelbestand 2023 mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 13,3 Millionen weiter, wenn auch in schwächerer Form als noch im Vorjahr. Unter dem Bio-Label wurden 800'100 respektive 21 Prozent der Legehennen aufgezogen.
Der Rindviehbestand blieb im gleichen Zeitraum stabil und legte um 0,2 Prozent zu – was über 1,5 Millionen Tieren entspricht. Derweil setzte der Milchkuhbestand seinen negativen Trend weiter fort und lag 2023 bei 532'300 Tieren – ein Minus von zwei Prozent also. Die Haltung anderer Kühe – hauptsächlich Mutterkühe für die extensive Rindfleischproduktion – zeigte mit einem Plus von 1,9 Prozent dagegen eine steigende Entwicklung. In den vergangenen zehn Jahren hat deren Zahl um 20 Prozent zugenommen.
Der Schweinebestand nahm 2023 derweil um 3,5 Prozent auf 1'324'400 Tiere ab. Seit 2013 verringerte sich die Zahl der Schweine in der Schweiz laut dem BFS um gut 10 Prozent. Die Bio-Schweinehaltung ist nach wie vor begrenzt und macht nur 2,7 Prozent der Gesamtzahl aus.
Mit Material der Nachrichtenagentur Keystone/sda.