Schweiz
Leben

Bio-Boom in der Schweiz – die wichtigsten Zahlen und Fakten

Bild

Bio-Boom in der Schweiz – die wichtigsten Zahlen und Fakten

Bio-Lebensmittel sind beliebt und beweisen sich als Langzeittrend – das zeigen die neusten Zahlen von Bio Suisse. In keinem anderen Land wird so viel Geld für Bio-Lebensmittel ausgegeben. Die wichtigsten Zahlen hier im Überblick.
14.04.2024, 17:33
Julia Neukomm
Julia Neukomm
Mehr «Schweiz»

Die Schweiz ist Bio-Weltmeister! Biologische Lebensmittel sind im Trend und die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr, wie aktuelle Zahlen von Bio Suisse belegen. Der Dachverband Bio Suisse ist die führende Bio-Organisation. Ist die Knospe auf einem Produkt, garantiert sie, dass das Produkt nach Bio-Suisse-Richtlinien produziert wurde. Die Bezeichnung «Bio» ist geschützt und darf nur für Produkte aus biologischer Landwirtschaft, die gemäss den Bio-Richtlinien produziert werden, benutzt werden.

Bio Suisse steht für eine umfassend nachhaltige Produktion und schonende Verarbeitung.
Bio Suisse steht für eine umfassend nachhaltige Produktion und schonende Verarbeitung.
Bio-Suisse-Richtlinien
Die Bio-Suisse-Richtlinien umfassen eine nachhaltige Produktion und eine schonende Verarbeitung. Das Richtlinien-Buch ist fast 350 Seiten dick. Darin sind zahlreiche Anforderungen beschrieben, wie zum Beispiel folgende: Gesamter Betrieb muss Bio sein, Wiederkäuer maximal 10 Prozent Kraftfutter, Flugverbot, Importbeschränkungen, keine Urwaldrodung, nachhaltige Wassernutzung, keine Aromatisierung, Vorschriften für schonende Verarbeitung für jedes Produkt usw.

Wie es um die Bio-Liebe der Schweizerinnen und Schweizer wirklich steht, erfährst du hier.

Achtest du beim Einkauf auf Bio-Lebensmittel?

So viel Geld wird für Bio-Produkte ausgegeben

Im vergangenen Jahr gab ein Schweizer Konsument im Durchschnitt 454 Franken für Bio-Produkte aus. Das sind 15 Franken mehr als im Vorjahr. Rund die Hälfte der Konsumenten kauft dabei täglich oder mehrmals pro Woche Bio-Produkte ein. Gemäss Bio Suisse hat die Schweiz die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben weltweit.

So schlagen sich die Bio-Produkte im Markt

Im Jahr 2022 waren die meistgekauften Bio-Produkte Eier, Frischbrot, Gemüse und Früchte. Sie alle weisen einen Marktanteil von über 20 Prozent auf.

Coop ist hinsichtlich Bio-Lebensmittel Marktführer und erreichte 2022 mit einem Umsatz von 1,592 Mrd. Franken einen Marktanteil von 41,1 Prozent. Auf Platz zwei ist Migros mit einem Marktanteil von 32,5 Prozent (1,260 Mrd. Franken Umsatz). Der Bio-Fachhandel erzielte mit einem Umsatz von 317 Mio. Franken einen Anteil von 8,2 Prozent.

Der Marktanteil der einzelnen Bio-Produkte. Eine Auswahl.

Quelle: Bio Suisse
Quelle: Bio Suisse bild: watson

Wie der Umsatz weiter wächst

Die aktuellen Umsatzzahlen widerspiegeln die grosse Kaufbereitschaft für Bio-Lebensmittel und damit den langzeitigen Aufwärtstrend. 2023 gab es einen neuen Umsatzrekord von über vier Milliarden Franken. Laut Bio Suisse lag der Umsatz 2022 noch bei 3,8 Milliarden Franken.

So viele Bio-Höfe gibt es

2023 waren in der Schweiz 7362 Bio-Betriebe nach den Richtlinien von Bio Suisse registriert. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Betriebe mit 21 Neuzugängen kaum verändert. Auch bei den zertifizierten Händlern und Verarbeitungsbetrieben sind die Zahlen mit 48 Neuen nur gering angestiegen (insgesamt 1356 Lizenznehmende mit Bio-Label).

In welchem Kanton es am meisten Bio-Höfe hat

2022 gab es in Bern mit 1381 Bio-Höfen die meisten Bio-Betriebe in der Schweiz. Der Bio-Kanton schlechthin ist jedoch der Kanton Graubünden: Über 60 Prozent der Betriebe (1989 Betriebe, davon 1279 Bio-Höfe) produzieren im Bündner Kanton biologisch. Anders sieht es im Kanton Bern aus: Dort gibt es von 9309 landwirtschaftlichen Betrieben nur 15 Prozent, die biologisch bewirtschaftet werden.

Klicke auf die Kantone und erfahre mehr. Bio-betriebe: Knospe- und Bio-Verordnung

Auf wie viel Hektaren Land Biolandwirtschaft betreiben wird

Die landwirtschaftliche Bio-Nutzfläche in der Schweiz hat in den letzten Jahren zugenommen. Sie wuchs 2022 um 10'000 auf 187'000 Hektar. Damit sind in der Schweiz 18 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Fair Fashion: Der Überschuss der Modeindustrie
1 / 14
Fair Fashion: Der Überschuss der Modeindustrie
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wenn uns die Erde so behandeln würde wie wir sie
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
77 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Labär
14.04.2024 18:28registriert August 2020
Ein guter Trend u.a. für die Biodiversität. Jetzt müssten Coop und Migros ihre Margen für Bioprodukte auf ein faires Niveau senken, um diesen Trend nicht zu behindern.
12311
Melden
Zum Kommentar
avatar
Magenta
14.04.2024 19:05registriert März 2018
Ich höre immer wieder, Bio sei zu teuer. Dabei ist konventionell einfach zu billig. Wenn Du als Konsument den Preis nicht bezahlst, bezahlen ihn das Tier und die Natur.
7219
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rethinking
14.04.2024 19:24registriert Oktober 2018
Wenn ich mir ansehe wie viele Pestizide und Antibiotika in Nicht-BIO drin steckt, ist für mich der Fall klar…

Kommt noch die besser Behandlung der Tiere hinzu, ist er sonnenklar…

Einzig die Überrissene Marge der Händler ist inakzeptabel…
5318
Melden
Zum Kommentar
77
Die P: Endlich wieder guter Hip-Hop aus Deutschland

Ich erinnere mich noch genau an ein Erlebnis vor ca. 25 Jahren. Per Zufall zappte ich in den Film «Fallen Angels» von Wong Kar-Wai hinein. Jesus Maria – es war wie ein Erwachen: Die Kameraführung, die Einstellungen, die Regie, die SchauspielerInnen, die Story … alles neu, alles anders, alles fremd.

Zur Story