Ein Lothar Matthäus lehnt sich entspannt zurück und geniesst die neuste Ausgabe unserer schönen Serie. Die Aufnahme zeigt den 19-jährigen «Lodda» bei der EM 1980.
Im baden-württembergischen Derby gegen Karlsruhe verdient sich Murat Yakin Bestnoten. Der zweikampfstarke Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart meldet KSC-Regisseur Thomas Hässler ab und bereitet zudem beim 3:0-Sieg zwei Tore vor. Dass Yakin ein blaues Auge davonträgt, ist nicht das einzige Detail, das auf dem Bild mit Spielmacher Krassimir Balakow auffällt. Denn offenbar ist es im November 1997 so kalt im Gottlieb-Daimler-Stadion, dass der Schweizer mit Goalie-Handschuhen aufläuft.
Public Viewing, lange bevor man im deutschsprachigen Raum diese Bezeichnung für das gemeinsame Schauen eines Fussballspiels wählte. Fans verfolgen 1966 in einem Fernsehgeschäft ein Interview mit dem deutschen Bundestrainer Helmut Schön.
Der Volksmund sagt, der dümmste Bauer habe die dicksten Kartoffeln. Nun, ich kenne den IQ von Glenn Hoddle nicht (es gab da allerdings mal diese Geschichte, als er sich über behinderte Menschen so äusserte, dass er als englischer Nationaltrainer entlassen wurde). Der Tottenham-Star zeigt Mitte der 80er-Jahre jedenfalls den grünen Daumen, den er beim Züchten von Tomaten hat.
Wenn Köbi Kuhn Ende der 1960er-Jahre die Liege besetzt, müssen beim FC Zürich alle anderen warten. Mitspieler Schorsch Volkert freut sich schon auf die Massage, die ihm Rolf Bamert (im Unterleibchen) verpassen wird. Der 12-fache Nationalspieler Volkert stirbt 2020, weniger als ein Jahr nach Kuhn, dem wohl grössten Spieler der FCZ-Geschichte.
Zwei der heiligsten aller niederländischen Fussball-Heiligen: Trainer Johan Cruyff (links) und Stürmer Marco van Basten beim gemeinsamen Interview. Vier Wochen nach dieser Aufnahme im Frühling 1987 gewinnt das Duo mit Ajax Amsterdam den Cupsieger-Cup – dank einem Treffer van Bastens zum 1:0-Finalsieg gegen Lokomotive Leipzig.
Ausgelassene Stimmung im Zürcher Hardturm-Stadion, wo Mann 1935 Hut trägt. Die Schweizer Fans sehen einen rauschenden 6:2-Sieg des Nationalteams gegen Ungarn, Leopold «Poldi» Kielholz steuert drei Tore bei. Der Stürmer mit der markanten Brille wird mit sieben Treffern auch Torschützenkönig des Europapokals der Nationalmannschaften. Die Schweiz schliesst ihn auf dem fünften und letzten Rang ab, der Kantersieg über Ungarn ist der einzige Erfolg in acht Spielen.
1994 verlässt Stefan Effenberg die USA abrupt: Er fliegt aus der deutschen Nationalmannschaft, weil er den Fans beim WM-Spiel gegen Südkorea den Stinkefinger zeigt. Drei Jahre zuvor versucht sich der «Tiger» im Trainingslager des FC Bayern München in Florida als Hochseefischer. Wie man anhand Effenbergs Mähne sehen kann, weht eine ordentliche Brise.
Das ist mal eine Art, ein 7:0 unter Dach und Fach zu bringen! Die Leeds-Ikone Billy Bremner erzielt 1967 den letzten Treffer beim Kantersieg gegen Chelsea mit einem prachtvollen Fallrückzieher. 40'460 Fans an der Elland Road sind aus dem Häuschen. Nur Weltmeister Jack Charlton hat mit 772 Einsätzen noch einen Einsatz mehr für Leeds United absolviert als der Schotte Bremner, der in der ewigen Torschützenliste des Klubs mit 115 Treffern Rang 5 belegt.
Die WM 1982 ist nicht Argentiniens Turnier, der Titelverteidiger scheidet in der Zwischenrunde aus. Diego Armando Maradona hat einen schweren Stand, die Gegner kennen keine Gnade mit dem Goldjungen. Hier wird er in der Begegnung gegen El Salvador zurückgehalten, als würde Football statt Fussball gespielt. Vier Jahre später ist Maradona auf dem Zenit – und führt die «Albiceleste» zum WM-Triumph.
Wir wissen nicht, was sie gerade besprechen. Jedenfalls scheint es den deutschen Reportern Rolf «Töppi» Töpperwien (links, ZDF) und Jörg «Wonti» Wontorra (ARD) 1986 an der WM in Mexiko gut zu gehen.
Der 5. August 1986 ist ein historisches Datum für Olympique Marseille: Gegen die AS Monaco laufen die Spieler zur ersten Partie unter dem neuen Klubboss Bernard Tapie auf. Der windige Geschäftsmann führt OM zu einer Serie von Meistertiteln und zum Triumph in der ersten Champions-League-Saison 1993. Wenig später folgen wegen eines Bestechungsskandals ein Zwangsabstieg und eine Gefängnisstrafe des 2021 verstorbenen Tapies. All dies ist weit weg, als Marseille im Stade Vélodrome einen 3:1-Sieg gegen Monaco feiert, zu dem Goalgetter Jean-Pierre Papin zwei Treffer beisteuert.
Der sowjetische Meister 1973 heisst überraschend Ararat Jerewan. Die Armenier gewinnen gar das Double und 1975 noch ein zweites Mal den Cup. Im Meistercup 1974/75 verliert Ararat Jerewan im Viertelfinal-Hinspiel gegen Bayern München 0:2, scheidet aber nach einem 1:0-Heimsieg im Rückspiel nur knapp aus. Diese Jahre sind der Höhepunkt in der Klubgeschichte. Seit dem Ende der Sowjetunion gab es nur noch einen armenischen Meistertitel, aber immerhin sechs Cupsiege – den letzten 2021.
14'000 Zuschauer pilgern an einem Samstag im April 1967 ins Grünwalder Stadion in München. Zu ihnen gehört auch diese Dame mittleren Alters, die sich mitten in der Partie an Kult-Goalie Petar Radenkovic von 1860 München heranmacht – das Geschehen spielt sich ja schliesslich gerade im anderen Strafraum ab. Radenkovic hat vielleicht gerade eine Schallplatte in der Hand, die er der Anhängerin signiert, sein «Bin i Radi, bin i König» ist schliesslich heute noch bekannt. Die Sechzger werden als Titelverteidiger Ende Saison Zweite – es sind bis heute ihre beiden besten Saisons der Klubgeschichte.
In Bielefeld ist angeblich nicht viel los. Da ist der neue Stürmer Rainer Rauffmann froh, finden er und seine Gattin Zerstreuung bei Pferden. Das passt, schliesslich kickt die Arminia ja auf der Alm. Doch es geigt nicht zwischen dem Stürmer und dem Trainer, nach nur vier Einsätzen endet Rauffmanns Karriere in Bielefeld – und das spektakulärste Kapitel seiner Laufbahn beginnt. Der 30-Jährige, in der Heimat nie ein Star, wechselt zu Omonia Nikosia. Er gibt freimütig zu, dass ihn vor allem Sonne, Strand und Meer nach Zypern locken – und dort trifft er am Laufmeter. Drei Mal in Folge wird Rauffmann, der auf der Insel Markos statt Rainer heisst, Torschützenkönig. Er schiesst in sieben Saisons 181 Tore in 152 Spielen, wird letztlich sogar eingebürgert und gibt im zarten Alter von 35 Jahren noch sein Länderspieldebüt.
Als «Black Cats» ist in England der AFC Sunderland bekannt. Aber dieses Büsi wagt sich weiter südwestlich auf den Rasen: Es sorgt bei einem 3:2-Heimsieg des FC Liverpool gegen Arsenal für etwas Abwechslung. In die Geschichte geht das Spiel aber nicht wegen des tierischen Besuchs ein, sondern weil es 1964 als allererstes überhaupt auf BBC als «Match of the day» ausgestrahlt wird.
Gut, dass es nur einen wie Bregy gebe, meint Beni Thurnheer eben noch, da zirkelt Eric Wynalda einen ebenso herrlichen Freistoss zum 1:1 für die USA im WM-Eröffnungsspiel 1994 gegen die Schweiz ins Netz. Im Liga-Alltag kickt er für den 1. FC Saarbrücken, hier strahlt Wynalda (links) mit Kollege Matthias Lust nach einem Sieg im Südwest-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern. Und das ganz in Weiss, als wäre das bescheidene «Saarbrooklyn» das berühmte Real Madrid.
Um ihn herum tobt das Spiel, doch Schiedsrichter Walter Eschweiler sitzt auf dem Rasen. Im WM-Spiel zwischen Italien und Peru 1982 ist er über den Haufen gerannt worden, er macht eine Rolle rückwärts und bleibt dann für einen Moment etwas benommen auf dem Boden sitzen. «Eine deutsche Eiche wankt, aber sie fällt nicht», meint Eschweiler trocken.
1963 hat Schalke 04 noch kein Problem mit einem russischen Trikotsponsor. In der Premierensaison der Bundesliga laufen die «Knappen» in diesen adretten Hemden auf.
Dass der italienische Supercup schon oft im Ausland (in China, Katar oder Saudi-Arabien) ausgetragen wurde, ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon 1986 wird die Zweitliga-Partie zwischen den Stuttgarter Kickers und dem Karlsruher SC in der Arktis ausgetragen. Zumindest erinnert das verschneite Geläuf im Degerloch Mitte April (!) daran.