Eines Tages wird es wieder so sein, dass die Fans zu tausenden in ein Stadion strömen dürfen! Im November 1933 ist der Hardturm in Zürich gut gefüllt, als Deutschland zum Länderspiel kommt. Die Schweiz mit Xam Abegglen, Severino Minelli und Poldi Kielholz verliert es nach späten Gegentoren 0:2.
Es ist eine glückliche Beziehung, die der Schweizer Stürmer Blaise Nkufo und der Trainer-Rookie Jürgen Klopp in Mainz führen. Anfang 2001 wechselt der Romand in die 2. Bundesliga, schiesst dort in eineinhalb Jahren 20 Tore in 42 Spielen. Das Bild zeigt Nkufo und Klopp im April 2001, «Kloppo» ist da erst seit wenigen Wochen Trainer. Den Aufstieg verpasst der 1. FSV Mainz 05 in Nkufos Zeit, er wechselt zu Hannover 96 und eine Saison später zu Twente Enschede. Dort wird er 2010 sensationell niederländischer Meister, es ist der erste Titelgewinn der Klubgeschichte. Nkufo ist mit 138 Treffern bis heute Twentes Rekordtorschütze – und mit Klopps Trainerlaufbahn ging es ja auch ziemlich passabel weiter.
Vor der Rückrunde der Bundesliga-Saison 1991/92 bolzt Michael Sternkopf nicht nur Kondition. Der Bayern-Spieler greift im Trainingslager in Italien auch mal zum Putter – in einem Outfit, für das jeder Golfprofi ein langes Tourverbot erhielte. Die Saison endet für Bayern München historisch schlecht auf Rang 10. Nur ein einziges Mal ist der deutsche Rekordmeister schlechter klassiert, 1977/78 als Zwölfter.
Wir richten den Blick nicht auf Klaus Fischer (links) und Wolfram Wuttke, sondern auf den Rasen Untergrund. Ob heute auch noch auf solchem Geläuf gekickt würde wie im März 1980? Die beiden Schalker verlassen nach einem 1:1 gegen den 1. FC Köln den Platz.
Lust und Frust im Manchester-Derby im September 1967: Während United-Ikone Sir Bobby Charlton jubelt, liegt City-Keeper Ken Mulhearn enttäuscht am Boden. Dank zwei Charlton-Treffern gewinnt Manchester United vor fast 63'000 Zuschauern im Maine-Road-Stadion von City mit 2:1.
Für Eric Wynalda dauert 1990 der erste Einsatz an einer WM nur 52 Minuten – dann stellt ihn Kurt Röthlisberger vom Platz. Die USA verlieren gegen die Tschechoslowakei 1:5 und scheiden mit drei Niederlagen aus. Wynaldas grosse Stunde schlägt vier Jahre später: An der Heim-WM gelingt ihm gegen die Schweiz der Ausgleich zum 1:1-Endstand, mit einem Freistosstreffer, der noch schöner ist als jener von Georges Bregy.
Die schillernde Karriere von Ref Röthlisberger – Schiedsrichter des Champions-League-Finals 1993 – endet mit einer lebenslangen Sperre. Der Aargauer kassiert sie wegen der Verwicklung in einen Bestechungsfall.
Nein, hier wird nicht Bundeskanzlerin Angela Merkel gefeiert. Sondern ihr Namensvetter Max Merkel, der sich in Madrid grosser Beliebtheit erfreut. Was nicht weiter verwunderlich ist, führt der österreichische Sprücheklopfer doch Atlético 1973 zum Meistertitel. Etwas, das ihm auch mit Rapid Wien, 1860 München und dem 1. FC Nürnberg gelingt. Von Merkel stammt der berühmte Spruch: «Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Anti-Alkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da habe ich gesagt: ‹Sauft's weiter!›» Und Hansi Pflügler, immerhin ein Weltmeister von 1990, putzt er einmal herunter: «Lieber 10 Minuten Maradona beim Autowaschen zuschauen, als 90 Minuten Pflügler auf dem Fussballplatz.»
Der vollbesetzte Villa Park von Aston Villa auf einer Aufnahme, die wohl aus dem Jahr 1907 stammt. Das Stadion ist seit 1897 die Heimat des siebenmaligen englischen Meisters und Meistercup-Siegers 1982 aus Birmingham, anfangs besitzt es noch eine Radrennbahn. Eindrücklich sind die vielen kleinen Häuschen, deren Dächer hinter der Haupttribüne zu sehen sind.
Noel Brotherston ist der Beweis dafür, dass Fussballer in den 80er-Jahren noch nicht vor jeder Partie den Coiffeur einfliegen lassen. Der Flügel absolviert als Publikumsliebling über 300 Spiele für die Blackburn Rovers und qualifiziert sich am Tag seines 25. Geburtstags mit Nordirland für die WM 1982.
Das Jahr 2003 ist ein aufregendes für Stuttgarts Stürmer Kevin Kuranyi. Er feiert mit dem VfB die Vizemeisterschaft, wird im Alter von 21 Jahren deutscher Nationalspieler – und er steht in Köln als Model auf dem Catwalk.
Dass Istanbul eine fussballverrückte Stadt ist, weiss jeder Fan. Fenerbahce, Galatasaray und Besiktas buhlen um die Gunst der Anhänger, die vereint sind, wenn die Nationalmannschaft spielt. 1971 kommt Deutschland ins Mithatpasa-Stadion von Besiktas (der alte Name für das mittlerweile abgerissene, wunderbare Inönü-Stadion). Die 38'000 Zuschauer im Kessel und die vielen ohne Ticket ausserhalb sehen einen standesgemässen 3:0-Sieg der DFB-Elf. Wobei unklar ist, was diejenigen auf der Wiese tatsächlich alles sehen.
Bleiben wir kurz in der Türkei. Nationalspieler Yildiray Bastürk posiert hier vor der WM …
Neben drei Weltmeistertiteln mit Brasilien verblasst dieser Erfolg ein wenig, doch gefeiert wird trotzdem. Der grosse Pelé gönnt sich mit Söhnchen Edinho im Arm einen Schluck aus der Pulle für den Triumph in der North American Soccer League (NASL) 1977 mit New York Cosmos. Kurz nach dem Titelgewinn beendet «O Rei» seine Karriere.
Diese Mauer zeigt Spieler von Manchester United im Junioren-Cupfinal 1993 gegen Leeds United. Wir erkennen Gary Neville (rechts), David Beckham (Zweiter von rechts) und Paul Scholes (Vierter von rechts). Den vier anderen bleibt der grosse Durchbruch versagt. Wie schnell alles vorbei sein kann, beweist das Schicksal von Ben Thornley (Dritter von rechts). Für Beckham ist er das grösste Talent der berühmten «Class of '92» von ManUnited: «Er hätte uns alle übertroffen.» Scholes sagt über Thornley, er sei «eine Stufe über allen von uns gewesen, er konnte einfach alles.» Doch eine schwere Verletzung wirft ihn mit 18 Jahren aus der Bahn, nach einem Tackling ist im Knie so gut wie alles kaputt. Als seine berühmten Mitspieler 1999 die Champions League gewinnen, sitzt Thornley als Fan auf der Tribüne, anstatt selber auf dem Rasen des Camp Nou zu spielen.
Das Bild wird vor dem Anpfiff geschossen, doch auch als die WM-Partie 1990 zwischen Kolumbien und der Vereinigten Arabischen Emirate beginnt, bleiben viele Plätze leer. 30'791 Zuschauer sehen im Renato Dall'Ara in Bologna einen 2:0-Sieg der favorisierten Kolumbianer. Die Mannschaft der VAE macht ihren Fans auch in den anderen Gruppenspielen keine Freude, sie unterliegt dem späteren Weltmeister Deutschland 1:5 und Jugoslawien 1:4.
Schon 1967 legen sich Fussballfans mit der Boulevardzeitung «Bild» an. In der wurde offenbar schlecht über das Bayern-Idol Franz Beckenbauer geschrieben. Der Konter der Anhänger: «Für uns ist der Franz der grösste. Denn auf die Pfeifer ist gepfiffen.»
Für heutige Massstäbe eher spät schafft Mario Basler den Sprung ins Profigeschäft. Nachdem ihm bei seinem Jugendklub 1. FC Kaiserslautern der Durchbruch verwehrt bleibt, nimmt er den Umweg über die 2. Bundesliga. Hier sehen wir den 21-jährigen Basler als Spieler von Rot-Weiss Essen, wie er Anweisungen von Trainer Hans-Werner Moors entgegen nimmt. Später wird er kettenrauchender Nationalspieler, er feiert Erfolge mit Werder Bremen und Bayern München, und er macht sich einen Namen als Enfant terrible der Bundesliga.
78'000 Zuschauer sind dabei, als Deutschland 1938 in Köln gegen die Schweiz spielt. Trotz deutschem Dauerdruck holt die Nati ein 1:1. Nach dem Führungstreffer durch Servettes Georges Aeby gelingt den Deutschen durch Schalke-Legende Fritz Szepan nur noch der Ausgleich eine Viertelstunde vor dem Ende.
«Ab durch die Mitte!», lautet das Motto von Romario. Der Brasilianer setzt sich 1989/90 mit PSV Eindhoven im Halbfinal des niederländischen Pokals im Penaltyschiessen gegen Ajax Amsterdam durch. Schöne Anekdote: Auf einer Ajax-Fanseite wird berichtet, dass PSV-Goalie Hans van Breukelen vor jedem Ajax-Penalty absichtlich zum falschen Tor läuft und dadurch die Schützen verunsichert. Den Final gewinnen Romario und Co. später 1:0 gegen Vitesse Arnheim.
An der WM 1966 vertreten sich die Spieler der deutschen Nationalmannschaft zwei Tage vor dem Final im Londoner Wembley-Stadion bei einem Spaziergang die Beine. Den Blicken nach zu urteilen haben die meisten von ihnen zuvor noch nie gesehen, wie eine Frau und ein Mann schmusen.