Das ist mal ein Auftakt! Gleich am Abend der ersten Gruppenspiele am 25. November 1992 sorgt ein Weltstar für ein Glanzlicht. Marco van Basten erzielt alle vier Tore beim 4:0-Sieg der AC Milan gegen IFK Göteborg.
Milan steht im Mai 1993 auch im ersten Endspiel der neuen «Königsklasse». Vor dem Spiel gegen Marseille kommt es im Münchner Olympiastadion zum Treffen der beiden in jeder Hinsicht integren Klubbesitzer Silvio Berlusconi (Milan, links) und Bernard Tapie.
Dank einem Treffer von Basile Boli gewinnt Olympique Marseille die erste Ausgabe der Champions League. Verteidiger Eric Di Meco balanciert den Henkelpott auf dem Kopf.
Jürgen Klinsmann stürmt 1993/94 mit der AS Monaco bis in die Halbfinals. Dort begrüsst der Deutsche den Milan-Angreifer Daniele Massaro – der erneut in den Final einzieht.
Marcel Desailly schiesst als Verteidiger nicht oft Tore. Trifft er aber doch einmal, so wie zum 1:0 im Halbfinal, feiert der Franzose sie im Flugzeugmodus.
Alain Sutter ist einer der ersten Schweizer in der Königsklasse. Hier ist Bayern Münchens Berner im Zweikampf mit Michael Reiziger von Ajax Amsterdam.
Ein Spitzname wie «Eisendieter» wird nicht leichtfertig vergeben. In dieser Szene muss Werder Bremens Dieter Eilts, der sonst so oft austeilt, für einmal einstecken. Wie war das schon wieder mit dem Flugzeugmodus?
Und gleich noch ein Bremer, der spektakulär abhebt. Der in der Schweiz bestens bekannte Wynton Rufer feiert eines der berühmten «Wunder von der Weser»: Soeben haben die Grün-Weissen gegen den RSC Anderlecht einen 0:3-Pausenrückstand in einen 5:3-Sieg verwandelt. Ozeaniens Jahrhundertfussballer Rufer erzielt dabei das erste und das letzte Tor der Bremer.
Schon vor dem Final sind sie gut gelaunt: Fans von Ajax Amsterdam sind ihrem Team nach Wien gefolgt, wo es gegen Titelverteidiger Milan antritt.
Die Ajax-Startelf des Finals 1995, ohne Zweifel eine der aufregendsten Mannschaften der Neuzeit. Hintere Reihe, von links: Edwin van der Sar, Clarence Seedorf, Frank Rijkaard, Finidi George, Ronald de Boer und Danny Blind. Vordere Reihe: Jari Litmanen, Michael Reiziger, Edgar Davids, Marc Overmars und Frank de Boer.
Nach dem 1:0-Finalsieg – Joker Patrick Kluivert traf – wird mit Hüten gejubelt. Goalie van der Sar ist ein Cowboy und Spielmacher Litmanen sieht aus, als wäre er der Bruder von Wayne aus «Wayne's World». Party time, excellent!
Am meisten Stil hat aber Finidi George. Aaah, Finidi George! Wie oft habe ich mich schon gefragt, was aus ihm wurde. Das Internet klärt mich darüber auf, dass er Mitte der 90er-Jahre eindeutig die beste Zeit seiner Karriere hatte. Nebst dem Champions-League-Sieg und drei Meistertiteln mit Ajax gewann er mit Nigeria 1994 den Afrika-Cup. Seit seinem Rücktritt arbeitet der Flügelspieler, dessen Vorname «Eine Zukunft voller Sonnenschein» bedeutet, als Nachwuchstrainer.
Stil hat auch das Dress von Dynamo Kiew 1994/95, welches wir hier am Körper von Viktor Leonenko sehen. Besonders die Hosen mit sichtbarer Schnürung und weissem Saum haben es mir angetan. Und Trikots mit Kragen sind sowieso nie verkehrt.
Der Style-Chlaus muss aber auch Fitzen verteilen: Göteborgs Magnus Johansson erhält sie für seine Bandana.
Schwiegermutters Lieblinge: Milan-Legende Paolo Maldini wird von Portos Fernando Couto bewacht. Beide Verteidiger bestritten über 100 Länderspiele.
Wer hier aussieht wie der Zuschauer eines Pferderennens, ist Louis van Gaal. Als Ajax-Trainer beobachtet er 1995 vor einem Duell mit den Bayern das Münchner Derby. Viele Jahre später wird er selber Bayern-Coach – und verliert 2010 den Final der Champions League, den er 1995 mit Ajax gewinnen kann.
1996 geht der Titel an Juventus Turin. Angelo di Livio feiert ihn nach einem Striptease in Unterwäsche.
Die Hosen sind mindestens drei Nummern zu gross, als David Beckham mitten im Spiel «Kevin – Allein zu Haus» spielt.
Überglückliche Dortmund-Fans können es kaum glauben, dass es ihnen gelungen ist, Tickets für das Endspiel 1997 zu ergattern.
Da willst du nicht mit Ciro Ferrara tauschen: Wie ein Ninja fliegt BVB-Stürmer Heiko Herrlich auf den Juve-Verteidiger zu. Wir hoffen für den Italiener, dass die Perspektive täuscht.
Mein Schatz! Dortmund-Stürmer Stéphane Chapuisat gewinnt 1997 als erster Schweizer die Champions League und will den Pokal am liebsten gar nicht mehr loslassen.
Als Feierbiest erster Güte entpuppt sich überraschenderweise auch Borussias Trainer: Ottmar Hitzfeld gibt den Takt vor.