Nach dem Schlusspfiff gibt es für einen kleinen Fan in Johannesburg kein Halten mehr. Der Dreikäsehoch vergisst im WM-Finalstadion von 2010, dass er eigentlich das Trikot von Südafrika trägt und stürmt mit einem breitem Lachen im Gesicht auf die Samba-Truppe zu. Doch da kommen schon einige Ordner angerannt und stoppen den Mini-Flitzer, bevor dieser zu seinen neuen Idolen und Bezwingern seiner Heimmannschaft gelangen kann.
Doch Neymar, selber Vater eines knapp dreijährigen Sohnes, geht zu den Stewards hin, die den kleinen Wirbelwind bereits wie einen Schwerverbrecher vom Feld abführen wollen. Er nimmt ihn in seine (dünnen) Arme. Auf den Rängen wird gejubelt und getanzt nach dieser tollen Aktion. Noch nie haben die Vuvuzelas in Südafrika nach einem Spiel lauter gedröhnt als gestern.
Boss what Neymar done for that kid yesterday
— Liam Adlen (@Liam_Adlen) 6. März 2014
Und da erreignet sich Unglaubliches. Das Grinsen des kleinen Störefrieds wird noch breiter. Denn Neymar stellt ihn seinen Teamkollegen vor. Auf die brasilianische Art. Der Barcelona-Stürmer lässt mit seinen Teamkameraden den Knirps hochleben.
Noch nie stand ein Flitzer so im Mittelpunkt. Als der «Adler der Lüfte» wieder auf festem Boden ist, findet er seine Coolness wieder und posiert in «Rapperpose» mit seinem Retter Neymar vor der Handylinse von Fotograf David Luiz – im Alltag beinharter Verteidiger von Chelsea – für Erinnerungsfotos. Die südafrikanischen Fans haben neben ihrer «Bafana Bafana» ein neues Lieblingsteam ins Herz geschlossen.
Família Brasil! Brazil Family! @willianborges88 @b_10duarte e @fernaoficial . Glória a Deus! #alegria #borameupovo pic.twitter.com/gWn8SKROkS
— David Luiz (@DavidLuiz_4) 4. März 2014