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Fussball: In der Super League darf man bald nur mit ID ins Stadion

Rauch von Pyros ueber dem Stadion waehrend des.Schweizer Fussball Cup 1/8 Finalspiel zwischen dem FC Schaffhausen und dem FC Luzern, am Mittwoch, 27. Oktober 2021 in Schaffhausen. (KEYSTONE/Michael Bu ...
Rauch von Pyros über dem Stadion während des Cup-Achtelfinals zwischen Schaffhausen und Luzern.Bild: keystone

Entscheid gefallen: Ab kommender Saison nur noch mit ID in die Schweizer Fussballstadien

Tickets für den Schweizer Spitzenfussball gibt es in den Stadien der Super League künftig nur noch in personalisierter Form. Das hat die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren hat am Freitag entschieden.
19.11.2021, 14:2719.11.2021, 14:40
Jérôme Martinu / ch media
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Nach den wüsten Bildern aus dem Zürcher Letzigrund, als FCZ- auf GC-Supporter losgingen, sowie den Vandalenakten und Pyroattacken von St. Galler Ultras in Luzern, stieg der öffentliche Druck: Die Massnahmen gegen Fangewalt im Schweizer Fussball sollten verschärft werden. Das forderten auch verschiedene namhafte Stimmen in der Politik, so etwa der St. Galler Sicherheitsdirektor Fredy Fässler (SP) oder sein Pendant in Luzern, Paul Winiker (SVP).

Die Klubs übten sich derweil in Zurückhaltung und sahen insbesondere die Forderung nach individualisierten Tickets kritisch. Diese Massnahme ist Teil des sogenannten Hooligan-Konkordats der Kantone, aber als solche noch nicht umgesetzt.

An ihrer Sitzung von heute Freitag im Tessin hat nun die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) entschieden, dass ab der Saison 2022/2023 Tickets für den Eintritt in die Fussballstadien nur noch individualisiert, das heisst in Kombination mit einer Identitätskarte erhältlich sind. Dies bestätigt der Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektor Winiker auf Anfrage dieser Zeitung. Der Entscheid zuhanden der Bewilligungsbehörde sei einstimmig erfolgt, wie Winiker erklärt. Die ID-Pflicht erhöhe die Sicherheit und verbessere bei Bedarf die Ermittlungsmöglichkeiten der Polizei.

Der Luzerner Regierungsrat Paul Winiker waehrend der Luzerner Kantonsratssitzung vom Montag, 15. Maerz 2021 in der Stadthalle in Sursee waehrend der Corona-Pandemie. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Paul Winiker hat die ID-Pflicht bestätigt.Bild: keystone

Am 10. Dezember wird die Arbeitsgruppe Bewilligungsbehörde über den Antrag der KKJPD befinden. In dieser Arbeitsgruppe sind verschiedene Akteure vereint. Je nach Spielort ist eine Kommune (Zürich) oder ein Kanton (Luzern) für die behördliche Bewilligung von Fussballspielen zuständig.

Auch wenn der formelle Entscheid über die ID-Pflicht von der Bewilligungsbehörde gefällt werden muss: Mit dem einstimmig gefällten Antrag der Kantonsregierungen sind individualisierte Tickets so gut wie sicher. Die Super-League-Klubs wollen bekanntlich keine ID-Pflicht. Sie hätten sich als verschärfende Massnahme eine Schliessung der Gästesektoren vorstellen können.

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199 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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hoi123
19.11.2021 14:30registriert Februar 2014
Nach 5 Spielen ist der spass wieder vorbei wenn alle Szenen vor dem Stadion sind!
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Zaungast
19.11.2021 14:56registriert März 2014
Purer Aktionismus. Die Fanszenen werden geschlossen dagegen vorgehen, jeweils anreisen und draussen bleiben. Es wird so kommen wie immer in der Vergangenheit: Man krebst nach fünf bis acht Spieltagen zurück.
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Denk Mal
19.11.2021 18:08registriert Juni 2018
Endlich. Wieder mal ein entspannter Matchbesuch. Und diejenigen, die jetzt drohen, draussen zu bleiben, bestätigen damit ja bloss, dass es ihnen NICHT um den Fussball ging....... und jetzt könnt ihr blitzen.
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