In weniger als zehn Tagen beginnt die Fussball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz. Am Mittwoch, dem 2. Juli, trifft die Nati im offiziellen Eröffnungsspiel in Basel auf Norwegen (21 Uhr). Kurz vor dem Heimturnier soll es im Team aber ordentlich rumoren.
Wie der «Blick» berichtet, sei vor allem Trainerin Pia Sundhage für die Unruhe verantwortlich. Die harten Trainingsmethoden der 65-jährigen Schwedin hätten für Unzufriedenheit bei mehreren Spielerinnen gesorgt. Besonders zu Beginn der Vorbereitung auf die EM habe der Fokus auf der Kondition gelegen, dabei seien viele im Team an ihr Limit gekommen, manche mussten darüber hinausgehen. Dies ist erstmal kein Grund für Kritik, haben doch einige Spielerinnen nach dem Achtelfinal-Aus an der WM 2023 selbst die fehlende Fitness bemängelt.
Problematisch sei aber, dass Sundhage selbst auf angeschlagene Spielerinnen keine Rücksicht genommen habe. Wie die Tageszeitung wisse, habe die Trainerin einige Akteurinnen darauf hingewiesen, sich gut zu überlegen, ob sie eine Trainingseinheit wirklich auslassen wolle. Dies, selbst wenn das medizinische Personal zuvor explizit davon abgeraten habe, am Training teilzunehmen. Auch vor dem Testspiel am letzten Donnerstag gegen die U15-Junioren des FC Luzern habe sie ihren angeschlagenen Spielerinnen klar kommuniziert, dass, wer nicht spiele, ihre eigenen Chancen auf einen EM-Platz minimiere. Gegenüber dem «Blick» teilte der Schweizerische Fussballverband mit, die Vorwürfe nicht kommentieren zu können.
Es sei aber nicht der einzige Grund, weshalb es im Team Kritik an Sundhage gebe. So solle auch das System der Schwedin nicht allen passen. Besonders das Festhalten an der Fünferkette sorge für Unverständnis. Zuletzt musste Offensivjuwel Iman Beney oft als Aussenverteidigerin auflaufen. Das Fehlen eines klaren Plans werde intern bemängelt, viele wüssten zudem nicht, was genau ihre Rolle ist, wie der «Blick» schreibt.
Weiterhin sei auch die späte Kadernomination nicht bei allen gut angekommen. Erst am letzten Freitag wurden die Spielerinnen informiert, wer im definitiven 23-Frau-Kader fungiere, der Öffentlichkeit werden die letzten beiden Namen bis 11 Uhr am heutigen Montag bekannt gegeben. Zwar hätten alle die Stimmung im Team während der Vorbereitung gelobt, doch bleibe nun nur noch wenig Zeit, um mit dem endgültigen Kader die letzten Abläufe einzustudieren und zusammenzuwachsen.
Viola Calligaris erklärte am Freitag an der Pressekonferenz: «Ich denke, es war in den letzten Wochen schon viel Druck da, wenn man nicht weiss, ob man dabei ist oder nicht.» Erst, wenn es nur noch 23 Spielerinnen seien, könne man dann «besser diese Bubble kreieren» und den Fokus auch auf andere Dinge legen. «In den letzten zwei Wochen ging es vor allem darum, fit zu werden. Jetzt wird es dann auch mehr um Taktik gehen», so Calligaris. (nih)
Scheitern ist ja auch kein Problem, wenn alle vollgas geben und sich in den Dienst des Teams stellen.
Was soll das Gejammer? Es geht um die Nationalmannschaft und nicht um ein Team an einem Grümpelturnier.
Wer nicht trainiert, spielt nicht, das ist keine böse Regel von Sundhage, sondern üblich in jedem Drittligaverein.