«Neue Besitzer, altes Newcastle», schreibt der «Telegraph» zur 2:3-Niederlage von Newcastle United in der Premier League gegen Tottenham Hotspur. Überschattet wurde die Partie von einem Schockmoment, als auf der Tribüne ein Zuschauer eine Herzattacke erlitt und wiederbelebt werden konnte.
Gespannt war man im Vorfeld, wie Newcastles Anhänger auf die neuen Besitzer reagieren würden. Seit eineinhalb Wochen gehört der Klub einem Konsortium aus Saudi-Arabien, das über ein Vermögen von rund 340 Milliarden Euro verfügen soll – satte zehn Mal mehr als die Besitzer von Manchester City.
Zwar gab es im St.James' Park vereinzelte Proteste gegen die Saudis. Mehrheitlich zeigten sich die Fans der «Magpies» jedoch erfreut über die neuen Besitzer und die Möglichkeiten, die sich dem Klub dank deren Reichtum auftun.
«Wir sind reicher als ihr», sangen die Fans vor der Partie laut in Richtung Manchester City:
Zahlreiche Anhänger kreuzten verkleidet als saudische Ölprinze im Stadion auf:
Der 41-jährige Anhänger Chris Greenslade brachte im Interview mit der Nachrichtenagentur AP die allgemeine Gefühlslage in der Stadt auf den Punkt. «Wir sind Saudis. Wir können uns alles leisten», feixte er mit einem Bier in der Hand:
When a #JamalKhashoggi poster is driven by and is mentioned to me by the Newcastle fan I’m interviewing. The video exchange and written story here on the start of a new era for #nufchttps://t.co/vkARLGQOhj pic.twitter.com/6t7sPk9oqW
— Rob Harris (@RobHarris) October 17, 2021
Das Engagement von Saudi-Arabien gilt als kritisch, weil der Fonds indirekt den Machthabern um Kronprinz Mohammed bin Salman gehört. Diesen werden schwere Menschenrechtsverletzungen und die Ermordung des kritischen Journalisten Jamal Khashoggi vorgeworfen.
Es dürfte noch eine Weile gehen, bis der Newcastle United Football Club wieder in der Champions League spielt, wo er zuletzt in der Saison 2002/03 Teilnehmer war. Nach der Heimniederlage gegen Tottenham ist Newcastle Zweitletzter der Premier League und liegt damit auf einem Abstiegsplatz. Auch nach acht Spielen wartet das Team des Schweizer Nationalmannschafts-Verteidigers Fabian Schär, der am Sonntag nur Ersatz war, auf den ersten Sieg. (ram)