Manchester United befindet sich schon seit Jahren in einer sportlichen Misere. Die seit 2012/13 anhaltende Durststrecke in der Premier League wird auch durch einige Cupsiege nur bedingt erträglich gemacht. Derzeit steht ManUnited auf dem für den englischen Rekordmeister katastrophalen 16. Platz. Mit dem sportlichen Misserfolg geht auch eine schwere finanzielle Krise einher.
Aus diesem Grund schlug Sir Jim Ratcliffe, welcher der Besitzerfamilie Glazer im Dezember 2023 ein gutes Viertel der Anteile an Manchester United abkaufte und seither Entscheidungsträger ist, einen harschen Sparkurs ein. So wurden im letzten Jahr über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen, ausserdem wurde der Rotstift auch bei Spenden und den kostenlosen Mittagessen für die Angestellten der Geschäftsstelle angesetzt. Für den Staff um Trainer Ruben Amorim gibt es beim Trainingsgelände zudem nur noch Suppe und Brot statt eines vollwertigen Mittagessens.
An der Notsituation in der Kasse der Red Devils hat scheinbar auch der Einzug in den Final der Europa League nicht viel geändert. Zumindest lassen dies Berichte aus den englischen Medien im Vorfeld der Partie vom nächsten Mittwoch, dem 21. Mai, in Bilbao gegen die Tottenham Hotspur vermuten.
So gibt es für den Staff und die Angestellten anders als früher keine kostenlosen Karten für Angehörige. Stattdessen werde in Manchester ein gemeinsames Schauen des Spiels organisiert. Die Spieler erhalten zwar je zwei kostenlose Tickets, die sie an Familie oder Freunde verteilen können. Zudem darf jeder ManUnited-Profi zehn zusätzliche Tickets erwerben. Die An- und Abreise der Angehörigen müssen sie jedoch selbst organisieren.
Damit aber noch nicht genug: Sollte Manchester United das Baskenland mit dem Titel verlassen, würde die Feier eher spärlich ausfallen. Eine Parade durch die Stadt solle es nicht geben, wie die Verantwortlichen entschieden haben. Hingegen würde der Triumph in der Europa League bei einer Grillparty im Mannschaftskreis auf dem Trainingsgelände gefeiert werden. Ob Fleisch, Gemüse, Bier und Co. vom Klub zur Verfügung spendiert werden oder zumindest Trainer und Staff ihre Grillwaren und Getränke selbst mitbringen müssen, um nicht nur Suppe auf den Kohlen aufzuwärmen, ist nicht überliefert.
Neben den erhofften Ersparnissen hat das Ausbleiben einer Parade noch weitere Gründe. Einer davon ist die ansonsten enttäuschende Saison, die nicht unbedingt zum grossen Feiern anregt. Zum anderen steht vier Tage nach dem Final in Bilbao noch die letzte Runde der Premier League an, direkt nach dem Spiel am 25. Mai gegen Aston Villa geht es dann für zwei Testspiele weiter nach Asien. Die Rückkehr ist für den 31. Mai geplant, im Anschluss müssen die meisten Spieler zu ihren Nationalteams. Eine Parade wäre also auch aus zeitlichen Gründen schwierig.
Aber die Spieler können sich die Tickets und den Flug und Unterkunft für ihre Angehörigen nun wirklich selber leisten 😄 Die Sparmassnahmen hätten sowieso die treffen müssen und nicht die Angestellten mit normalen Löhnen.