Favres Gladbach hat auch in dieser Saison eine ausgezeichnete Hinrunde hingelegt. Dank Keeper Yann Sommer konnte der Abgang von Marc-André ter Stegen ohne Probleme kompensiert werden. Der Schweizer Nati-Goalie hat alle 17 Spiele durchgespielt und weist eine sagenhafte Fangquote von 82 Prozent auf. Sommer hat bei Gladbach eingeschlagen wie eine Bombe und ist für uns deswegen der stärkste Schweizer Bundesliga-Legionär der Hinrunde.
Ricardo Rodriguez gehört mittlerweile zu den besten Verteidigern der Bundesliga. Sowohl defensiv als auch offensiv ist der Linksverteidiger überragend. Allerdings unterliefen dem Schweizer Shootingstar in den letzten zwei Spielen immer wieder kleine Fehler. Zudem verpasste er wegen einer Verletzung im Gesässmuskel fünf Partien. Deshalb das Fazit: Rodriguez ist ein klasse Spieler, die Leistung von Sommer ist aber noch einmal einen Tick besser einzustufen.
Nicht nur Ricardo Rodriguez sorgt bei den «Wölfen» für defensive Stabilität, auch Diego Benaglio hat grossen Anteil daran, dass die Hecking-Truppe zur Winterpause Bayern-Verfolger Nummer 1 ist. Benaglio ist mit seinen 31 Jahren noch voll im Saft: Eigentlich schade, dass er nicht mehr für die Nati zwischen den Pfosten steht.
Granit Xhaka hat sich mit seinen 22 Jahren bei Mönchengladbach zu einer Stammkraft gemausert. Der Mittelfeld-Spieler ist bei den «Fohlen» eine Leaderfigur und hat im Favre-System eine wichtige Bedeutung. Neu beim Basler ist diese Saison die Konstanz: Spielte er in der vergangenen Spielzeit mal top und mal flop, so agierte er in dieser Hinrunde fast ohne Ausnahme auf Top-Niveau.
Haris Seferovic gehört zu den ganz grossen Gewinnern dieser Hinrunde. Nach einer höchst durchzogenen Saison bei Real Sociedad hätte ihm wohl kaum einer einen solchen Exploit zugetraut. 16 Mal stand Seferovic in der Startformation und erzielte bereits sieben Tore. Der U17-Weltmeister scheint endlich seinen Platz gefunden zu haben: Bei Frankfurt kann er zeigen, was er wirklich drauf hat.
Pirmin Schwegler geht auf dem Schweizer Radar manchmal fast ein wenig vergessen. Eigentlich unverständlich, denn der Mittelfeldspieler absolvierte bei Hoffenheim eine brillante Hinrunde. Der 27-Jährige wurde bereits 13 Mal in die Startelf berufen und krönte seine wertvolle Arbeit mit einem satten Freistoss-Treffer am 13. Spieltag gegen Hannover.
Der FC Augsburg mischt nach der Hinrunde in der oberen Tabellenregion mit. Dass die Süddeutschen nach 17 Spieltagen auf dem starken sechsten Rang liegen, hat nicht zuletzt mit Marwin Hitz zu tun. Der Schweizer Keeper spielt äusserst solide und ist eine wichtige Teamstütze. Doch der Augsburg-Schlussmann verletzte sich am 12. Spieltag gegen Stuttgart am Kreuzband und musste die verbleibenden fünf Partien von der Tribüne aus verfolgen. Für die Kategorie «Top» reicht es deswegen knapp nicht.
Lange dachte man, dass Barnetta bei Schalke komplett in Vergessenheit geraten würde. Doch dann gab es bei den «Knappen» einen Trainerwechsel: Keller ging, Di Matteo kam. Der neue Coach gab dem St.Galler eine Chance und Barnetta packte sie. Das Highlight war die Partie gegen Stuttgart: Der Schweizer zeigte eine überragende Leistung und liess sich drei Assists gutschreiben. Die Vorzeichen für die Rückrunde sind vielversprechend.
Der Ex-GC-Keeper Roman Bürki zeigte, wie zum Beispiel gegen die Bayern, einige hochstehende Partien und liess sein Potenzial durchaus aufblitzen. Doch in den letzten Runden unterliefen ihm zwei böse Schnitzer, welche die Freiburger auf den letzten Platz der Tabelle zurückwarfen. Bürkis Leistung war okay, doch der 24-Jährige hat noch Luft nach oben.
Fabian Lustenberger ist bei den Hauptstädtern eigentlich unbestritten. Ist der Schweizer fit, steht er in der Startformation. Doch der 26-Jährige musste beinahe den ganzen November wegen Adduktoren-Problemen passen. Dennoch: 62 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind ein passabler Wert und zehn Nominationen für die Startelf sind auch ganz in Ordnung.
Johan Djourou hat beim HSV alle Spiele durchgespielt. In der Innenverteidigung der Hanseaten ist der 27-Jährige eine feste Grösse. Doch Hamburg steckt bereits wieder mitten im Abstiegskampf. So wirklich sattelfest ist die Defensive um Djourou und Co. auch wieder nicht. Trotzdem, wir finden es ganz okay, was der sympathische Romand in Norddeutschland zeigt.
Wie Kollege Johan Djourou gehört auch Valon Behrami zum festen Hinrunden-Inventar des HSV. Der Ex-Napoli-Spieler verpasste bis jetzt erst eine Partie für den Traditionsverein. Die Leistungen von Kämpfernatur Behrami sind aber zu unkonstant, um seine Zeit bei Hamburg als vollen Erfolg zu bezeichnen. Behrami und seine Kumpels müssen sich erstmal darum kümmern, dass sie im Frühling nicht wieder um den Ligaerhalt kämpfen müssen.
Nach der Bomben-Saison bei Nürnberg waren die Erwartungen bei Josip Drmic natürlich auch für die laufende Saison riesengross. Doch bei Leverkusen darf der Schweizer Nati-Stürmer nicht mehr eine gleich dominante Rolle einnehmen wie vergangene Saison: Bis jetzt stand der 22-Jährige erst einmal in der Startformation. Seine Funktion als Joker spielt er aber nicht schlecht. In lediglich 283 Spielminuten hat er bereits drei Mal ins Schwarze getroffen und einen Assist verbucht.
Valentin Stocker kann sich gerade noch so in der Kategorie «Okay» halten. Nach einer furiosen Saison beim FC Basel hätte man von ihm durchaus mehr erwarten können. Der Ex-Bebbi stand bei der Hertha lediglich sieben Mal in der Startformation und wurde dabei fünf Mal ausgewechselt. Sein Potential schöpfte der 25-jährige Innerschweizer eigentlich nur beim 3:2-Sieg gegen Stuttgart aus: Dort war der Schweizer an allen drei Berlin-Treffern direkt beteiligt.
Obschon Admir Mehmedi 14 Mal in der Startelf der Freiburger stand, gehört er für uns in die Kategorie «Flop». Klar, nach der starken letzten Saison waren die Erwartungen vielleicht etwas gar hoch, doch wer als Offensivkraft in 14 Spielen nur ein Tor erzielen kann, dessen Leistung ist einfach ungenügend. Zudem ist Freiburg Tabellenletzter, was durchaus auch auf die mangelnde offensive Durchschlagskraft zurückzuführen ist.
Es ist weniger die spielerische Leistung, weshalb Xherdan Shaqiri in der Kategorie «Flop» aufgelistet ist. Steht der Kraftwürfel mal auf dem Platz, spielt er gar nicht so schlecht. Doch Trainer Pep Guardiola sieht im Schweizer einen Ergänzungsspieler, mehr nicht. An dieser Tatsache findet Shaqiri überhaupt keinen Gefallen und betont immer wieder seine Unzufriedenheit. In Sachen Professionalität könnte er sich durchaus mal eine Scheibe von Kollege Drmic abschneiden. Anspruch und Realität gehen bei Shaqiri weit auseinander. Die Zeit des Ex-Baslers dürfte bei den Bayern wohl bald abgelaufen sein.
Nur 44 Prozent gewonnene Zweikämpfe, bloss drei Mal in der Startformation und lediglich 280 Bundesliga-Minuten auf dem Buckel. Steven Zuber hat sich sein Engagement bei Hoffenheim wohl definitiv anders vorgestellt. Im Moment deutet alles daraufhin, dass der 23-Jährige auch die Rückrunde vorwiegend auf der Ersatzbank verbringen wird.
Timm Klose fristet bei Wolfsburg meistens ein Reservisten-Dasein. In der laufenden Saison kam der 26-Jährige bislang auf mickrige 181 Spielminuten. Wolfsburg-Coach Dieter Hecking scheint vom Schweizer Defensiv-Mann wenig zu halten. Das Verteidigerduo Knoche/Naldo ist zurzeit unbestritten. Timm Klose hat unserer Meinung nach die schwächste Hinrunde bestritten.