«Es war ein hartes Stück Arbeit gegen einen sehr guten Gegner.» So bilanzierte Trainer Heiko Vogel den Erfolg des FC Basel in Bratislava und fügte an: «Für noch mehr Fussball reicht es heute nicht mehr, aber ich bin überglücklich.»
Damit war Vogel nicht der einzige. Nach einem dramatischen Spiel, in dem der FCB früh zwei Gegentore fing, dann kurz vor Ablauf der Nachspielzeit noch den Ausgleich schoss und sich so in die Verlängerung rettete, war die Erleichterung nach dem gewonnen Penaltyschiessen ebenso gross wie die Freude. «Bratislava wollte unbedingt weiterkommen, das Stadion war ausverkauft und es wäre auch für sie eine Sensation gewesen», sagt Penalty-Held Marwin Hitz. Umso erstaunlicher sei es, «dass dieselbe Mannschaft, die zunächst genau die Fehler begeht, die wir nicht machen wollten, dann so dominant spielt».
Es war ein grosser Steigerungslauf für den FCB, der nicht nur die zweite Halbzeit, sondern auch die Verlängerung dominierte. So sagte Vogel: «Wir sind denkbar schlecht gestartet, haben uns dann aber mit Ruhe und Geduld zurückgekämpft und sind dann im Penaltyschiessen mit Blick auf den ganzen Spielverlauf der verdiente Sieger.» Taulant Xhaka, der in Abwesenheit von Fabian Frei als Captain fungierte, sieht dies wie sein Trainer: «Wir hatten das Spiel von Beginn an im Griff, sind in der ersten Halbzeit aber noch zu oft in Konter gelaufen. Trotzdem haben wir bis zur 120. Minute dran geglaubt und am Schluss gewonnen.»
Was es den Baslern zu Beginn so schwer gemacht hat, sei vor allem der tief stehende Gegner gewesen, der «uns viel Platz gelassen und uns das Gefühl gegeben hat, alles im Griff zu haben», wie Xhaka sagt. «Und dann machen sie aus dem Nichts Tore.» Auch der 31-jährige Mittelfeldspieler bezeichnete Bratislava als sehr unangenehmen und physischen Gegner.
So schaffte es der FCB trotz dem deutlichen Plus an Spielanteilen in der Verlängerung nicht, den slowakischen Abwehrriegel zu knacken. Im Penaltyschiessen startete Basel dann aber hervorragend. Hitz parierte gleich die ersten beiden Penaltys, während Andy Diouf und Zeki Amdouni souverän verwandelten. Der 35-jährige Goalie bedankte sich im Anschluss bei seinem Goalie-Trainer für die sehr gute Analyse, «die zu 100 Prozent aufgegangen ist».
Dennoch sagte Xhaka nach der Partie: «Ich bin im Penaltyschiessen fast zusammengeklappt und konnte kaum hinschauen. Dennoch habe ich der Mannschaft vertraut.» Und diese zahlte das Vertrauen des Captains zurück – nachdem auch Riccardo Calafiori und Darian Males aus elf Metern getroffen hatten, stand der FCB zum ersten Mal seit der Saison 2019/20 in einem Europacup-Viertelfinal.
(nih)