Für Argentinien geht es im letzten Gruppenspiel gegen Polen um alles. Verlieren verboten heisst es für die «Albiceleste», denn sonst ist die WM für einen der grossen Favoriten vorbei. Da nimmt es Lionel Messi natürlich gerne, wenn er einen Penalty zugesprochen bekommt, der vielleicht nicht zwingend gepfiffen werden muss.
In der 36. Minute wird Messi nach einem Kopfball im Strafraum von dem heranhechtenden Torhüter Wojciech Szczesny mit der Hand im Gesicht getroffen. Schiedsrichter Danny Makkelie entscheidet zuerst auf Abstoss, sieht sich die Szene auf Hinweis des Videoschiedsrichters aber noch einmal an – und entscheidet auf Elfmeter. Für den langjährigen Liverpool-Profi Jamie Carragher ein Witz: «Das ist niemals ein Elfmeter. Peinlich vom VAR.»
SRF-Kommentator Manuel Köng sagt danach: «Ich glaube, dass es schon eine Rolle spielt, dass es Messi ist. Ein gewisser Bonus spielt hier bewusst oder unbewusst rein.» Auch die Expertin und künftige Nationaltrainerin der Frauen Inka Grings sowie der frühere Profi Mladen Petric hätten nicht auf Penalty entschieden, wie sie sagen. Auch Cristiano Ronaldo bekam in der letzten Woche einen umstrittenen Penalty zugesprochen. Gibt es also einen gewissen Superstar-Bonus?
Schiedsrichter-Experte Sascha Amhof sieht dies anders. Er sagte bereits vor dem Entscheid im Spiel Argentinien gegen Polen, dass es ihn «nicht überraschen würde, wenn Makkelie den Elfmeter gibt». Über den Pfiff kann man definitiv diskutieren, aber im Endeffekt fällt der Entscheid ohnehin nicht gross ins Gewicht. Der 35-Jährige scheiterte an Goalie Szczesny, der bereits im zweiten Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien einen Penalty parierte. So wurde der 32-jährige Torhüter zum grossen Helden der Polen, die aufgrund des besseren Torverhältnisses den zweiten Platz gegen Mexiko verteidigen konnten.
Und auch für Messi und Argentinien könnte der verschossene Penalty ein gutes Omen sein. 1978 scheiterte bereits Mario Kempes im dritten Gruppenspiel bei einem Elfmeter, und auch Diego Maradona vergab die grosse Chance vom Punkt 1986 im letzten Gruppenspiel. Argentinien wurde in beiden Jahren Weltmeister. (nih)
Messi wird mit dem Handschuh im 5m Raum gestreichelt, am Ende mäht Szczęsny einen Argentinier im Strafraum um und seine Verteidiger können auf der Linie klären. Da hätte man P geben können, bei Messi sicher nicht!
Und dass jedes Minifoul zum P führen soll weil ein VAR in 5 Zeitlupen etwas gesehen hat war jetzt auch nicht wirklich die Idee…
Leider scheint die Entscheidungsgrundlage nach VAR Intervention eine buchstäbliche Regelauslegung , ohne jedoch eine grosszügige.