Ein erstes Mal stand Cristiano Ronaldo bereits vor Anpfiff im Mittelpunkt. Der 37-jährige Stürmer wurde bei seiner fünften WM-Teilnahme während der portugiesischen Nationalhymne von seinen Emotionen übermannt und hatte Tränen in den Augen. Vielleicht war das auch den nervenaufreibenden letzten Tagen und Wochen geschuldet.
Oh his little face 😢 @Cristiano #QatarWorldCup2022 pic.twitter.com/OzQut9kk8X
— shazzaD (@beautifulUboo5) November 24, 2022
Kurz vor WM-Start machte er mit einem Interview auf sich aufmerksam, indem er seinen Klub Manchester United und Trainer Erik ten Hag scharf kritisierte. In der Folge wurde sein Vertrag in gegenseitigem Einverständnis aufgelöst. Nun fiel die ganze Spannung von ihm ab und er konnte sich wieder aufs Wesentliche konzentrieren: mit Portugal Erfolge einfahren.
Und das tat Ronaldo mit dem 3:2-Sieg gegen Ghana. Der Stürmer hatte daran entscheidenden Anteil, indem er sein Team in der 65. Minute per Penalty in Führung brachte. Damit hat er wieder einmal Geschichte geschrieben. In seinem 192. Länderspiel erzielte er seinen 118. Treffer – auch das ist Rekord. Gleichzeitig ist er aber der erste Fussballer, der an fünf Weltmeisterschaften (2006, 2010, 2014, 2018 und 2022) ein Tor erzielt hat. «Der Weltrekord macht mich sehr stolz», sagte Ronaldo nach dem Spiel.
CRISTIANO RONALDO IS THE FIRST PLAYER TO SCORE AT FIVE WORLD CUPS 🐐 pic.twitter.com/8iwBrqtZGC
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Der Elfmeter war jedoch umstritten. Für SRF-Kommentator Reto Held und Schiedsrichter-Experte Sascha Amhof war die Aktion von Mohammed Salisu gegen Ronaldo nicht elfmeterwürdig und der Pfiff von Schiedsrichter Ismail Elfath somit ein Fehlentscheid. Ronaldo war das aber egal: Er liess Ghana-Goalie Lawrence Ati Zigi vom FC St.Gallen keine Chance.
Die Bilder gingen um die Welt: Im Finale der Europameisterschaft 2016 musste der damals 31-Jährige mit einer Verletzung früh ausgewechselt werden und trieb seine Mitspieler von der Seitenlinie aus zum 1:0-Sieg gegen Gastgeber Frankreich. Und nach seiner Auswechslung in der 88. Minute gegen Ghana gab Coach Ronaldo sein Comeback.
Coach Ronaldo made an appearance ☝️ pic.twitter.com/XXK1R5uKDY
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Dieses Mal hatte er jedoch etwas weniger Erfolg. Von der Ersatzbank aus sah Ronaldo, wie Portugal es noch einmal spannend machte. Ghanas Osman Bukari erzielte kurz nach Ronaldos Auswechslung den Anschlusstreffer zum 2:3 und feierte diesen mit einem sehr bekannten Jubel – jenem von Cristiano Ronaldo. Ob das «SIUUU» als Provokation oder als Huldigung gemeint war, ist nicht bekannt.
Und beinahe hätte Portugal die Führung ohne den grossen Superstar noch verspielt. In der 100. Minute übersieht Goalie Diogo Costa den hinter ihm lauernden Iñaki Williams und legt den Ball vor sich ab, um zusätzliche Zeit verstreichen zu lassen. Der Stürmer von Athletic Bilbao schnappt dem in der Schweiz geborenen Costa den Ball weg und sorgt für Aufregung bei den Portugiesen. Doch der 28-Jährige rutscht weg und wird von Verteidiger Ruben Dias gerade noch rechtzeitig am Abschluss gehindert.
Ronaldo's reaction after that Ghana chance 😨 pic.twitter.com/N47UjbBPDv
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So holt Portugal im ersten WM-Spiel drei Punkte und Ronaldo freut sich: «Meine fünfte Weltmeisterschaft, wir haben gewonnen! Das war sehr wichtig.» Die Partie bezeichnete er als «wunderschönen Moment». Zudem wurde der Torschütze als bester Spieler des Spiels ausgezeichnet. Es ist das siebte Mal, dass Ronaldo an einer WM als «Man of the Match» geehrt wurde – so häufig wie kein anderer.
No player has more World Cup MOTM awards than Cristiano Ronaldo (7) 🌟 pic.twitter.com/blRX5WjtOi
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