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Schweizer U21 scheitert im EM-Viertelfinal bitter gegen Spanien

Switzerland's Aurele Amenda, right, looks disappointed after the goal (2-1) of Spain's Juan Miranda (not pictured), during extra time of the quarterfinal match between Spain and Switzerland  ...
Trotz einer guten Leistung muss sich die Schweizer U21 im EM-Viertelfinal gegen Spanien geschlagen geben.Bild: keystone

Unglücklicher Gegentreffer in der Verlängerung – Schweizer U21 an EM ausgeschieden

Die Schweizer U21-Nationalmannschaft verliert an der EM in Bukarest im Viertelfinal gegen den Topfavoriten Spanien trotz starker Leistung 1:2 nach Verlängerung.
01.07.2023, 23:55
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Es war eine Herkulesaufgabe, die sich dem Schweizer Nachwuchs in der rumänischen Hauptstadt stellte, doch nur ganz wenig fehlte, und das Team von Coach Patrick Rahmen hätte die Sensation geschafft. Zeki Amdouni mit seinem dritten Tor im vierten Spiel rettete die Schweizer in der 91. Minute in die Verlängerung.

Dort gelang dem Aussenverteidiger Juan Miranda mit einem von Lewin Blum unhaltbar abgelenkten Weitschuss die Entscheidung. Ein denkbar unglückliches Gegentor, und eines, wegen dem die Schweizer Fussballer im kommenden Jahr nicht an den Olympischen Spielen in Paris dabei sind. Ein zweites Mal konnten die Schweizer nicht mehr reagieren.

Der Müdigkeit getrotzt

In der 68. Minute hatte Sergio Gomez den Favoriten in Führung gebracht – auf für die Schweizer etwas ärgerliche Art. Simon Sohm hatte im Spielaufbau den Ball verloren, sodass die Schweizer Defensive für einmal etwas unorganisiert war und von den ballsicheren Spaniern ausgekontert wurden. Dass sie noch einmal reagieren konnten, muss den Schweizern hoch angerechnet werden.

Spanien hatte angesichts des sicheren Gruppensieges in der letzten Vorrundenpartie nicht weniger als zehn Stammspieler geschont, dazu einen Tag länger Pause vor dem Viertelfinal und musste nicht von Cluj-Napoca nach Bukarest dislozieren. Im vierten Spiel in zehn Tagen ging man deshalb wenig überraschend auf dem Zahnfleisch, gerade auch die üblicherweise so kreative Offensivfraktion. Amdouni zeigte seine grosse Klasse und Kaltblütigkeit nach der perfekten Vorarbeit von Vouilloz und dem kurz davor eingewechselten Julian Von Moos beim 1:1 dennoch.

Defensiv für einmal stabil

Insgesamt zeigten die Schweizer aber ein komplett anderes Gesicht als in den drei Gruppenspielen. Die defensive Stabilität, die gegen Norwegen (2:1), Italien (2:3) und Frankreich (1:4) so sehr gefehlt hatte, stimmte diesmal. Sie ging zwar auf Kosten der offensiven Dynamik, mit der die jungen Schweizer begeistert hatten. Die Sicherheit ging vor, und ohne das Pech in der Verlängerung hätte die Taktik perfekt aufgehen können.

Das sagt Zeki Amdouni:

«Wir haben einen super Match gegen einen sehr starken Gegner gespielt. Wir sind natürlich enttäuscht, aber wir dürfen nicht zu traurig sein, da wir uns gut verkauft haben.»

Der spanische Goalie Arnau Tenas musste nie wirklich eingreifen, allerdings kam auch die hochgelobte Rojita («kleine Rote») kaum zu Torchancen. Nach einer halben Stunde bereinigten die Innenverteidiger Leonidas Stergiou und Aurèle Amenda eine brenzlige Situation mit vereinten Kräften, kurz vor der Pause rettete Nicolas Vouilloz, als Goalie Amir Saipi von Sergio Gomez bereits ausgespielt war. Ansonsten hatte man das Team, dessen Gerüst in den letzten Jahren bereits U17-Welt- und U19-Europameister war, weitgehend im Griff.

Switzerland's Zeki Amdouni celebrates after scoring his side's first goal during the Euro 2023 U21 Championship quarterfinal soccer match between Spain and Switzerland at the Giulesti stadiu ...
Er traf erneut: Zeki Amdouni (r.).Bild: keystone

Spanien – Schweiz 2:1 (1:1, 0:0) n.V.
Bukarest. 3861 Zuschauer. SR Lambrechts (BEL).
Tor: 68. Sergio Gomez (Ruiz) 1:0. 90. Amdouni (Von Moos) 1:1. 103. Miranda (Oroz) 2:1.
Spanien: Tenas; Victor Gomez (100. Veiga), Paredes, Pacheco, Miranda; Blanco (100. Martinez), Baena (78. Bernabé); Sancet (78. Oroz); Rodri Sanchez (87. Barrenetxea), Ruiz, Sergio Gomez (120. Gila).
Schweiz: Saipi; Blum (104. Omeragic), Stergiou, Amenda, Vouilloz; Jashari (73. Barès), Rieder (58. Sohm); Males (73. Stojilkovic), Imeri (85. Di Giusto), Ndoye (85. Von Moos); Amdouni.
Bemerkungen: Verwarnungen: 28. Imeri. 34. Victor Gomez. 82. Barès. 114. Martinez. 118. Amenda. 119. Amdouni und Bernabé. (nih/sda)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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D10M
01.07.2023 23:47registriert Dezember 2020
Viel hat nicht gefehlt. 3-4 Jungs können uns in der Nati weiterhelfen. Was ein Amdouni für eine Entwicklung hinter sich hat ist bemerkenswert. Ein Jashari und ein Rieder, die werden sich auch im Ausland festbeissen. Ein Amenda mit seinen zarten 19j ist auf den Spuren eines Akanji. Der Imeri wird nächste Saison deb Rieder machen bei YB. Es ist schön zu sehen, dass der schweizerische Fussball nicht stagniert. Der grosse Tag für die Schweizer Fussballfans wird eines Tages kommen (noch grösser als bei der EM). Kopf hoch, Jungs👍
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Walter J. Kovacs
02.07.2023 00:29registriert Dezember 2019
Ist Verbesserungspotential vorhanden?
Ja, bestimmt. Aber genau so war es der Wille und der Einsatz. Ich freue mich auf die Entwicklung der einzelnen Jungs. Da sind einige dabei, die uns in Zukunft noch ganz viel Freude bereiten könnten!

Geniesst die wohlverdienten Ferien, erholt Euch gut und gebt in der neuen Saison wieder Vollgas!
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