Dass im ausverkauften Brügglifeld nie Spannung aufkam, ist das Verdienst der Grasshoppers. Die Mannschaft um Captain Amir Abrashi bewältigte die Aufgabe im Barrage-Rückspiel angesichts der grossen Reserve souverän. Fast jederzeit hatte der Gast das Geschehen im Griff und musste sich nie Sorgen machen um seinen Platz in der Super League. Der Siegtreffer der Aarauer durch Linus Obexer in der 82. Minute war vor allem der gerechte Lohn für den Kampfgeist des FCA und für die 8450 Zuschauer, die für anhaltend gute Stimmung sorgten.
Grosse Vorwürfe muss sich der FC Aarau nach den 120 Minuten gegen den Super-League-Vorletzten nicht machen. Der Qualitätsunterschied zwischen den beiden Teams war zu gross. Am eindrücklichsten kam er in der ersten Halbzeit des Hinspiels zum Ausdruck, als GC mit voller Wucht angriff. Danach ging es beim Rekordmeister meistens darum, Gegner und Spiel unter Kontrolle zu halten. Wie Trainer Tomas Oral seine Mannschaft eingestellt hatte, auch in kämpferischer Hinsicht, war bemerkenswert.
Auch mit dem 4:0 im Rücken, gab es lange Zeit kein Nachlassen. In Aarau spielte GC zwar mit reduziertem Tempo, aber nicht zögerlich. Die Zweikämpfe wurden hart geführt und die Offensive mit der nötigen Vorsicht gesucht. Die besten Chancen gehörten bis zum 0:1 den Zürchern, darunter ein Pfostenschuss von Dirk Abels. Erst spät geriet GC doch noch etwas aus dem Takt und musste einige heikle Situationen vor dem eigenen Tor überstehen.
Die Aarauer suchten von Beginn weg mit hohen Bällen den direktesten Weg vor das Tor von Justin Hammel. Der GC-Goalie hatte seine wichtigste Aktion nach 13 Minuten, als der in die Startformation beförderte Aarauer Stürmer Elias Filet solo an ihm scheiterte. Danach dauerte es bis fast in die Schlussviertelstunde, bis die nächste nennenswerte Aarauer Offensivwelle anrollte. Vor dem Treffer von Obexer hatten Raul Bobadilla und Nikola Gjorgjev das GC-Tor knapp verfehlt.
Das 1:0 mit der gelungenen Schlussoffensive im zweimal wegen Rauchbildung durch Feuerwerkskörper unterbrochenen Rückspiel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Aarau eine Menge fehlte, um seine Leidenszeit in der Challenge League zu beenden. Die lange Zeit als «unabsteigbar» geltenden Aarauer, die sich bis 2010 jahrelang zum Teil wundersam gegen den Fall in die Zweitklassigkeit stemmten, werden Ende Juli in ihre elfte Challenge-League-Saison in Folge starten. Seit dem Abstieg 2010 spielte der FCA nur zwei Saisons lang in der Super League.
Aarau - Grasshoppers 1:0 (0:0)
8450 Zuschauer. SR Schärer.
Tor: 82. Obexer 1:0.
Aarau: Hübel; Müller, Acquah, Thaler; Kessler (58. Odutayo), Bahloul, Fofana (95. Toure), Dickenmann (42. Obexer); Fazliu; Koide (46. Gjorgjev), Filet (58. Bobadilla).
Grasshoppers: Hammel; Seko, Abels, Paskotsi; Abrashi (60. Decarli; 90. Ndenge); Schmitz, Verón Lupi (81. Kittel), Meyer, Persson; Muci (81. Turhan), Irankunda (81. Schürpf).
Verwarnungen: 21. Seko, 37. Irankunda, 45. Filet, 78. Muci, 100. Schmitz, 103. Kittel, 103. Obexer.(nih/sda)