Gut-Behrami zeigte am Sonntag eine beherzte Fahrt und erwischte lediglich die Delta-Kurve nicht optimal. Am Ende sollte ihre mit der Startnummer 6 aufgestellte Bestzeit bis am Ende Bestand haben.
Am nächsten kam der Tessinerin die Österreicherin Stephanie Venier. Die Siegerin der Abfahrt vom Freitag büsste 21 Hundertstel auf Gut-Behrami ein. Dritte wurde überraschend die Französin Romane Miradoli mit 41 Hundertsteln Rückstand
Sieg für Lara Gut-Behrami! 🥳 Im Super-G von Cortina ist sie heute nicht zu besiegen und triumphiert vor S. Venier (Österreich) und R. Miradoli (Frankreich). Für Gut-Behrami ist es der vierte Top-3-Platz aus den fünf bislang gefahrenen Super-Gs in dieser Saison!#swissskiteam pic.twitter.com/WguF5jY7AL
— SwissSkiTeam (@swissskiteam) January 28, 2024
Es war Gut-Behramis vierter Weltcup-Sieg in Cortina d'Ampezzo. Bereits vor zehn und vor sechs Jahren hatte sie im Super-G triumphiert, vor sieben Jahren siegte sie in der Abfahrt. Sowieso liegt ihr die Piste Olympia delle Tofane. 2021 krönte sie sich hier zur Weltmeisterin im Super-G und im Riesenslalom. Zudem holte sie Bronze in der Abfahrt.
Zu der Piste im italienischen Skiort meinte Gut-Behrami nach dem Rennen: «Es ist eine der besten Pisten weltweit. Sie ist immer gut präpariert, und es macht stets Spass, hier zu fahren.»
Gut-Behrami unterstrich mit ihrem vierten Saisonsieg, dem zweiten im Super-G, ihre herausragende Form. Sie übernahm durch den Ausfall von Cornelia Hütter – sie beging kurz vor dem Ziel einen Torfehler – nach fünf von elf geplanten Rennen die Führung in der Disziplinenwertung, zehn Punkte vor der Österreicherin. In vier von fünf Saisonrennen stand die 32-jährige Tessinerin auf dem Podest. Lediglich in Val d'Isère resultierte ein Nuller.
Im Gesamtweltcup machte Gut-Behrami an diesem Rennwochenende Boden gut auf die führende Mikaela Shiffrin. Die Amerikanerin, die am Freitag in der Abfahrt stürzte und vorerst ausfällt, hat noch 195 Punkte Vorsprung. Gut-Behrami könnte bereits nach dem Riesenslalom am Kronplatz am Dienstag und den beiden Super-G in Garmisch am kommenden Wochenende die Führung übernehmen.
Mit nunmehr 41 Weltcup-Siegen liess Gut-Behrami in dieser Statistik Pirmin Zurbriggen hinter sich. Vreni Schneider ist die einzige Schweizerin, die mit 55 Weltcupsiegen noch vor ihr liegt.
Zu ihrer Leistung meinte Gut-Behrami, auch angesichts der vielen Stürze in Cortina: «Das Wichtigste ist, gesund zu bleiben. Skifahren ist leicht, wenn man sich nicht verkopft. Das war in den letzten drei Tagen jedoch schwierig, weil das Skifahren nicht mehr wirklich im Vordergrund stand.»
Aus Schweizer Sicht war Gut-Behrami im Klassement allein auf weiter Flur. Die weiteren klassierten Fahrerinnen des nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Corinne Suter, Joana Hählen und Michelle Gisin dezimierten Teams, Jasmine Flury, Noémie Kolly, Jasmina Suter, Priska Nufer und Delia Durrer, fanden sich auf Plätzen zwischen 13 und 25 wieder.
Wiederum schafften es viele Fahrerinnen - 13 von 48 gestarteten - nicht ins Ziel. Die Kanadierin Valérie Grenier, die am Freitag als dritte überraschend auf das Podest gefahren war, stürzte heftig und musste mit dem Schlitten abtransportiert werden. Auch Stephanie Jenal, die bereits am Freitag eine Schrecksekunde hatte und einen Sturz nur haarscharf vermeiden konnte, landete im Netz. Sie konnte nach kurzer Behandlungszeit jedoch auf den eigenen Ski ins Ziel fahren.
Lara Gut-Behrami reist mit einem Sieg und einem zweiten Platz ab. Es sei aber kein einfaches Wochenende gewesen, so die Tessinerin: «Es waren keine leichten Tage, alles hat sich in die Länge gezogen mit den vielen Unterbrüchen. Es war schwierig, den Kopf freizuhalten. Ich bin heute zum Glück mit einer tiefen Nummer gestartet. Die Fahrerinnen, die später kamen, mussten auch heute wieder lange warten. Du kannst nicht zwanzig Minuten den Fokus so hochhalten, wie wenn du demnächst starten würdest. Einmal geht das vielleicht, aber wenn es drei Tage in Folge so ist, wird es schwierig.»
(kat/sda)
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