Lara Gut-Behrami beendet den Super-G in Kvitfjell auf Platz 2 – und trotzdem ist es für die Tessinerin eine Enttäuschung. Einerseits trennten sie lediglich sechs Hundertstelsekunden vom Sieg, andererseits gewann ausgerechnet die grosse Konkurrentin Federica Brignone. Die Italienerin baut die Führung im Gesamtweltcup damit aus und liegt neu 251 Punkte vor Gut-Behrami. Ausserdem verkürzt sie den Rückstand in der Super-G-Wertung auf 55 Punkte. Zu fahren sind in diesem Winter noch drei Super-G.
Nach ihrer Fahrt äusserte Gut-Behrami, die nach den schwachen Abfahrten in Norwegen mit den Rängen 12 und 8 eigentlich eine deutliche Steigerung zeigte, ihren Ärger am SRF-Mikrofon. Sie sei nicht zufrieden, weil sie in einem Streckenteil wieder enorm viel Zeit verloren hatte. Im dritten Sektor war sie über eine halbe Sekunde langsamer als Brignone, diesen Zeitverlust konnte sie trotz ihres überragenden Schlussteils nicht mehr aufholen.
Auch Siegerin Brignone sprach davon, nicht die perfekte Zeit gezeigt zu haben. Nach der Zieleinfahrt schüttelte sie zunächst ebenfalls den Kopf. «Ich hatte kein gutes Gefühl», sagte die 34-Jährige später und fügte an: «Es war nicht einfach heute, niemandem ist die perfekte Fahrt gelungen.» Besonders die vielen Wellen und der Schnee in der Schlüsselstelle Tommy Moe hätten für schwierige Verhältnisse gesorgt.
Mit Landsfrau Sofia Goggia kam eine weitere Konkurrentin sehr nahe an Brignone heran. Neun Hundertstelsekunden fehlten der drittplatzierten Italienerin zum Sieg.
Die weiteren Schweizerinnen mussten sich jedoch deutlicher geschlagen geben. Malorie Blanc und Corinne Suter stehen im Zwischenklassement auf den Plätzen 14 und 15, Joana Hählen als 26. und Janine Schmitt als 30 punkteten ebenfalls. Priska Ming-Nufer und Michelle Gisin, die nach einem Fehler über sieben Sekunden auf Brignone verlor, fanden sich bei 43 Fahrerinnen im Ziel auf den Rängen 41 und 43.