«Immer mehr spricht für ihn!», schreibt die «Bild»-Zeitung und berichtet von einem Geheimtreffen der Bayern mit Ralf Rangnick. Der 65-Jährige trainiert derzeit das Nationalteam von Österreich, mit dem er im Sommer an der EM teilnimmt.
Nach dem angeblichen Treffen am Wochenende soll sich «Fussballprofessor» Rangnick nun aber intensive Gedanken darüber machen, seinen bis 2026 gültigen Vertrag mit dem ÖFB nicht zu erfüllen und stattdessen in München zu unterschreiben, um das Erbe von Thomas Tuchel anzutreten. Rangnick hat eine gemeinsame Vergangenheit mit Bayern Münchens Sportdirektor Christoph Freund. Von 2012 bis 2015 arbeitete das Duo Seite an Seite bei Red Bull Salzburg.
«Wenn alles nach Plan läuft, könnte noch diese Woche alles fix gemacht werden», mutmasst die «Bild». Es herrsche an der Säbener Strasse eine grosse Zuversicht, schon bald eine Einigung mit Rangnick zu haben, berichtet Ran Sport.
Der Streit mit Uli Hoeness, Bayerns grauer Eminenz, soll übrigens längst beigelegt sein. Der frühere Bayern-Boss hatte Rangnick einst einen «Besserwisser» genannt. «Der bringt im ersten Jahr super Leistung und wird im zweiten gefeuert», ätzte Hoeness. Rangnick, damals erfolgreicher Hoffenheim-Trainer, konterte lässig: «Wenn Sie flotte Sprüche hören wollen, müssen Sie nach München, wenn Sie flotten Fussball sehen wollen, nach Hoffenheim.»
Für Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus gibt es noch zwei Kandidaten für den Job: Ralf Rangnick und Roger Schmidt, aktuell Trainer bei Benfica Lissabon. «Die deutsche Sprache ist für mich elementar wichtig», betonte Matthäus in der «Sport Bild». Rangnick sei ein Entwickler, der mit seinem alten Weggefährten Freund auch am Campus gute Impulse setzen könne.
Die Sprache gilt als Killer-Kriterium, das gegen Zinédine Zidane spricht. «Über seine Qualitäten brauchen wir ja gar nicht zu sprechen», sagte Michael Reschke, früher bei Bayern als Technischer Direktor tätig, bei Ran. «Aber Fakt ist natürlich, dass Sprache ein ganz entscheidendes Instrument ist, um die Mannschaft zu führen und taktische Inhalte zu vermitteln, um im Tagesgeschäft im Dialog mit den Spielern einfach tief eintauchen zu können.» Das spreche gegen den Franzosen Zidane, der auch Spanisch und Italienisch spricht, aber kein Deutsch und angeblich nur mässig Englisch.
«Ich traue es Rangnick zu», betonte Matthäus. «Klar ist aber auch: Jeder Trainer, der jetzt kommt, ist nicht mehr erste oder zweite Wahl.» Schliesslich habe Bayern mit vielen Trainern geliebäugelt. «Es wird eine schwere Aufgabe, den künftigen Trainer davon zu überzeugen, dass dieser selbst davon überzeugt ist, der Richtige zu sein …»
Einer, der ziemlich sicher auf keiner Liste stand, nahm sich selber aus dem Rennen: Jürgen Klinsmann. «Ich durfte das jetzt zweimal erleben, einmal als Spieler und einmal als Trainer. Das ist genug», sagte er bei Servus TV. Der Weltmeister von 1990 ist davon überzeugt, dass sein Ex-Klub «einen Trainer finden wird, der ein absolutes Kaliber und Persönlichkeit hat». Ob man als Trainer zu Bayern München passe, könne man eigentlich nur herausfinden, wenn man es mal ausprobiert habe, sagte Klinsmann weiter.
Bereits viele Namen umfasste auch die Liste möglicher Nachfolger von Jürgen Klopp bei den «Reds». Erst galt Xabi Alonso (bleibt in Leverkusen) als Wunschkandidat, dann der Portugiese Ruben Amorim. Er soll angeblich aber kein Thema mehr sein in Liverpool.
Weit oben steht nach BBC-Angaben neu der Name Arne Slot. Arne wer? Der 45-jährige Niederländer ist Trainer von Feyenoord Rotterdam, das er 2023 zur Meisterschaft führte. In dieser Saison belegt Feyenoord Rang 2 und gewann den Cup. Slot lässt einen offensiven Fussball spielen und soll das Interesse Liverpools auch dadurch auf sich gezogen haben, dass er als Trainer gilt, der Spieler weiterentwickeln kann. (ram)
Den Rangnick Hype verstehe ich nicht. Der bekam mal das Label „Mastermind“ angedichtet und seither bleibt es an ihm haften.