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Dass drei Mannschaften wenige Runden vor Schluss in den Kampf gegen den Abstieg in die Challenge League verwickelt sind, ist nicht alltäglich. Genauer gesagt: Es kommt alle fünf Jahre vor.
Seit der Einführung der Zehnerliga in der Saison 2003/04 und der damit verbundenen Abschaffung der Finalrunde sowie der Auf-/Abstiegsrunde war die Ausmarchung am Tabellenende oftmals nicht spannend. Oder sogar recht langweilig. In den 13 Saisons seither hatten einige Direktabsteiger auf dem 10. Platz zuletzt Rückstände zwischen 4 (Wil 2004) und 18 Punkten (Lausanne 2014). Ohne Chance auf den Ligaerhalt waren auch Servette (2013/7 Punkte Rückstand), Thun (2008/7), nochmals Servette (2005/12) und Vaduz (2009/13). Hinzu kam 2012 die Zwangsrelegation in die interregionale 2. Liga von Neuchâtel Xamax.
Diesen sieben spannungslosen Saisons stehen drei offene Duelle gegenüber. Aarau zog vor einem Jahr um einen Punkt den Kürzeren gegenüber Vaduz, gleich wie Schaffhausen 2007 gegenüber Aarau. Zwei Punkte Rückstand hatte 2010 Absteiger Aarau auf die neuntplatzierte AC Bellinzona.
Bleiben noch drei Saisons. Es sind die Saisons, in denen drei Mannschaften in einen ausgeglichenen Abstiegskampf involviert waren oder sind. Solches spielt sich alle fünf Jahre ab, als gäbe es dafür eine feste Gesetzmässigkeit. Im Frühling 2006 rettete sich Schaffhausen im 8. Rang mit 33 Punkten aufgrund der Tordifferenz vor dem punktgleichen Neuchâtel Xamax und dem nur einen Punkt zurückliegenden Direktabsteiger Yverdon. 2011 lagen die letzten drei am Ende der Meisterschaft erneut nur einen Punkt auseinander. Neuchâtel Xamax war mit 32 Punkten gerettet vor dem punktgleichen Bellinzona und Direktabsteiger St.Gallen (31 Punkte).
Und jetzt also, weitere fünf Jahre später, könnte es ganz am Schluss abermals so knapp zu und her gehen. Selbst der siebtplatzierte FC St. Gallen ist mit 34 Punkten noch nicht aus dem Schneider. Wenn Zürich (gegen den als Meister feststehenden FC Basel), Vaduz (gegen Luzern) und Lugano (gegen GC) am Wochenende ihre Heimspiele gewinnen, die Ostschweizer aber in Thun verlieren, würde es vier Runden vor Schluss heissen: St. Gallen 34, Zürich 33, Vaduz 32, Lugano 31. Die Spannung wäre noch einmal gestiegen.
Das Rennen könnte schon jetzt packender sein, wäre Schlusslicht Lugano nicht vor zwei Wochen in Sitten um den wahrscheinlichen Sieg geprellt worden. Es war das schiere Musterbeispiel einer Schlüsselszene, die für einen Klub über Erfolg oder Misserfolg einer ganzen Saison entscheiden kann. Luganos Grieche Anastasios Donis erzielte nach 84 Minuten das an sich reguläre Führungstor zum 2:1. Wegen einer scheinbaren Offsideposition wurde das Tor nicht anerkannt. Nach dem Gegenzug hiess es 2:1 für Sion. Der Verlust der zum Greifen nah gewesenen drei Punkte könnte den FC Lugano im Abstiegskampf, wie er sich jetzt ankündigt, sehr teuer zu stehen kommen.
Die Restpensen der Abstiegskandidaten scheinen untereinander recht ausgeglichen zu sein. Vaduz, Zürich und Lugano spielen noch je dreimal daheim, St. Gallen nur zweimal. Der Kalender hält fünf direkte Duelle involvierter Mannschaften bereit: St.Gallen – Zürich, Lugano – St.Gallen, Zürich – Lugano, Zürich – Vaduz und Vaduz – Lugano. Je ein Spiel gegen die Topmannschaften Basel und YB, gegen die es derzeit schwierig ist zu punkten, ist noch für St.Gallen (in Bern), Zürich (gegen Basel) und Lugano (gegen YB) ausstehend. Da alle Mannschaften vor ähnlich schwierigen Aufgaben stehen, scheint der Ausgang des Abstiegskampfs sehr offen zu sein. (sda)