Cabanas fordert Respekt, denn «das isch GC! Rekordmeister! Än Institution, hey!»
30. April 2011: Die Grasshoppers schlagen den FC Luzern mit 2:1. Friede, Freude, Eierkuchen im Letzigrund? Nix da! Die verletzte GC-Ikone Ricardo Cabanas ärgert sich furchtbar über den Schiedsrichter. Zu unserem Glück hält eine Kamera den Ausraster fest.
Der ruhmreiche Grasshopper Club Zürich steckt im Frühling 2011 im Abstiegssumpf. Nur zwei Punkte trennen ihn vom letzten Platz. Geschieht tatsächlich das Undenkbare und GC steigt ab? Noch bleiben Trainer Ciriaco Sforza und seinem Team einige Runden Zeit, um den Absturz zu verhindern. Klar, dass ein 2:1-Sieg gegen den FC Luzern in dieser Situation ein grosser Befreiungsschlag ist.
Und ebenso klar, dass die Nerven im Überlebenskampf blank liegen. Der Erfolg gegen die Innerschweizer ändert dies nur unwesentlich. GC ist hässig auf den Basler Schiedsrichter Adrien Jaccottet, weil der Davide Callà nach einer Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz stellt.
Besonders einem Zürcher brennen nach der Partie die Sicherungen durch: Dem Ur-Hopper Ricardo Cabanas. Er ist verletzt und flucht schon auf der Tribüne. «Puta madre» habe er gerufen, weiss der «Blick». Nach dem Spiel stapft der 1,73 m kleine Mittelfeldspieler in die Katakomben, um dem Schiri die Meinung zu geigen.
«Das isch GC! Rekordmeister! Was meinsch eigentlich, wer du bisch, he? Rekordmeister! Rekordmeister! Dir isch gar nöd bewusst, um was es gaht da! Das isch Super League vom Rekordmeister! Än Institution, hey! Hey, chli Konzentration, he! Mir gähnd alles für dä Klub und du … läck du mir hey! Chli Respekt!»
GC steigt im Frühling 2011 nicht ab. Dieses Schicksal ereilt den Rekordmeister erst im Frühsommer 2019. Nach 70 Jahren in der höchsten Liga ist es erst der zweite Abstieg dieser Institution des Schweizer Fussballs.
Ricardo Cabanas
ist heute 43 Jahre alt. Er absolvierte 51 Länderspiele, nahm an der WM 2006 teil, wo er im Penaltyschiessen gegen die Ukraine aus elf Metern versagte. Cabanas wurde mit GC drei Mal Schweizer Meister und spielte in Frankreich (Guingamp) und beim 1. FC Köln. Legendär war seine Fehde mit Mario Cantaluppi, nachzulesen bei den Kollegen des Magazins «Zwölf».
Auch dieser Basler hatte zu wenig Respekt: Ricardo Cabanas wird vom Schweizer Fernsehen verarscht.Video: YouTube/Dux201918
Weil wir Respekt haben: ein Best-of-Video von GC-Fans über ihren Liebling Ricardo Cabanas.Video: YouTube/GCZ 1886 News/Videos
Unvergessen
In der Rubrik «Unvergessen» blicken wir jeweils am Jahrestag auf ein grosses Ereignis der Sportgeschichte zurück: Ob hervorragende Leistung, bewegendes Drama oder witzige Anekdote – alles ist dabei.
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Die beliebtesten Kommentare
Glenn Quagmire
30.04.2019 10:35registriert Juli 2015
Nun ja, immerhin einer der für seinen Verein lebte und mit stolz das Trikot trug. Ein Idol für die Fans, eine Reizfigur für die gegnerischen Fans. Schade gibt es nicht mehr von dem Kaliber, welche von der einen Kurve geliebt und von der anderen gehasst werden. Spontan fällt mir nur Stocker ein, von denen, die noch aktiv sind.
One-Club-Players (bei CHlern mal vom Auslandeinsatz abgsehen) gibt es einfach zu wenige.
Man kann über Cabanas lachen oder auch nicht. Er war aber ein Spieler, welcher immer für seinen Club Vollgas gegeben hat. Heute sucht man dieses Herzblut vergebens.
Polizei vermeldet keine grossen Zwischenfälle nach dem Zürcher Derby
Beim Fussballderby zwischen dem Grasshopper Club Zürich und dem FC Zürich ist es am Dienstagabend laut Polizei zu keinen nennenswerten Zwischenfällen gekommen. Die Anreise der beiden Fanlager erfolgte problemlos, wie die Stadtpolizei Zürich mitteilte.
Auf dem Weg zum Spiel seien die Fans der Grasshoppers daran gehindert worden, über die Hardbrücke zu marschieren, teilte die Stadtpolizei Zürich am späten Dienstagabend mit. Sie seien via Duttweilerbrücke zum Stadion Letzigrund gegangen. Die FCZ-Fans hätten sich direkt beim Stadion versammelt.
One-Club-Players (bei CHlern mal vom Auslandeinsatz abgsehen) gibt es einfach zu wenige.