Knapp 20 Fahrer konnten sich bei der vierten und letzten Befahrung des Küsnachter Bergs vom Feld absetzen. Nicht zu ihnen gehörte Gino Mäder. Der 25-Jährige muss sich die Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis in der Gesamtwertung vielleicht bereits abschminken. Im letzten Aufstieg musste der Zweite der Tour de Romandie in diesem Frühling und Fünfte der Vuelta im letzten Herbst abreissen lassen.
Mäder erreichte das Ziel mit 51 Sekunden Rückstand auf die Besten. «Es war mega heiss, ich komme gerade vom Höhentraining, wo es kühler war», sagte Mäder im SRF. «Das ist kein optimaler Start gewesen, aber meine Beine sind gut, die Form ist da.»
Tagessieger wurde nach 178 km mit Start und Ziel in Küsnacht ZH mit Stephen Williams ein Teamkollege Mäders bei Bahrain-Victorious. Der 26-jährige aus Wales feierte den grössten Erfolg seiner Karriere, nachdem er im Vorjahr die Kroatien-Rundfahrt für sich entscheiden konnte.
«Ich bin überwältigt», sagte Williams, den wohl niemand auf der Rechnung hatte, im Siegerinterview. Er wird morgen auf der 2. Etappe von Küsnacht nach Aesch BL im Leadertrikot starten.
Bester Schweizer wurde mit Marc Hirschi einer der meistgenannten Favoriten für den Etappensieg. Der Berner, am Freitag Sieger des GP Gippingen, belegte Rang 4. Überraschend gut hielt Stefan Küng am Berg mit den Besten mit, er wurde Siebter. «Ich fühlte mich sehr stark und sagte das vor dem Start auch meinen Teamkollegen», verriet Küng im SRF. «Ich versuchte, offensiv zu fahren, dabei zu sein. Beim Sprint war ich etwas eingeklemmt, der war nicht ideal. Aber es kommen noch andere Chancen.»
Mit Simon Vitzthum vom Nationalteam war ein Schweizer einer der grossen Animateure dieser Auftaktetappe. Der 27-jährige Ostschweizer gehörte wie der Zürcher Johan Jacobs einer achtköpfigen Fluchtgruppe an. Vitzthum wurde als letzter dieser Fahrer 6,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt. «Das war ein richtig schönes Erlebnis», fasste er seinen erlebnisreichen Tag zusammen. (ram)