Bandscheiben-Beschwerden hatten dafür gesorgt, dass Loic Meillard vor drei Wochen auf den Riesenslalom in Sölden hatte verzichten müssen. Nun geht es dem Romand wieder besser. «Ich denke, der Abend und die Nacht werden etwas unangenehm werden, wenn das Adrenalin weg ist», sagte Meillard im SRF. «Aber ich habe nun einige Tage Zeit, um mich zu erholen.»
Für seinen 22. Podestplatz im Weltcup sah es schon bei Halbzeit gut aus: Nur zwei Hundertstel hinter Clément Noël lag Meillard auf Rang 2. In der Entscheidung fiel er noch hinter Henrik Kristoffersen zurück, der neun Plätze gut machte. «Es ist genial, mit einem Podestplatz heim zu reisen», freute sich Loic Meillard. «Im 2. Lauf gibt es bestimmt Verbesserungspotenzial, aber es war trotzdem eine gute Leistung.» Eine noch bessere Platzierung vergab er im Steilhang, wo er viel Zeit einbüsste.
Der 27-Jährige war im hohen Norden so gut wie noch nie in seiner Weltcup-Karriere. Mit Rang 5 verbesserte Nef sein bisheriges Bestresultat, zwei sechste Plätze. «In der Vorbereitung war ich oft schnell, aber in der Praxis muss man zwei Läufe nach unten bringen und ich bin froh, dass es mir heute gut gelungen ist», meinte der Westschweizer im SRF.
Er habe nicht den Druck verspürt, wie ihn ein Teamleader wie Meillard habe. «Ich war erst der sechste Schweizer in der Startliste», sagte Nef, der das Topresultat mit Startnummer 28 herausfuhr. «Top 5 ist super, ich wäre auch mit den Top 15 zufrieden gewesen.» Er nehme sich vor, auch die weiteren Rennen mit einer gewissen Lockerheit zu bestreiten. Es war Nefs achter Top-Ten-Platz im Weltcup.
Die Ränge 20 und 22 für Ramon Zenhäusern und Daniel Yule sind bestimmt nicht das, was die Ansprüche der beiden Walliser zufrieden stellt. Luca Aerni verpasste wie Weltcup-Debütant Reto Mächler die Qualifikation für den 2. Durchgang, Marc Rochat schied im 1. Lauf aus.
Olympiasieger Clément Noël schaffte das, was ihm unter anderem vor fünf Jahren im letzten Weltcup-Slalom in Levi nicht gelungen war: Er vermochte die Führung nach halbem Pensum erfolgreich zu verteidigen. Damals hatte er Kristoffersen den Vortritt lassen müssen. Für den Franzosen war es der elfte Erfolg im Weltcup.
Für die zwei Rückkehrer in den Weltcup verlief der Slalom-Auftakt unterschiedlich. Der Brasilianer Lucas Pinheiro Braathen klassierte sich wie schon in Sölden als Vierter. Mit Startnummer 33 fuhr er auf Rang 10 bei Halbzeit, in der Entscheidung verbesserte er sich weiter. Auf Meillards Podestplatz fehlte Pinheiro eine Zehntelsekunde.
Eine Enttäuschung bildete der Abstecher nach Finnland für Marcel Hirscher. Der für die Niederlande fahrende Österreicher kassierte 2,59 Sekunden Rückstand auf Noël und verpasste den 2. Lauf als 46. klar.
Zu den Geschlagenen zählten auch die Österreicher – ein Jahr, nachdem sie vor heimischem Publikum in Gurgl im Ötztal mit einem Dreifacherfolg fulminant in die Slalom-Saison gestartet waren. Ihr Bester war Adrian Pertl auf Platz 15. Manuel Feller, der im letzten Winter die Disziplinen-Wertung im Slalom gewonnen hatte, schied im zweiten Lauf nach Zwischenrang 15 aus. (ram/sda)