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Die Schweizer Delegation träumt an der Biathlon-WM von der 1. Medaille

Silver medalistws Amy Baserga of Switzerland and Niklas Hartweg pose after the single mixed relay race at the IBU European Open Biathlon Championships, on Sunday, January 29, 2023, in Lenzerheide, Swi ...
An der Heim-EM hat es geklappt mit Silber in der Single-Mixed-Staffel.Bild: keystone

Die Schweizer Delegation träumt an der Biathlon-WM von der ersten Medaille

Noch nie in 58 Anläufen gewann die Schweiz im Biathlon eine Medaille an Weltmeisterschaften. Nun jedoch reisen Amy Baserga, Niklas Hartweg und Co. mit viel Selbstvertrauen an die Titelkämpfe im Biathlon-verrückten Oberhof.
08.02.2023, 09:25
Rainer Sommerhalder / ch media
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Die Zahlen rund um die Biathlon-Weltmeisterschaften in Deutschland beeindrucken. Die heute Mittwoch mit der Mixed-Staffel startenden Titelkämpfe werden mehr Zuschauer in Stadion locken und weltweit höhere TV-Einschaltquoten generieren als die gleichzeitig stattfindende WM der Alpinen in Frankreich. Gerade in Deutschland und in Skandinavien ist die Biathlon-Begeisterung riesig.

Mittendrin das Schweizer WM-Team auf einer Mission. Noch nie in der Geschichte der Titelkämpfe, die 1958 in Saalfelden startete, eroberte die Schweiz eine Medaille. Nun herrscht verhaltener Optimismus, diese triste Statistik bereits zwei Jahre vor der Heim-WM auf der Lenzerheide zu beenden.

Das Programm der Biathlon-WM in Oberhof:
8. Feb, 14.45 Uhr: Team Mixed Staffel
10. Feb, 14.30 Uhr: Sprint Frauen 7,5 km
11. Feb, 14.30 Uhr: Sprint Männer 10 km
12. Feb, 13.25 Uhr: Verfolgung Frauen 10 km
12. Feb, 15.30 Uhr: Verfolgung Männer 12,5 km
14. Feb, 14.30 Uhr: Einzel Männer 20 km
15. Feb, 14.30 Uhr: Einzel Frauen 15 km
16. Feb 15.10 Uhr: Single Mixed Staffel
18. Feb 11.45 Uhr: Staffel Männer 4x 7,5 km
18. Feb 15.00 Uhr: Staffel Frauen 4x 6 km
19. Feb 12.30 Uhr: Massenstart Männer 15 km
19. Feb 15.15 Uhr: Massenstart Frauen 12,5 km

Die Zuversicht gründet in erster Linie auf den Leistungen von Niklas Hartweg. Der 22-Jährige lief im Verlauf des Winters im Einzel wie auch gemeinsam mit der gleichaltrigen Amy Baserga in der Single-Mixed-Staffel aufs Weltcuppodest. Insgesamt verbuchte Hartweg in dieser Saison in Einzelrennen bereits elf Plätze in den Top 20. Angesichts des Alters eine herausragende Konstanz des früheren Junioren-Weltmeisters.

Im Schiessstand sind die Schweizer Männer die besten der Welt

Für Hartweg sind es die allerersten Rennen im Biathlon-Mekka Oberhof. Er selbst wie auch sein Trainer Remo Krug relativieren die hohen Erwartungen. «Ich weiss, was ich in der Lage bin zu leisten. Ich will mir aber nicht krass hohe Ziele setzen», sagt der Schwyzer. Krug spricht seinen beiden Schützlingen Hartweg und Sebastian Stalder (dreimal Top 10 in diesem Winter) einen Platz «in der erweiterten Weltspitze» zu, sagt aber auch: «Wir müssen realistisch bleiben: läuferisch sind noch viele Athleten stärker.»

Niklas Hartweg of Switzerland in action during the single mixed relay race at the IBU European Open Biathlon Championships, on Sunday, January 29, 2023, in Lenzerheide, Switzerland. (KEYSTONE/Gian Ehr ...
Wie immer im Biathlon: Die Schiessleistung wird entscheidend sein.Bild: keystone

Wie weit nach vorne es für die zwei neuen Teamleader gehen kann, entscheidet sich also am Schiessstand. Dort stehen Hartweg und Stalder mit ihren Trefferquoten in der Saisonstatistik des Weltcups auf den Rängen 2 und 3.

Neben der eigenen Leistung spielen aber auch die Fehler der Gegner eine Rolle. Weil es erstmals seit 1992 an der WM keine Weltcuppunkte mehr zu gewinnen gibt, also nur die Medaillen zählen, wird am Schiessstand sicherlich mehr Risiko genommen. Trainer Krug sagt trotzdem: «Eine Medaille in den Einzeldisziplinen ist nicht realistisch.»

Schweizer Frauen schnuppern an Staffel-Medaille

Die grössten Schweizer Chancen liegen demnach in den insgesamt vier Staffelwettbewerben. Hier kommt dem Team die Ausgeglichenheit in dieser Saison bei beiden Geschlechtern entgegen. Dass neben Hartweg und Stalder auch Läuferinnen wie Elisa und Aita Gasparin von ihrer besten Saison der Karriere sprechen und Lena Häcki ihre stärksten Leistungen ebenfalls in den Teamwettkämpfen abgeliefert hat, nährt die Hoffnungen auf einen Exploit.

Lena Haecki-Gross of Switzerland during the mixed relay race at the IBU European Open Biathlon Championships, on Sunday, January 29, 2023, in Lenzerheide, Switzerland. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Lena Häcki träumt von einer Medaille.Bild: keystone

Lena Häcki nimmt das magische Wort in den Mund uns sagt: «In den Staffeln haben wir die Chance auf eine Medaille. Wir gehören zum erweiterten Favoritenkreis.»

Erstaunlich ist neben der grossen Ausgeglichenheit auch die hervorragende Stimmung im Schweizer Team. Dies aufgrund der Vorgeschichte mit atmosphärischen Störungen im Verlauf des Olympiawinters, welche im vergangenen Frühling eine umfassende Aufarbeitung bedurften.

Von der Teamkrise zum hervorragenden Teamspirit in einem Jahr

Speziell erscheint dieser Wandel auch, weil am Ende der vergangenen Saison mit Selina Gasparin und Beni Weger ausgerechnet die langjährigen Teamleader zurückgetreten sind. War dieser Abgang etwa sogar ein Befreiungsschlag für das verjüngte Team?

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Lena Häcki sieht keinen Zusammenhang mit der Verbesserung der Stimmung. Sie sagt, dass vor einem Jahr in der ganzen Organisation sehr viel Unsicherheit geherrscht habe. «Weil über Monate hinweg die Position des Disziplinenchefs fehlte, ergab sich für die Trainer eine Doppelbelastung. Das wurde uns allen irgendwann zu viel und so entstand eine Unruhe im Team.»

Niklas Hartweg sagt zum Thema Teamgeist: «Jeder Athlet merkt anhand seiner Leistungen, dass das Training funktioniert. So schöpft man Vertrauen in die Trainer. Und wir bekommen auch mit, dass die Zusammenarbeit im Betreuerteam nun sehr gut funktioniert.» Es ist also alles angerichtet für eine erfolgreiche WM-Mission. (aargauerzeitung.ch)

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