Der «Drunk Men's Choir» ist genau, was er zu sein verspricht. 13 Männer, die betrunken Lieder singen grölen. Das klingt dann etwa so:
Was auf den ersten Blick wie ein (etwas unreifer) Gag wirkt, hat aber tatsächlich auch einen tieferen Sinn. Insgesamt hat der Chor, der aus YouTube-Creators besteht, elf Werke im Repertoire. Die meisten sind bekannte Videospielsongs oder -melodien. Auch den bekannten «THX Sound Effect» haben sie neu vertont.
Der Gründer des Chors ist der YouTuber Douglas Scott Wreden, besser bekannt unter seinem Pseudonym «DougDoug». Für seinen Kanal produziert er hauptsächlich Content rund um die Welt der Videogames – seien es Challenges oder Erklärvideos. Und genau das hat ihn auf die Idee mit dem «Drunk Men's Choir» gebracht. Denn: Gewisse Mechanismen von YouTube machen Creators, die auf ihrem Kanal mit Videospielen arbeiten, das Leben schwer.
Damit jemand auf YouTube Geld verdienen kann, müssen seine Videos gewisse Kriterien erfüllen. Erst dann werden sie «monetarisiert». Eines dieser Kriterien ist, dass das Video keine Urheberrechte verletzt. Und dort liegt das Problem für die Gamercommunity. Bei Videospielen läuft oft irgendeine Musik im Hintergrund, welche dann natürlich auch in den entsprechenden YouTube-Videos zu hören ist. Und diese Videospiel-Musiken werden laut YouTuber «DougDoug» häufig von irgendwelchen Künstlern gecovert.
In einem Video mit dem Titel «I formed a choir of Drunk Men (to save Youtube)» (deutsch: «Ich habe einen Chor aus betrunkenen Männern gegründet – um YouTube zu retten») erklärt «DougDoug», dass viele Videos von YouTubern demonetarisiert werden, weil wegen dieser Cover-Versionen fälschlicherweise Urheberrechtsverletzungsvorwürfe erhoben werden – ob aktiv durch die Künstler selbst oder durch YouTubes Algorithmen.
Nein. Denn der Chor ist trotz allem nur ein Gag, um auf das Problem weiter aufmerksam zu machen. Die Idee, dass Creators jetzt einfach die – von den Betrunkenen dermassen zur Unkenntlichkeit gegrölten – gecoverten Songs des Chors nutzen können, ist nicht ganz durchdacht. Zwar erkennen YouTubes Algorithmen die Songs des Chors laut «DougDoug» nicht, aber wohl auch sonst niemand. Und welcher Creator würde dieses Gebrüll in seinen Videos wollen? Aber: Auch wenn YouTube damit noch nicht gerettet wurde, weist das Projekt der 13 YouTuber auf die Absurdität des aktuellen Systems hin. (lzo)
Ich hoffe, dass ihnen der Streisand-Effekt kräftig in den Hintern tritt...
Inzwischen wird man x-fach vor Starten und während dem Schauen des Videos mit immer längeren Werbeblöcken genervt. Damit könnte man ja noch leben, wenn dann aber auch noch die Videomacher ebenfalls noch Werbung unterbringen, ist der Bogen für mich überspannt.