In Los Angeles wird seit einer Woche gegen die US-Einwanderungsbehörde («ICE») protestiert, welche illegale Immigranten aufspüren und ausschaffen will. Dabei wurden mehrere Fahrzeuge in Brand gesteckt und es kam zu Vandalisierungen und Plünderungen. Gegen den Willen des Staates Kalifornien hat US-Präsident Donald Trump deswegen die Nationalgarde sowie 700 Marines mobilisiert, die die «ICE»-Agenten bei der Arbeit verteidigen sollen. Trotz gewaltsamer Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und Einsatzkräften kam es bisher zu keinen Todesfällen oder lebensbedrohlichen Verletzungen.
In anderen Städten kam es ebenfalls zu Protesten, und für morgen, Samstag, sind landesweite Demonstrationen gegen die Regierung und den Präsidenten geplant. So auch in Zentralflorida, darunter in Orlando, Apopka, Kissimmee und Lake Mary.
Angesichts dieser Tatsachen hielt der Generalstaatsanwalt von Florida gestern, Donnerstag, eine Pressekonferenz. Dabei kam auch der Sheriff von Brevard County, Wayne Ivey, zu Wort. Er sagte, friedliche Demonstrationen seien «Teil der Demokratie» und erlaubt, aber jeder, der Gewalt anwende oder die Strafverfolgung behindere, werde die Konsequenzen spüren. Diese scharfen Drohungen richtete er an alle potenziell gewalttätigen Demonstrantinnen und Demonstranten in seinem County:
Der seit 2013 amtierende Sheriff zählte auf, was geschehen werde, wenn verschiedene Vergehen in seinem Revier verübt würden. Dabei begann er relativ harmlos. Wer etwa eine Strasse oder Kreuzung blockierte, würde ins Gefängnis wandern. Aber schon im nächsten Satz drohte Ivey mit Gewalt:
Auch von Tätlichkeiten gegen das Personal des Sheriff's Department riet Ivey eindringlich ab.
Dieselbe Warnung wiederholte der Sheriff auch für jene, die einen der Deputys schlagen würden. Diesen drohe aber ausserdem noch etwas anderes:
Für die nächste Eskalationsstufe, nämlich, sobald jemand einen Stein oder eine Brandbombe werfe oder eine Feuerwaffe auf einen Beamten richte, sprach Ivey die klarste Warnung aus:
Florida sei nicht Los Angeles, man würde Szenen wie in Kalifornien nicht zulassen, sagte der Sheriff an seinem Rednerpult, auf dem «Florida – the anti-riot state» (deutsch: «der Staat ohne Aufstände») zu lesen war. (lzo)