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So stark steigen die Löhne 2025 in der Schweiz in deiner Branche

Leider wird die Steigerung der Reallöhne von den höheren Lebenserhaltungskosten gleich wieder «aufgefressen».
Leider wird die Steigerung der Reallöhne von den höheren Lebenserhaltungskosten gleich wieder «aufgefressen».Bild: Shutterstock

Reallöhne in der Schweiz steigen auch 2025 – so stark (oder schwach) in deiner Branche

07.11.2024, 11:2807.11.2024, 15:58
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Höhere Löhne und eine gleichzeitig sinkende Inflation dürften die Kaufkraft der Schweizer Bevölkerung im kommenden Jahr steigen lassen. Angesichts steigender Krankenkassenprämien könnten viele Haushalte am Ende des Monats dennoch weniger im Portemonnaie haben.

Zu diesem Schluss kommt die am Donnerstag veröffentlichte Lohnumfrage des Chief Investment Office von UBS Global Wealth Management (UBS CIO GWM). Demnach planen die insgesamt 345 von UBS befragten Schweizer Unternehmen im Jahr 2025 Lohnerhöhungen von durchschnittlich 1,4 Prozent. Zum Vergleich: Im aktuellen Jahr sind die Reallöhne in der Schweiz laut Bundesamt für Statistik um knapp 1 Prozent gestiegen.

«Damit verlangsamt sich das Lohnwachstum zwar leicht, aufgrund des zu erwartenden Inflationsrückgangs dürften die realen Löhne aber zum zweiten Mal zulegen», sagte UBS Chefökonom Daniel Kalt anlässlich einer Medienkonferenz. Für 2025 rechnet die UBS mit einer Inflation von 0,7 Prozent. Im Durchschnitt dürften die Löhne also real um 0,7 Prozent steigen.

Lohnanstieg breit abgestützt

Mit den höchsten Lohnerhöhungen von rund 2 Prozent dürfen laut der UBS Arbeitnehmende aus der Informatik- und Telekombranche sowie dem Bereich Energie, Versorgung und Entsorgung rechnen. Die chemisch-pharmazeutische Industrie folgt mit 1,7 Prozent. «Ein Grossteil der Industrie dürfte aber hinter dem Durchschnitt zurückbleiben», erklärte UBS-Ökonom Florian Germanier.

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Den geringsten Lohnzuwachs verzeichnet die Medienbranche, die sich mit einem Plus von 1 Prozent den letzten Platz mit der Baustoffbranche und dem Detailhandel teilt. Aber auch hier bedeutet die erwartete Inflation von 0,7 Prozent einen Anstieg der Reallöhne und damit der Kaufkraft.

Weniger im Portemonnaie

Nicht berücksichtigt sind allerdings die seit Jahren stark steigenden Krankenkassenprämien. «Viele Schweizer Haushalte dürften deshalb einen Kaufkraftrückgang spüren», so Germanier weiter.

Dennoch gehen die Ökonomen der UBS davon aus, dass die prognostizierten Reallohnerhöhungen den Konsum im kommenden Jahr stützen werden, «auch wenn die steigenden Krankenkassenprämien und der moderate Anstieg der Arbeitslosigkeit das Potenzial begrenzen».

Die steigenden Löhne dürften zudem kaum Inflationsdruck auslösen: «Aufgrund der sinkenden Strompreise und des erwarteten Rückgangs des Referenzzinses dürfte die Inflation 2025 weiter zurückgehen», sagte Chefökonom Kalt. (pre/sda)

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nik G.
07.11.2024 12:33registriert Januar 2017
Nehmt einfach die KK Prämien mit in die Teuerung. Da es in der Schweiz ein Obligatorium ist muss sie mit eingerechnet werden. Da würde man plötzlich merken das die Löhne seit Jahren sinken.
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what_else?
07.11.2024 12:49registriert April 2020
So lange die Krankenkassenprämien nicht Teil der Inflationsberechnung sind, hilft das wenig…
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mMn
07.11.2024 12:24registriert September 2020
1. Ohne Krankenkassen sehe ich diese Rückschlüsse nicht.

2. Ich z.B. habe eine "offizielle" Lohnerhöhung von 4%, also deutlich mehr als diese Zahlen.
Da ich aber gerade im Alter in die nächste Kategorie bei den BVG-Beiträgen gerutscht bin, bleibt Netto nichts mehr davon.

Neben der KK ist ausserdem die Miete um 160.- gestiegen.

Somit wird mein Konsum kaum zunehmen. Vielleicht verprasst es ja mein Vermieter. Wer weiss... ich behaupte eher nicht. Die investieren das höchstens in den Umbau einer heute noch günstigen Immobilie, in ein weiteres "Renditeobjekt."
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