Die Löhne in der Schweiz sind im Jahr 2024 um durchschnittlich 2,1 Prozent gestiegen. Dies geht aus der Erhebung über die gesamtarbeitsvertraglichen Lohnabschlüsse hervor. Unter Einbezug der Teuerung ist der Anstieg jedoch deutlich kleiner.
Die am Dienstag veröffentliche Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hält fest, dass die Teuerung eine grosse Rolle spiele. Würden die entsprechenden Prognosen berücksichtigt, dürften die Reallöhne um 0,9 Prozent ansteigen.
Von den Erhöhungen waren 0,4 Prozent individuelle Anpassungen und 1,7 Prozent kollektive Anpassungen. Von den Effektivlohnanpassungen sind etwas mehr als 613'000 Personen betroffen. Untersucht wurden die wichtigsten Gesamtarbeitsverträge mit mindestens 1500 unterstellten Personen.
Am stärksten stiegen die Löhne im Bereich Verkehr und Lagerei (plus 2,7 Prozent). Dahinter folgten Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, Erziehung und Unterricht sowie Information und Kommunikation. Am wenigsten stark stiegen sie im Bereich verschiedener Dienstleistungen.
Wie im letzten Jahr verteilte sich der durchschnittliche Anstieg der GAV-Löhne für 2024 (+2,1 Prozent) hauptsächlich auf kollektive Erhöhungen (+1,7 Prozent) und zu 0,4% auf individuelle Erhöhungen. Somit wurden 81 Prozent der für Lohnerhöhungen bestimmten Lohnsumme gleichmässig an die betroffenen Personen verteilt. Sowohl im Sekundärsektor (87 Prozent) als auch im Tertiärsektor (78 Prozent) fielen die kollektiven Erhöhungen stärker aus.
Gestiegen sind auch die Mindestlöhne. Sie erhöhten sich insgesamt um 2 Prozent. Das ist deutlich mehr als in den vergangenen vier Jahren. Im Jahr 2020 etwa stiegen sie um 0,7 Prozent an. Gemäss BFS sind fast 1,8 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt, in dem Mindestlöhne vereinbart wurden.
Bereits im August gab das BFS das mediane Bruttojahreserwerbseinkommen von Vollzeiterwerbstätigen in der Schweiz im Jahr 2023 bekannt. Die Hälfte der Vollbeschäftigten verdient jährlich also mehr, die andere Hälfte weniger als die 84'500 Franken. (pre/sda)