Diese 12 WEF-Teilnehmer sind besonders umstritten
Zurzeit treffen sich die Reichen und Mächtigen in Davos, um über die momentane Weltwirtschaftslage zu sprechen. Seit Moskaus Invasion in der Ukraine im Februar 2022 sind zwar keine russischen Oligarchen mehr am WEF zugegen, und Donald Trump wird mit den Vorwahlen und dem Betrugsprozess beschäftigt sein. Aber auf der Gästeliste in Davos stehen immer noch jede Menge umstrittene Figuren – die Zeitung «Politico» kritisiert vor allem zwölf Teilnehmer. Das sind sie.
Javier Milei, Argentiniens Präsident
Seit rund einem Monat ist Javier Milei an der Macht und bereits als «argentinischer Trump» bekannt. Er hat eine fanatische Anhängerschaft, schockt immer wieder mit seinen Aussagen bei TV-Auftritten und setzt sich für den Verkauf von menschlichen Organen auf dem freien Markt ein.
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman
Gerüchten zufolge wird Mohammed bin Salman beim diesjährigen WEF zum ersten Mal persönlich auftreten, begleitet von einem riesigen Gefolge an hochrangigen saudischen Beamten.
Ilham Alijew, Präsident von Aserbaidschan
Alijew nutzte die Aufmerksamkeit Russlands und das Verlangen nach Gas in der EU, um Kontrolle über Aserbaidschan zu übernehmen. Er deportierte die indigene Bevölkerungsgruppe, sperrte Medienschaffende ein, um dann Neuwahlen auszurufen, um sich die Macht mit Gewalt und Unterdrückung zu sichern.
Der chinesische Premierminister Li Qiang
Li Qiang ist die äusserst loyale rechte Hand des chinesischen Präsidenten Xi Jinping und wird diesen und sein Land auf dem Weltwirtschaftsforum vertreten. Qiang ist berüchtigt, weil er während der Corona-Pandemie wochenlang eine brutale Abriegelung ganz Schanghais verhängte. 25 Millionen Menschen waren zu Hause eingeschlossen und hatten Mühe, Lebensmittel und medizinische Hilfe zu besorgen.
Der ruandische Präsident Paul Kagame
1994 gelangte Paul Kagame durch einen Feldzug an die Macht und regiert seither. Oft wird er dafür gelobt, dass er die wahrscheinlich grösste Entwicklungsgeschichte des modernen Afrikas geleitet hat – er ist aber ein Diktator. Als er an die Macht kam, änderte er die Verfassung so, dass es keine Beschränkung der Amtszeit mehr gibt, und geht rigoros gegen sämtliche Opposition vor. Ihm wird vorgeworfen, Oppositionelle und Journalisten zu inhaftieren, zu verbannen und zu foltern.
Der slowakische Premierminister Robert Fico
Nachdem er 2018 durch Massenproteste nach der Ermordung des Investigativjournalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten aus dem Amt gedrängt wurde, stieg Fico aus der politischen Asche auf und wurde Ende letzten Jahres zum vierten Mal slowakischer Premierminister. Seine Partei führte einen Putin-freundlichen Wahlkampf und versprach, jegliche militärische Unterstützung für die Ukraine einzustellen.
Katalin Novák, Präsidentin von Ungarn
Die bisher jüngste ungarische Präsidentin, Katalin Novák, ist eine erzkonservative Politikerin, die sich öffentlich gegen Abtreibungen, Gleichberechtigung und Feminismus äussert.
Hun Manet, Premierminister von Kambodscha
Auf den ersten Blick wirkt Hun Manet wie ein potenzieller Modernisierer und Reformer Kambodschas. Doch Manet bringt wenig frischer Wind in das Amt, das er von seinem Vater geerbt hat. Tatsache ist: Viele Merkmale der Autokratie (Unterdrückung der Demokratie, fragwürdige Wahlen und Bestechung) sind in Kambodscha noch vorhanden.
Katars Premierminister Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim al-Thani
Um Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim al-Thani ranken sich zahlreiche Kontroversen. Er soll auf mehrere EU-Politiker Einfluss haben und mit Trump-nahen Republikanern Lobbyarbeit betrieben haben. Auch stellt sich die Frage, welche Kenntnisse die Machthaber Katars bereits im Voraus über den Angriff der Hamas am 7. Oktober hatten, da sie ihre grössten Geldgeber sind.
Der polnische Präsident Andrzej Duda
Andrzej Duda ist Vorsitzender der konservativen Partei PiS, die als nationalistisch, rechtsradikal und christdemokratisch zählt. Er bezeichnete die LGBTQ-«Ideologie» als zerstörerischer als der Kommunismus.
Amin Nasser, CEO von Aramco
Das staatliche saudische Öl- und Gasunternehmen Aramco ist das global grösste Energieunternehmen. Auf seiner Webseite gibt sich Aramco als Vorreiter der grünen Energiewende. Doch Berichten zufolge ist Aramco einer der grössten Umweltverschmutzer der Welt, das Unternehmen ist seit 1965 für mehr als vier Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Jared Kushner, Gründer von Affinity Partners
Jared Kushner ist mit Trumps Tochter Ivanka Trump verheiratet und hat während der Amtszeit des ehemaligen Präsidenten als hochrangiger Berater im Weissen Haus fungiert. Kushners Firma Affinity Partners wird weitgehend durch die Golfstaaten finanziert.
(cmu)
