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Quartalszahlen: Google-Konzern Alphabet enttäuscht Börse

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Quartalszahlen: Google-Konzern Alphabet enttäuscht Börse – Microsoft besser als erwartet

25.10.2023, 01:5925.10.2023, 02:02

Am Dienstag präsentierten mehrere Tech-Unternehmen und Streamingdienste ihre Quartalszahlen. Während Google mit seiner Cloud enttäuschte, konnte Microsoft die Erwartungen übertreffen. Und noch einer legt wieder zu: Snapchat.

Google

Das Werbegeschäft von Google läuft weiter stark, aber das Wachstum im Cloud-Geschäft im vergangenen Quartal hat die Anleger enttäuscht. Die Aktie der Google-Mutter Alphabet verlor im nachbörslichen Handel am Dienstag zeitweise mehr als vier Prozent.

Alphabet steigerte den Umsatz im dritten Quartal um elf Prozent auf rund 76,7 Milliarden Dollar. Das übertraf die Prognosen der Analysten. Im Cloud-Geschäft verfehlten die Erlöse von gut 8,4 Milliarden Dollar trotz eines Sprungs von rund 22 Prozent die Markterwartungen. Das Werbegeschäft von Google wuchs um 9,4 Prozent auf 59,65 Milliarden Dollar.

Der Quartalsgewinn von Alphabet sprang unterdessen im Jahresvergleich um mehr als 40 Prozent auf knapp 19,7 Milliarden Dollar hoch. Dazu trug mit rund 760 Millionen Dollar auch eine Änderung bei den Abschreibungen auf Server und Netzwerktechnik bei.

Microsoft

Microsoft hat weiter von einer hohen Nachfrage nach Cloud-Angeboten und dem Boom bei Software mit Künstlicher Intelligenz (KI) profitiert. Der Umsatz legte im vergangenen Vierteljahr um 13 Prozent auf 56,5 Milliarden Dollar zu.

Der Gewinn im Ende September abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal stieg um 27 Prozent auf 22 Milliarden Dollar, wie der Softwarekonzern am Dienstag mitteilte.

Umsatz und Ergebnis fielen deutlich besser aus als vom Finanzdienst Bloomberg befragte Experten im Schnitt erwartet hatten. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als drei Prozent zu.

Spotify

Spotify hat es im dritten Quartal nach einem Anstieg der Nutzerzahlen und einer Preiserhöhung in die schwarzen Zahlen geschafft. Der Musikstreaming-Marktführer verbuchte einen Gewinn von 65 Millionen Euro nach einem Verlust von 166 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Im zweiten Quartal hatten noch rote Zahlen von 302 Millionen Euro gestanden.

Spotify gewann binnen drei Monaten 6 Millionen Abo-Kunden und 23 Millionen Nutzer insgesamt dazu. Der Dienst hat nun 574 Millionen Nutzer, von denen 226 Millionen zahlende Abo-Kunden sind, wie Spotify am Dienstag mitteilte. Das waren jeweils zwei Millionen mehr als die Firma in Aussicht gestellt hatte.

Für das Schlussquartal rechnet Spotify mit einem deutlichen Sprung auf 235 Millionen Abo-Kunden und 601 Millionen Nutzer insgesamt. Das schwedische Unternehmen gilt als die klare Nummer eins im Musikstreaming vor Apple und Amazon.

Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um 11 Prozent auf rund 3,36 Milliarden Euro. Dabei stiegen die Werbeerlöse aus der Gratis-Version und Podcasts um 16 Prozent auf 447 Millionen Euro, während die Einnahmen aus dem Abo-Geschäft um 10 Prozent auf gut 2,9 Milliarden Euro wuchsen. Spotify hatte im Juli Abo-Preise in zahlreichen Ländern erhöht, Deutschland folgte Anfang Oktober.

Snapchat

Das Geschäft des Online-Dienstes Snapchat ist nach mehrmonatiger Durststrecke wieder gewachsen. Im vergangenen Quartal verbuchte die Betreiberfirma Snap im Jahresvergleich ein Umsatzplus von fünf Prozent auf 1,19 Milliarden Dollar.

Unterm Strich gab es aber erneut rote Zahlen: Der Verlust weitete sich auf 368,26 Millionen Dollar von 359,5 Millionen Dollar ein Jahr zuvor aus, wie Snap nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die Zahl täglich aktiver Nutzer stieg binnen drei Monaten von 397 auf 406 Millionen.

Snap, das einst Quartal für Quartal rasante Wachstumsraten meldete, wurde in diesem Jahr vom allgemeinen Abschwung bei Online-Werbung wegen Konjunktursorgen hart getroffen. Im ersten Halbjahr gab es Umsatzrückgänge – und ursprünglich stellte Snap ein Schrumpfen der Erlöse auch für das vergangene Vierteljahr in Aussicht.

Ausserdem brachten Apples Massnahmen zum besseren Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone die Anzeigen-Modelle vieler Apps durcheinander. App-Entwickler wie Snap müssen Nutzer um Erlaubnis fragen, wenn sie zu Werbezwecken ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Websites erfassen wollen. Viele lehnen das ab. Eine Folge ist, dass Apps nicht mehr so genau wie früher den Erfolg von Werbekampagnen messen können – und Snap bekam das Problem trotz neuer Werkzeuge für Anzeigenkunden lange nicht in den Griff.

Snapchat war ursprünglich mit von alleine verschwindenden Fotos bekanntgeworden, weitete die Funktionen seitdem aber stark aus. (lak/sda/dpa/awp)

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