Die australische Regierung will mit neuen Massnahmen mehr zum Schutz von einem der aussergewöhnlichsten und seltensten Vögel des Landes tun – dem Helmkasuar (Casuarius casuarius). Die grossen Laufvögel, die auch als «lebende Dinosaurier» bezeichnet werden, gibt es schon seit Millionen von Jahren auf der Erde.
Heute leben sie nur noch im Bundesstaat Queensland und in Papua-Neuguinea. Mittlerweile ist ihr Bestand aber nicht nur durch den Schwund ihres Lebensraums bedroht, sondern auch durch den Strassenverkehr und Hundeattacken, wie der australische Sender ABC am Mittwoch berichtete.
Unter anderem soll die Fläche der bereits bestehenden Schutzgebiete für die Vögel bis 2031 deutlich vergrössert werden, heisst es in dem Plan der Regierung, der mit Hilfe von Tierschutzorganisationen erstellt wurde. Dazu wollen die Behörden auch Land ankaufen. Zu den empfohlenen Massnahmen gehören zudem Aufklärungskampagnen für Hundebesitzer sowie eine bessere Beschilderung, die Autofahrer vor Helmkasuaren warnen soll.
Mittels Erhebungen soll derweil festgestellt werden, wie viele Exemplare es überhaupt noch gibt. Laut ABC gehen Experten für Australien von einem Bestand von maximal 5000 Tieren aus.
Die Vögel, die auch Südliche Kasuare genannt werden, können etwa 70 Kilogramm schwer werden. Markant sind ihre teils leuchtend blau-rote Haut am Hals, das helmartige Horngewebe auf dem Kopf und die schimmernden schwarzen Federn. Die flugunfähigen Vögel erreichen mit ihren kräftigen Beinen Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern. Ihre scharfen Krallen können sie als gefährliche Waffe einsetzen – darum werden sie manchmal als «die gefährlichsten Vögel» bezeichnet.
Die Tiere spielen Experten zufolge auch eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Artenvielfalt von Regenwaldbäumen. Denn die Vögel gehören zu den wenigen Obst fressenden Tieren, die in der Lage sind, grosse Früchte weiträumig zu verbreiten.
«Es wird angenommen, dass sich Kasuare vor etwa 60 Millionen Jahren entwickelt haben und einige Merkmale mit Dinosauriern gemeinsam haben, darunter ihre dreizehigen Füsse mit den dolchartigen Krallen und ihr Atmungssystem», schrieb das Umweltministerium von Queensland 2019 unter dem Titel: «Kasuare – uralt, wunderbar und gefährlich». (sda/dpa)