Schweiz
Natur

Die Alpen erschweren Vögeln die Flucht vor der Klimaerwärmung

Die Alpen erschweren Vögeln die Flucht vor der Klimaerwärmung

19.06.2023, 09:1919.06.2023, 09:19
Mehr «Schweiz»
epa10490356 A bird of the species Melanerpes rubricapillus, at the La Florida farm, in Cali, Colombia, 17 February 2023 (Issued 25 February 2023). For the Camacho Márquez family, the fluttering of the ...
Bild: keystone

Gebirge und Meere erschweren Vögeln die Flucht vor dem Klimawandel. Wie eine neue Studie mit Schweizer Beteiligung zeigt, gelingt es so vielen europäischen Vögeln nicht, ihren Lebensraum schnell genug in kühlere Gebiete zu verlegen.

Diese Erkenntnis über natürliche Barrieren soll zum Schutz von Arten beitragen, wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am Montag mitteilte. Die Resultate wurden kürzlich im Fachblatt «Pnas» veröffentlicht. Natürlichen Hindernisse haben demnach sowohl einen Einfluss darauf, welche Distanzen die Vögel zurücklegen, als auch darauf, in welche Richtung sie fliegen. Gewisse Arten könnten dadurch vom Aussterben bedroht sein.

«Wir wussten bereits, dass die Vögel ihren Lebensraum nicht schnell genug verlegen, um sich weiter in den für sie geeigneten Klimabedingungen aufhalten zu können. Jetzt haben wir einen Teil der Erklärung für dieses Phänomen», erklärte Studienautorin Laura Bosco. In den letzten 30 Jahren seien zwei Drittel der europäischen Vogelarten in kühlere Gebiete gezogen. Sie leben heute durchschnittlich 100 Kilometer weiter nördlich oder östlich.

Schweizer Alpen-Vögel betroffen

Betroffen von diesen Barrieren seien auch Vögel in den Schweizer Alpen, wie der Schneesperling, das Alpenschneehuhn oder der Bergpieper, hiess es vom SNF. Diese Arten ziehen es vor, in den ihnen bekannten alpinen Höhenlagen zu bleiben. Die Durchquerung eines tiefer gelegenen Tals kann für sie zum Hindernis werden.

Besondere Sorgen bereitet der Forscherin auch die Vogelwelt in Küstengebieten. «Die Vogelwelt in Küstengebieten besteht oft aus seltenen Arten», sagte die Wissenschaftlerin

Die Studie nutzte die Daten der Europäischen Brutvogelatlanten der 1980er-Jahre (Datenerhebung zwischen 1981 und 1989) und der 2010er-Jahre (Datenerhebung zwischen 2013 und 2017). An diesem Datensatz hat auch die Vogelwarte Sempach mitgewirkt. Er umfasst beinahe alle Vogelarten Europas.

(aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
    Kein Ständemehr bei der EU-Abstimmung: Bundesrat trifft umstrittenen Grundsatzentscheid

    Lediglich das Volk, aber nicht die Stände sollen sich zum Vertragspaket mit der EU äussern können. Dieser Ansicht ist der Bundesrat. Der Entscheid, ob ein Volksmehr oder auch ein Ständemehr nötig sein soll, liegt aber beim Parlament. Der Bundesrat plant zudem mit vier Vorlagen.

    Zur Story