
Sag das doch deinen Freunden!
Vor wenigen Tagen haben sich die Mitglieder der Europäischen Union nach langen Geheimverhandlungen auf die Eckdaten für den Europäischen Personal-Standardchip (kurz: EPS) geeinigt.
Auf dem Bild, das auf Facebook fleissig geteilt wird, heisst es hierzu: «Wichtige Information. Europäischer Personal-Standardchip (EPS) offiziell ab 01.01.2016. Alle Säuglinge werden dann zwangsweise DIREKT nach der Geburt gechipt! Erwachsene: Umstellung auf den Chip innerhalb der nächsten 5 Jahre. Ab 2018 kein Antrag auf Personalausweis mehr möglich! Bei Operationen mit Vollnarkose wird ein Chip eingesetzt. Bei vorherigem Widerspruch findet keine OP statt! (ausser Lebensnotwendige)»
In die Welt gesetzt hat das Gerücht die Satireseite Neue Weltpresse mit dem Artikel: ENDLICH: EU-Standard-Chip EPS ersetzt Personalausweis. Darin heisst es etwa: «Die Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA bei der Einführung des EPS schafft einzigartige Möglichkeiten zu einem Datenabgleich zwischen den befreundeten Machtblöcken.»
In diesem akuten Fall schlechten Humors hat sich ein anonymer Internet-Nutzer namens «MR. Satire» entschlossen, einen Fakebericht zum Thema Flüchtlinge ins Netz zu stellen. In der aktuellen Situation sind zahlreiche Facebook-Nutzer offenbar derart verunsichert, dass sie dem «Satire-Artikel» glauben schenken und das Posting weiterverbreiten.
Mit der Geburt seiner Tochter beschloss Mark Zuckerberg, 99 Prozent seiner Facebook-Anteile für wohltätige Zwecke zu spenden. Das entspricht rund 45 Milliarden US-Dollar. Auf Facebook kursiert nun das Gerücht, zehn Prozent seines Vermögens würden an die Nutzer gehen. Davon, dass ein Teil des Spendengeldes an Facebook-Nutzer geht, die den folgenden Text kopieren und teilen, war natürlich nie die Rede.
Klickt man auf die , die den Scherz in Umlauf brachte, bekommt man folgendes zu lesen: Webseite
Fakt ist, dass diese Meldung nicht stimmt, nie stimmen wird und trotzdem seit Jahren aufs Neue auf Facebook verbreitet wird.
«Die Maulkorbpflicht beinhaltet alle Hunde, egal ob gross oder klein, breit oder schmal, Mops oder Schäferhund. Ab dem 01.01.2016 müssen alle Hunde einen Maulkorb tragen, sobald diese das Haus verlassen», heisst es im fingierten Zeitungsbericht, der auf der Satire-Webseite Viraler publiziert worden ist.
Was den Rauchern ab 2018 mit der nächsten EU-Tabakrichtlinie TPD3 blüht, ist starker Tobak. So muss in zwei Jahren jede tausendste Zigarette ein Brechmittel (Emetikum) enthalten.
Im Nonsens-Artikel heisst es hierzu: «Das Rauchen einer solchen präparierten Zigarette führt zum Erbrechen. Ziel ist es, das Rauchen noch unattraktiver zu machen. Jeder Raucher muss damit rechnen, dass es ihm so richtig schlecht wird. Entsprechend behandelte Zigaretten werden sich äusserlich nicht von unbehandelten unterscheiden lassen.»
Natürlich laufen Polizisten in Bayern ab 2016 nicht in Darth-Vader-Montur umher. Gänzlich falsch ist das auf Twitter geteilte Bild indes nicht. Beim Foto auf der linken Seite handelt sich effektiv um die neue Schutzkleidung, welche die Polizei in Bayern ab 2016 in jedem Streifenwagen mit sich führen soll. Der neue Schutzhelm erinnert an «Star Wars», den Bayern gehe es aber um den stärkeren Schutz gegen schwere Waffen, schreibt die Süddeutsche Zeitung.
Der «Scherz» wurde ursprünglich auf einer italienischen Facebook-Seite veröffentlicht, später ins Deutsche übersetzt und seither verbreitet sich der Hoax auch im deutschen Sprachraum.
Pünktlich wie die Grippe im Winter gehen auf Facebook jeden Dezember Meldungen- und Bilder herum, die man teilen soll, um den angeblich neuen Nutzungsbedingungen zu widersprechen. Sie warnen meist davor, dass sich Facebook ab dem neuen Jahr das Urheberrecht an den eigenen Fotos sichern werde, wenn man nicht widerspreche.
Es ist dieser kleine «Brief», den unzählige Facebook-Nutzer fleissig posten: «An: Facebook», beginnt der weisse Text auf schwarzem Hintergrund, dann folgt ein sprachlich fragwürdiger Absatz: «Aufgrund der neuen AGB's in Facebook Widerspreche ich hiermit der kommerziellen Nutzung meiner persönlichen Daten. (...) Das Copyright Meiner Profilbilder liegt ausschliesslich bei Mir ...!»
Augenscheinlicher Anlass der grassierenden Widerspruch-Postings ist die Ankündigung Facebooks, seine Nutzungsbedingungen und Richtlinien (AGB) zu aktualisieren. Das war allerdings vor einem Jahr der Fall, also Ende 2014!
In Deutschland sorgte diese Falschmeldung gehörig für Verunsicherung: Angeblich müssen Eltern im Internet ein Formular herunterladen und ihre eigene Steuer-Identifikationsnummer und die ihres Kindes mitteilen. Wer die Frist verpasse, erhalte kein Kindergeld mehr, warnt die Nachricht, die über Facebook und WhatsApp Verbreitung findet.
Die Angst vor ausbleibenden Kindergeldzahlungen setzt bei manchen Eltern offenbar das Hirn komplett ausser Betrieb.
Was auf Auf Facebook und WhatsApp garantiert auch im Jahr 2016 gilt: Zuerst denken, dann teilen. Danke.
Lesetipp: Diese Bilder haben uns 2015 schockiert und verblüfft – und alle waren sie gefälscht