Digital
Kommentar

Kommentar zur Übernahme von Pebble durch Fitbit

R.I.P. Pebble-Smartwatch. Das jähe Ende enttäuscht die Kundschaft.
R.I.P. Pebble-Smartwatch. Das jähe Ende enttäuscht die Kundschaft.screenshot: pebble.com
Kommentar

Pebble? Tot! Das ist nicht nur für Smartwatch-Fans schlimm

Als Kickstarter-Sensation gefeiert, hat das Start-up durch den Ausverkauf an Fitbit seine engagierte weltweite Community verraten. Der «Vorgang» dürfte dem Crowdfunding generell schaden.
08.12.2016, 11:5208.12.2016, 16:18
Mehr «Digital»

Schon gehört? Fitbit schluckt Pebble.

Das sind keine guten Nachrichten für Smartwatch-Fans.

Die kleine, aber feine Firma, die 2012 als Kickstarter-Projekt durchstartete, ist am Ende. Und mit ihr die treuen Kundinnen und Kunden, die eine weltweite Community bilden.

Nachdem entsprechende Gerüchte letzte Woche publik wurden, machten es die Verantwortlichen am Mittwoch offiziell: In einem Beitrag im Firmen-Blog verkündeten sie die Hiobsbotschaft, dass der Betrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt werde:

«Pebble is no longer promoting, manufacturing, or selling any devices.»

Der amerikanische Fitnessarmband-Hersteller Fitbit hat sich mit der Firmenübernahme die Technik und das Know-how geschnappt, lässt aber die Marke Pebble sterben.

Der Pebble-Chef ging auf Tauchstation.

Ob sein Angebot noch gilt?

Bild

Die treuen Fans und Kunden sind zurecht – Entschuldigung! – angepisst. Das Unternehmen, dem sie vertrauensvoll ihr hartverdientes Geld überwiesen haben, lässt sie im Regen stehen.

Die vorherrschende Emotion scheint aber Wehmut zu sein. Denn Pebble ist war viel mehr als eine junge Firma mit innovativen Produkten, die Apple, Samsung und Co. herausforderte. Der Erfolg basiert auf dem Engagement der Community. Und die ist traurig, dass das grosse Abenteuer so jäh enden muss.

Gizmodo fasst zusammen:

  • Keine Peeble Time 2. Wer noch nicht beliefert wurde, wird die neue Uhr nicht mehr erhalten.
  • Kein technischer Support (One-to-One) mehr.
  • Sämtliche Produkte-Garantien erloschen.
  • Kein kostenloser Ersatz/Umtausch defekter Produkte.
  • Keine neue System-Software mehr.
  • Ein langwieriger Geld-zurück-Prozess für die enttäuschten Kickstarter-Investoren.

Was lernen wir daraus?

In ein Kickstarter-Projekt zu investieren ist immer ein Hochrisiko-Unterfangen. Und das selbst bei bekannten Namen.

Wer sein hartverdientes Geld für die Entwicklung eines völlig neuen Produkts ausgibt, rechnet vermutlich damit, dass es bei der Auslieferung zu Verzögerung kommen könnte. Aber wer geht schon im Status Vorfreude von einem Totalausfall aus ...

So ist leider zu befürchten, dass sich das Pebble-Debakel auch negativ auf andere Crowdfunding-Kampagnen auswirkt.

Sind Smartwatches am Ende?

Natürlich werden nun auch wieder jene kritischen Stimmen laut, die es schon immer gewusst haben wollen: Smartwatches seien eine völlig überschätzte neue Produkte-Kategorie. Niemand brauche einen solchen Klotz am Handgelenk.

Laut Marktforschern ist der weltweite Wearables-Absatz nur dank der einfachen Fitnessarmbänder am Wachsen. Bei den Smartwatches sei hingegen Ernüchterung eingekehrt.

Das ist Bullshit! Smartwatches sind gekommen, um zu bleiben.

Allerdings wachsen die Bäume nicht in den Himmel, wie verschiedene Hersteller von an sich attraktiven Android-Uhren bereits herausfinden mussten.

Wie bei den Smartphones zeichnet sich langsam aber sicher ein Zweikampf zwischen Apple und Samsung ab. Die beiden Tech-Giganten haben derzeit die attraktivsten Smartwatches am Start. Dabei setzen die Südkoreaner bezüglich System-Software nicht auf Android Wear, sondern auf das eigene Tizen.

Und bei Apple klingeln nach angeblich verkaufsschwachen Geschäftsquartalen im Weihnachtsgeschäft die Kassen.

Und was ist mit Fitbit?

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Mittwoch, Fitbit bezahle weniger als 40 Millionen Dollar für Pebble. Die Schulden und andere Verbindlichkeiten seien höher als der Betrag.

Laut aktuellen Medienberichten hatte Fitbit zuletzt eigene Probleme, die auch mit der Konkurrenz von Computer-Uhren wie die Apple Watch zu tun haben. Das Unternehmen enttäuschte die Börsianer mit der Prognose fürs Weihnachtsgeschäft ...

Die Apple Watch 2 (mit Nike+) im Test

1 / 30
Die Apple Watch 2 (mit Nike+) im Test
Vergiss, was du über die Apple Watch weisst, oder zu wissen glaubst. Denn mit der zweiten Generation ist alles vieles anders...
quelle: watson / daniel schurter
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
hoorli
08.12.2016 12:01registriert November 2014
😭



Ich werde meine Pebble noch tragen bis sie den Geist aufgibt.
282
Melden
Zum Kommentar
avatar
TanookiStormtrooper
08.12.2016 12:28registriert August 2015
Crowdfunding ist doch schon spätestens tot, seit sich Oculus an Facebook verkauft hat. Der Gedanke bei Kickstarter und Co. ist für mich, dass da ein Produkt für MICH produziert wird und nicht für eine Datenkrake wie z.B. Facebook. Nicht gehaltene Versprechungen tun ihr übriges. Es ist schön, wenn damit eine wirklich gute Idee so Starten kann, aber wenn es läuft kann man auch immer noch später das Produkt erwerben.
3310
Melden
Zum Kommentar
avatar
The Destiny // Team Telegram
08.12.2016 12:58registriert Mai 2014
So ist das eben mit startups :/
235
Melden
Zum Kommentar
17
Gemini statt Siri? Apple verhandelt angeblich mit Google über KI-Technologie

Apple verhandelt einem Medienbericht zufolge mit Google über die Integration von KI-Technologie des Internet-Konzerns in seine iPhones. Dabei gehe es um die neue Google-Software mit dem Namen Gemini, berichtete der Techjournalist Mark Gurman für den Finanzdienst Bloomberg in der Nacht zum Montag (siehe Quellen).

Zur Story