Schon gehört? Fitbit schluckt Pebble.
Das sind keine guten Nachrichten für Smartwatch-Fans.
Die kleine, aber feine Firma, die 2012 als Kickstarter-Projekt durchstartete, ist am Ende. Und mit ihr die treuen Kundinnen und Kunden, die eine weltweite Community bilden.
Nachdem entsprechende Gerüchte letzte Woche publik wurden, machten es die Verantwortlichen am Mittwoch offiziell: In einem Beitrag im Firmen-Blog verkündeten sie die Hiobsbotschaft, dass der Betrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt werde:
Der amerikanische Fitnessarmband-Hersteller Fitbit hat sich mit der Firmenübernahme die Technik und das Know-how geschnappt, lässt aber die Marke Pebble sterben.
Der Pebble-Chef ging auf Tauchstation.
Die treuen Fans und Kunden sind zurecht – Entschuldigung! – angepisst. Das Unternehmen, dem sie vertrauensvoll ihr hartverdientes Geld überwiesen haben, lässt sie im Regen stehen.
Die vorherrschende Emotion scheint aber Wehmut zu sein. Denn Pebble ist war viel mehr als eine junge Firma mit innovativen Produkten, die Apple, Samsung und Co. herausforderte. Der Erfolg basiert auf dem Engagement der Community. Und die ist traurig, dass das grosse Abenteuer so jäh enden muss.
Thanks @Pebble…been with you from the start! #RIPpebble #pebbleXfitbit pic.twitter.com/bal0CgN4N3
— Jeff Sebulsky (@jeffsebulsky) 7. Dezember 2016
Gizmodo fasst zusammen:
It's been a long day for Pebble supporters.https://t.co/TBJoFDrWvE
— Pocketnow (@Pocketnow) 7. Dezember 2016
Was lernen wir daraus?
In ein Kickstarter-Projekt zu investieren ist immer ein Hochrisiko-Unterfangen. Und das selbst bei bekannten Namen.
Wer sein hartverdientes Geld für die Entwicklung eines völlig neuen Produkts ausgibt, rechnet vermutlich damit, dass es bei der Auslieferung zu Verzögerung kommen könnte. Aber wer geht schon im Status Vorfreude von einem Totalausfall aus ...
So ist leider zu befürchten, dass sich das Pebble-Debakel auch negativ auf andere Crowdfunding-Kampagnen auswirkt.
#Pebble watch is dead.It is also a big blow to #crowdfunding to raise funds. @kickstarter https://t.co/e8H6x3oIDQ
— Kumar Manish (@kumarmanish9) 8. Dezember 2016
Natürlich werden nun auch wieder jene kritischen Stimmen laut, die es schon immer gewusst haben wollen: Smartwatches seien eine völlig überschätzte neue Produkte-Kategorie. Niemand brauche einen solchen Klotz am Handgelenk.
Laut Marktforschern ist der weltweite Wearables-Absatz nur dank der einfachen Fitnessarmbänder am Wachsen. Bei den Smartwatches sei hingegen Ernüchterung eingekehrt.
Das ist Bullshit! Smartwatches sind gekommen, um zu bleiben.
Allerdings wachsen die Bäume nicht in den Himmel, wie verschiedene Hersteller von an sich attraktiven Android-Uhren bereits herausfinden mussten.
Wie bei den Smartphones zeichnet sich langsam aber sicher ein Zweikampf zwischen Apple und Samsung ab. Die beiden Tech-Giganten haben derzeit die attraktivsten Smartwatches am Start. Dabei setzen die Südkoreaner bezüglich System-Software nicht auf Android Wear, sondern auf das eigene Tizen.
Und bei Apple klingeln nach angeblich verkaufsschwachen Geschäftsquartalen im Weihnachtsgeschäft die Kassen.
Nicht schlecht für einen "Flop" 😂 #AppleWatch https://t.co/6e1GDrBt5B
— Daniel Schurter (@schurt3r) 6. Dezember 2016
Und was ist mit Fitbit?
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Mittwoch, Fitbit bezahle weniger als 40 Millionen Dollar für Pebble. Die Schulden und andere Verbindlichkeiten seien höher als der Betrag.
Laut aktuellen Medienberichten hatte Fitbit zuletzt eigene Probleme, die auch mit der Konkurrenz von Computer-Uhren wie die Apple Watch zu tun haben. Das Unternehmen enttäuschte die Börsianer mit der Prognose fürs Weihnachtsgeschäft ...
Ich werde meine Pebble noch tragen bis sie den Geist aufgibt.