Ein Absatzeinbruch bei der Apple Watch kurz vor dem Erscheinen eines neuen Modells hat im vergangenen Quartal laut Marktforschern im Alleingang das gesamte Geschäft mit Computer-Uhren schrumpfen lassen.
Apple habe im vergangenen Quartal noch rund 1.1 Millionen Uhren verkauft, berichtete der IT-Marktforscher IDC am Montag. Im Jahresvergleich sei das ein Einbruch von über 70 Prozent gewesen.
Bei diesen Zahlen handelt es sich nur um Schätzungen seitens IDC. Die offiziellen Verkaufszahlen sind nicht bekannt.
Das dritte Quartal 2015 war das erste, in dem die Apple Watch nach anfänglichen Lieferengpässen breit verfügbar war und deshalb wurden damals nach Berechnungen von IDC 3,9 Millionen Geräte abgesetzt. Doch Apple konnte dieses Verkaufsvolumen nicht halten und seit 2016 wurden laut Marktforschern nur noch rund 1,5 Millionen Uhren pro Quartal verkauft. Zuletzt verlangsamte sich der Absatz vor dem erwarteten Start eines neuen Modells noch weiter.
Mit der Apple Watch 2 haben die Kalifornier erst kürzlich ein in wichtigen Punkten verbessertes Nachfolgemodell lanciert. Die zweite Generation hat GPS an Bord und ist wasserdicht, so dass man mit dem Wearable problemlos schwimmen kann.
IDC geht denn auch davon aus, dass dem Konzern dank der Apple Watch 2 im vierten Quartal – mit dem traditionell starken Weihnachtsgeschäft – ein «Rebound» gelingen wird.
Viele Hersteller von sogenannten smarten Uhren haben zuletzt kaum mehr neue Modelle auf den Markt gebracht, beziehungsweise die Einführung auf 2017 verschoben, da das Kundeninteresse zu gering ist. Dies erklärt auch, dass Apple mit nur 1,1 Millionen Geräten und 41,3 Prozent Marktanteil die klare Nummer eins im insgesamt kleinen Smartwatch-Markt ist. Auf Platz zwei kam Garmin mit rund 20 Prozent nach einem Absatzsprung von 100'000 auf 600'000 Uhren. Den Pionier Samsung sieht IDC stabil bei 400'000 Geräten.
Beim PC-Riesen Lenovo sei der Absatz von 300'000 auf 100'000 Uhren der Marke Moto gefallen. Die Unternehmen selbst veröffentlichen keine Absatzzahlen.
Zahlreiche App-Entwickler haben sich aufgrund der geringen Verkaufszahlen bereits wieder vom Smartwatch-Markt verabschiedet oder haben, wie auch watson, gar nie eine App für Wearables entwickelt.
(dsc/oli/sda/dpa)