Die Evolution des Street Food in der Schweiz hat sich längst über die Bratwurst-mit-Bürli-Ursuppe hinaus entwickelt. Vielleicht sind demnächst auch die Hotdog- und Sandwich-Dinosaurier vom Aussterben bedroht. Dafür erobern liebevoll dekorierte Food Trucks den urbanen Gastro-Biokosmos – auch in der Schweiz, wie man nun am ersten Street-Food-Festival der Schweiz vom 29. bis 31. August in Zürich überprüfen kann.
Los! Kosten wir mal ...
Gemeinhin nennt man sowas «orientalische Weltküche». Küchenchef Peter Schüler vom Restaurant Neni im Zürcher Hotel 25 Hours bezeichnet seinen israelisch angehauchten Stil schlicht als «frisch». Fakt ist, das Sabich, eine Kombination von gebackenen Auberginen, Humus, Tomatensalsa, Tahini und pochiertem Ei, schmeckt unglaublich lecker.
Japanische Currys sind eine Melange aus englischer, französischer, indischer und japanischer Küche. Reichhaltiger, aber weniger scharf als anderswo in Asien, ist dies eines der populärsten Street Foods Japans. Zu kosten bei Mt. Fuji. Kaizoku, der unter anderem auch eine vegane Version anbietet.
Wow. Nur wow.
Die langwierige Zubereitung des zehn Stunden lang gegarten Schweinebauchs und die anschliessende Vakuumierung und Lagerung zahlt sich aus: Selten ist Fleisch schmackhafter und zarter zu geniessen. Mit Röstzwiebeln und Coleslaw in einem Randen-Brioche serviert, sollte dieses Street Food des Restaurants Equinox im Hotel Renaissance eigentlich mit einer Warnung versehen sein: Kann süchtig machen!
Gedämpfte Hefeklösschen gefüllt mit mariniertem Fleisch oder leckeren Gemüsen. Saigon Street style!
Superfood im wahrsten Sinne des Wortes kreieren Cate & Coco irgendwo im urbanen Grossraum Zürichs: Kein Zucker, keine Zusatzstoffe, nichts dergleichen. Dafür jede Menge Superfood-Zutaten wie Chia, Goji-Beeren, Acai und Co., die allesamt bio sind und nicht über 42 Grad erhitzt werden, damit keine wohltuenden Enzyme und Vitamine verloren gehen. Das Resultat ist süss, lecker, clever.
Aus dem wunderschön verchromten Airstream-Trailer serviert die Takeaway-Abteilung des Restaurants Clouds leckere Lamm-, Kalbs-, Poulet oder Vegi-Spiessli mit knackigen Salaten. Simpel. Gesund. Fein.
Mal was Anderes: Frikadellen aus Kohl, Frühlingszwiebeln, Dashi, Eier, Süsskartoffeln und eingelegter Ingwer. Dazu serviert man eine dicke Sauce, trockenen Meertang und Thunfischflocken.
24 Stunden in Cidre eingelegtes Rindsteak, das danach 11 Stunden «sous-vide» (Vakuum) gegart wird und mit 30 Stunden lang karamellisierten Zwiebeln auf hausgemachtem Kartoffelbrot mit gebeizten Senfkörner und Schnittlauch serviert wird. Na? Hunger?
Ohne festen Standort, ohne fixe Infrastruktur und ohne strikte Richtlinien ist Guerilla Kitchen eine mobile Kochinstitution. Ob in ehemaligen Restaurants, Büros oder Garagen, in Lagerräumen oder Bahnhöfen: Die Revoluzzerköche stellen ihre mobile Küche auf und Kochen nach Lust und Laune. Was sie uns am Street-Food-Festival auftischen werden? Wir wissen es nicht. Frisch, saisonal und unkompliziert wird es garantiert.
Cupcakes! Mmmmmh! Weiterer Kommentar überflüssig. Ausser: Danke, Michelle!