
Glücklich, nachdenklich und reflektiert: Nemo bei der Medienkonferenz nach dem grossen Sieg.Bild: keystone
ESC
Nemo hat sich nach dem Sieg beim ESC an der Pressekonferenz glücklich gezeigt – jedoch auch nachdenklich. Nemo habe nicht nur Schönes in Malmö erlebt.
12.05.2024, 07:4612.05.2024, 13:21
Nemo hier, Nemo da, Nemo überall: Der Schweizer ESC-Superstar ist nach dem Sieg naturgemäss die gefragteste Person in Malmö. An der Pressekonferenz gleich nach dem umjubelten Triumph stellte sich Nemo Fragen von Medienschaffenden aus aller Welt. Hier sind die wichtigsten Aussagen Nemos.
Eine Reporterin des «Bieler Tagblatts» durfte Nemo die erste Frage stellen. Offensichtlich selbst völlig aus dem Häuschen, fragte sie Nemo nach einer Botschaft an seine Heimat:
«An alle, die daheim in Biel zugeschaut haben, in einer Stadt, in der es so viel Kreativität gibt, in der Leute, die anders sind, als etwas Gutes angesehen werden: Ich schicke euch unglaublich viel Liebe – und ich bin bald wieder bei euch.»
Die Botschaft richtete Nemo in Bieler Dialekt Richtung Heimat – im Anschluss übersetzte Nemo die Worte auf Englisch.
Angesprochen auf das Malheur unmittelbar nach der Übergabe der Trophäe, die noch auf der Bühne in die Brüche ging, sagte Nemo:
«Ich habe nicht nur den Code gebrochen, ich habe auch die Trophäe gebrochen. Und meinen Daumen.»
Er sei aber ok.
Die Szene im Video:
In der Folge wurde Nemo aber auch nachdenklich. Auf die Frage, wie es sich nun anfühle, gewonnen zu haben, erklärte er:
«Ich muss sagen, dass die ganze Erfahrung sehr intensiv war. Und nicht alles war nur angenehm. Es gab eine Menge Dinge, die nicht schienen, als ginge es nur um Liebe und Einigkeit. Und das machte mich sehr traurig.»
Beim ESC in Schweden gab es zahlreiche Nebengeräusche. So wurde der niederländische Kandidat ausgeschlossen, die Hintergründe sind immer noch nicht vollends geklärt. Und Eden Golan, die Vertreterin Israels, wurde auf der Bühne massiv ausgebuht. Derweil gab es in Malmö zudem grosse propalästinensische Demonstrationen.
Nemo wurde auch auf die Nulltoleranz bezüglich politischer oder aktivistischer Botschaften beim ESC angesprochen. So wurden Fans Flaggen, die für die non-binäre Community stehen, abgenommen. Nemo trug eben diese selbst bei der Eröffnungszeremonie auf der Bühne. Nemo habe sie hineinschmuggeln müssen, weil es eigentlich verboten gewesen sei. Dafür hat Nemo kein Verständnis:
«C'mon! Das ist eindeutig Doppelmoral.»
«Wie gesagt: Ich habe den Code und ich habe die Trophäe zerbrochen. Diese kann man reparieren – vielleicht braucht der ESC auch ein kleines bisschen eine Reparatur.»
Nemos Aussage wurde von den im Saal anwesenden Personen in der Folge mit Jubel und lautem Applaus quittiert.
Hier gibt es die ganze Medienkonferenz mit Nemo:
(con)
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