Von einem Tag auf den anderen zog Uber den Stecker: Seit Mitte August gibt es den Amateurfahrdienst Pop in Zürich nicht mehr. Das Angebot war davor stark unter Druck geraten, weil sich die herkömmlichen Taxifahrer gegenüber den Uber-Fahrern ungerecht behandelt fühlten. Und weil der Polizei immer wieder Fahrer ins Netz gingen, die illegal Passagiere beförderten.
Denn das Konzept von UberPop sieht vor, dass private Autofahrer Passagiere von A nach B bringen – ohne Lizenz oder Fahrtenschreiber. Allerdings dürfen Private laut Gesetz maximal zweimal pro Monat Passagiere gegen Geld befördern, sonst handeln sie illegal.
watson-Recherchen zeigen: Auch nach dem Aus von UberPop sind auf den Zürcher Strassen noch Fahrer unterwegs, die gegen diese Regel verstossen. Seit Einstellung des Dienstes erwischte die Zürcher Stadtpolizei bereits 17 Personen, die gewerbsmässig Personen befördert haben, ohne die nötigen Voraussetzungen zu erfüllen.
Dass die Amateurfahrer überhaupt noch unterwegs sind, dürfte einer Übergangslösung von Uber geschuldet sein: Nach der Einstellung des Pop-Dienstes erlaubt es der Konzern den Amateurfahrern, während dreier Monate unter dem Profi-Label UberX zu fahren und in dieser Zeit die nötige Lizenz zu erwerben.
Auf Anfrage betont Uber-Sprecher Ali Azimi nun: «Alle Fahrer auf UberX sind entweder lizenziert oder stehen unmittelbar davor. Es werden ausschliesslich Fahrer auf UberX akzeptiert, die nachweisen können, dass sie den Prozess für die Lizenzierung zum berufsmässigen Personentransport begonnen haben.» Wer nach Ablauf der drei Monate die Lizenz noch nicht habe, dürfe seine Dienste auf der App nicht mehr anbieten.
Für die Polizei ist es eine Herausforderung, Amateurfahrern ihr strafbares Handeln nachzuweisen. Denn diese bedienen sich laut Insidern häufig Tricks, um den Strafen zu entgehen. So bitten sie Passagiere etwa, vorne einzusteigen, damit es den Anschein macht, als handle es sich um eine private Fahrt.
(jbu)