Der Verwaltungsrat des Bauchemieherstellers Sika beschränkt die Stimmrechte der Familienholding auch an dieser Generalversammlung bei entscheidenden Fragen auf fünf Prozent. Dies teilte Verwaltungsratspräsident Paul Hälg an der Generalversammlung in Baar ZG mit. Damit wird sich die Erbenfamilie bei Fragen, welche die Übernahme betreffen, nicht durchsetzen können.
Sika-Chef Jan Jenisch hat sich an der heutigen Generalversammlung bei den unabhängigen Verwaltungsräten, die sich gegen eine Übernahme der Kontrollmehrheit durch Saint-Gobain wehren, bedankt. Die Verwaltungsräte ernteten stehenden Applaus vom Publikum.
Er werde vielfach gefragt, wie Sika solch gute Resultate erzielen könne, in der derzeit schwierigen Situation, sagte Jenisch in der Waldmannhalle in Baar ZG. Dies liege an den beiden Stützen des Unternehmens: Den Mitarbeitenden und den sechs unabhängigen Verwaltungsräten.
«Seit einem Jahr werdet ihr ja für eure Arbeit nicht mehr bezahlt», richtete sich Jenisch an die Verwaltungsräte. Es sei ihm unverständlich, dass die Verwaltungsratsmitglieder derart attackiert würden.
Dass die Verwaltungsräte derzeit gratis arbeiten, liegt daran, dass die Aktionäre deren Vergütung an der Generalversammlung im April vor einem Jahr abgelehnt hatten. An der darauffolgenden ausserordentlichen Generalversammlung im Juli bestätigten sie dieses Verdikt.
Das Nein zu den Vergütungen war praktisch der einzige Erfolg, den die Erbenfamilie an den vergangenen Generalversammlungen erzielen konnte. Denn bei diesen Abstimmungen wurde die Stimmkraft der Erbenfamilie nicht beschränkt. Dies deshalb, weil es bei diesen Anträgen nicht direkt um die Übernahme ging.
Sika-Verwaltungsratspräsident Paul Hälg hatte das Nein zur Vergütung der Verwaltungsräte in einem Interview mit der «Schweiz am Sonntag» als Zermürbungsstrategie der Besitzerfamilie Burkard bezeichnet. Er hatte sich zuversichtlich gegeben, dass man am heutigen Dienstag eine Entschädigung einfordern werden könne.
Jenisch sagte am Dienstag, das Management stehe geschlossen hinter den unabhängigen Verwaltungsräten. Er betonte, dass keiner von Sikas Senior Managern in den letzten sechzehn Monaten – so lange dauert der Übernahmekampf bereits – gekündigt habe. (whr/sda)
Während andere nur an ihren eigenen Profit denken und lieber ihren Konto bereichern während die Firma zugrunde geht treffen die ihre Entscheidungen gratis. Respekt!