Pannen-Statistik enthüllt: Diese Autos bleiben am häufigsten liegen
Junge Elektroautos sind zuverlässiger als Verbrenner
Elektroautos schneiden in der aktuellen Pannenstatistik des ADAC sehr viel besser ab als Verbrenner. Drei Jahre alte E-Autos verzeichneten 2,8 Pannen pro 1'000 Fahrzeuge, bei gleich alten Verbrennern lag diese sogenannte Pannenkennziffer hingegen bei 6,4. Damit hatten E-Autos rund 3,6 Pannen weniger pro 1'000 Fahrzeuge als Verbrenner.
Für eine abschliessende Bewertung der generellen Pannensicherheit von E-Autos sei es allerdings noch zu früh, hiess es vom Verkehrsclub. Vor allem die geringere Fahrleistung von E-Autos – die in der Statistik nicht einbezogen wird – könnte eine Rolle spielen. Umgekehrt gilt: «Die aktuell auf der Strasse befindlichen E-Fahrzeuge sind auch für die Hersteller noch Neuland.» Lerneffekte und technische Verbesserungen könnten ihre Pannenwahrscheinlichkeit womöglich weiter senken.
Sind E-Autos also grundsätzlich weniger anfällig für Pannen als Verbrenner? «Es sieht so aus», sagt der Autoclub. Eindeutig beantworten lasse sich die Frage aber noch nicht.
Grundsätzlich zeigte sich: Sowohl bei Batterien und Reifen liegen Verbrenner bei der Anzahl der Pannen vorn, auch bei Motorproblemen: E-Autos verzeichneten hier 0,2 Pannen pro 1'000 Autos, Verbrenner 1,2. Kaum Unterschiede zwischen den Antriebsarten gibt es dagegen bei den Bauteilen Bremsen, Fahrwerk und Karosserie.
Pannenwahrscheinlichkeit für Fahrzeuge mit Erstzulassung 2021 nach Bauteilen
Die ADAC-Pannen-Statistik
Durchschnittlich alle neun Sekunden rückten die Pannenhelfer des deutschen ADAC im vergangenen Jahr zu einem Einsatz aus, insgesamt mehr als 3,5 Millionen Mal. Der Verkehrsclub hat auch ausgewertet, welche Autos am häufigsten und am seltensten liegenbleiben. Für die Statistik hat der ADAC alle Pannen einbezogen, die sich im Laufe des Jahres 2023 an Fahrzeugen im Alter von 3 bis 10 Jahren ereigneten. Insgesamt wurden 156 Modelle von rund 20 Automarken untersucht.
Dabei spielt die sogenannte Pannenkennziffer eine wichtige Rolle. Sie gibt an, wie viele von 1'000 Fahrzeugen eine Panne hatten.
Das sind die Dreijährigen mit den häufigsten Pannen
Auf den letzten Plätzen landeten die 2021 erstzugelassenen Modelle Toyota Yaris (27,8), Ford Kuga (25,4) und Toyota C-HR (22,0).
Die schlechtesten Modelle nach Fahrzeugklasse:
- Kleinstwagen: Fiat 500 (6,6), Kia Picanto (6,5), Hyundai i10 (5,3)
- Kleinwagen: Toyota Yaris (27,8), Hyundai i20 (13,8), Ford Puma (8,3)
- Untere Mittelklasse: Ford Kuga (25,4), Toyota C-HR (22,0), Kia Ceed/XCeed (8,4)
- Mittelklasse: Toyota RAV4 (17,6), Opel Insignia (14,2), Skoda Octavia (8,1)
- Obere Mittelklasse: Ford Ranger (10,9)
- Vans/Transporter: Fiat Ducato (21,4), Renault Master (16,7), Ford Transit und VW Crafter (je 6,9)
Diese Dreijährigen haben am seltensten Pannen
Spitzenreiter unter den dreijährigen Fahrzeugen sind BMWs i3 mit 0,4 Pannen pro 1'000 zugelassenen Fahrzeugen, gefolgt vom Mini (0,4) und BMW X1 (0,7).
Die besten Modelle nach Fahrzeugklasse:
- Kleinstwagen: Suzuki Ignis (0,8), Toyota Aygo (1,7), VW Up (1,8)
- Kleinwagen: BMW i3 (0,4), Mini (0,4), Suzuki Swift (1,4)
- Untere Mittelklasse: BMW X1 (0,7), VW ID.3 sowie BMW 1er und 2er (je 0,9), VW T-Roc (1,2)
- Mittelklasse: Audi A4 und A5 (0,8), BMW 3er (0,9), Tesla Model 3, VW ID.4 (je 1,0)
- Obere Mittelklasse: BMW X5 (0,9), BMW 5er (1,2), Mercedes GLE (1,8)
Die Statistik für alle 156 getesteten Modelle und Jahrgänge gibt es hier beim ADAC.
Das sind die häufigsten Pannenursachen
Mit 44,1 Prozent häufigste Pannenursache im Jahr 2023 war – wie schon in den vergangenen Jahren – eine defekte oder entladene Starterbatterie. An zweiter Stelle der Rangliste landeten Probleme mit dem Motor beziehungsweise dem Motormanagement (22,8 Prozent), an dritter Stelle folgten mit deutlichem Abstand Pannen an Anlasser, Lichtmaschine, Bordnetz und Beleuchtung (10,5 Prozent). Auf Platz vier und fünf rangierten die Reifen (8,8 Prozent) und die Schliesssysteme (7,1 Prozent). Damit ergibt sich laut ADAC eine ähnliche Verteilung wie im Vorjahr.
Das Durchschnittsalter der havarierten Fahrzeuge stieg im vergangenen Jahr um 0,2 auf 12,9 Jahre. Die grösste Pannenwahrscheinlichkeit haben laut Statistik Fahrzeuge im Alter zwischen 18 und 23 Jahren.
Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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