Der Schweizer Franken schwächt sich tendenziell weiter ab gegenüber dem Euro, der entsprechend an Wert zulegt. So kostete der Euro am Mittwoch gegen 17.00 Uhr 1.1099 Franken und erreichte damit erneut einen Höchststand seit der Freigabe des Euro-Frankenkurses durch die Nationalbank vor gut einem Jahr. Bereits seit vergangen Montag schwächt sich der Franken tendenziell gegenüber dem Euro ab.
Selbst Fachleute wie Thomas Flury, Leiter Devisen- und Währungsstrategie bei der UBS, können über diese Entwicklung nur spekulieren. Denn auf Seiten des Euro würde eigentlich alles für eine Abschwächung der Gemeinschaftswährung und damit eine tendenzielle Aufwertung des Frankens sprechen.
Sowohl die Tatsache, dass die Europäische Zentralbank bei ihrer expansiven Geldpolitik bleibt; als auch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen Europa steckt und der drohende Austritt Grossbritanniens aus der EU («Brexit»). Auch die Wachstumseinbrüche in Asien stärken tendenziell jene Währungen, die als sicherer Hafen gelten, also den japanischen Yen und den Schweizer Franken.
Auch über eine eher geringfügige allfällige Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) lässt sich höchstens spekulieren. Denkbar wäre, dass sich Gerüchte bewahrheiten, wonach die SNB den Negativzins von 0.75 Prozent weiter verschärfen wird und sich im Vorfeld dazu mit Interventionen auf dem Devisenmarkt etwas Spielraum verschafft. Doch dazu nimmt die SNB nicht Stellung.
Flury von der UBS sagt: «Vielleicht ist das Ganze aber auch nur eine Volatilität, wie sie auf dem Markt eben vorkommt.» Denn die gehandelten Volumina seien klein und auch unter den Importeuren, die als erste unter einer Aufwertung des Euro und einer Abschwächung des Frankens leiden würden, sei bisher keine Beunruhigung zu spüren. (whr/sda)