Bild: shutterstock, imago, bearbeitung watson
13.01.2021, 20:5714.01.2021, 17:25
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Heute Abend geht die neue NHL-Saison los. Über 300 Tage sind vergangen, seit in der nordamerikanischen Liga zum letzten Mal Regular-Season-Eishockey gespielt wurde. Und es erwartet uns eine äusserst ungewöhnliche Saison.
Einerseits war die Vorbereitung so kurz wie noch nie. Die Mannschaften hatten nur gut zwei Wochen, um sich zu finden und neue Spieler zu integrieren. Testspiele gab es gar keine, heute Nacht geht es gleich mit Ernstkämpfen los. Noch nicht alle Teams werden sattelfest sein, deshalb darf man viele Tore erwarten.
Andererseits ist die Saison auch kürzer, als wir uns das gewohnt sind. Statt 82 werden in der Regular Season nur 56 Spiele absolviert. Und diese Partien werden nur innerhalb der eigenen Division ausgetragen, damit die Teams nicht in ganz Nordamerika herumreisen müssen. Das bedeutet auch, dass jedes Spiel im Kampf um die Playoffs gegen einen direkten Konkurrenten geht.
Das und die Tatsache, dass die Mannschaften acht oder in der kanadischen Division gar bis zu zehn Mal gegeneinander spielen, garantieren torreiche aber auch emotionale Spiele.
Jetzt wissen wir, wie die Saison logistisch funktioniert, geht es noch um die sportliche Ausgangslage. Nehmen wir uns der Sache Division für Division an.
North Division
Keine Division wird so ausgeglichen sein, wie die innerkanadische North Division. Es gibt einen Favoriten (Toronto) und ein klares Schlusslicht (Ottawa), dazwischen ist aber so gut wie alles möglich. Von Montreal bis Vancouver haben alle Mannschaften gute Chancen auf die Playoffs und dennoch droht allen, diese zu verpassen.
Was ebenfalls bereits jetzt klar ist: Die Spiele werden gehässig. Weil die North Division noch ein Team weniger hat, spielen die Mannschaften bis zu zehn Mal gegeneinander. So kommt es beispielsweise zehn Mal zur «Battle of Alberta» zwischen Edmonton und Calgary – ein Feuerwerk an Emotionen ist da garantiert.
1. Toronto Maple Leafs
Fredrik Anderson – bleibt er oder geht er?Bild: keystone
Zuzüge: Michael Hutchinson, Travis Boyd, Joe Thornton, Jimmy Vesey, Aaron Dell, Joey Anderson, Wayne Simmonds, T.J. Brodie.
Abgänge: Andreas Johnsson, Tyson Barrie, Kasperi Kapanen, Kyle Clifford, Frederik Gauthier.
Positiv: Die Maple Leafs haben sich in der Verteidigung mit der Verpflichtung von T.J. Brodie dringend benötigte Verstärkung geholt. Joe Thornton (41) und Jason Spezza (37) sollen für Routine und gute Stimmung in der Kabine sorgen. Wayne Simmonds soll den Gegnern unter die Haut fahren.
Das sorgt in Kombination mit den herausragenden Fähigkeiten von Auston Matthews, John Tavares, Mitch Marner und Morgan Reilly dafür, dass die Leafs als Favorit in die North Division gehen.
Negativ: Der Druck in Toronto steigt. Die Leistungen – insbesondere in den Playoffs – hinken den Erwartungen deutlich hinterher.
Goalie Fredrik Andersen ist ab nächstem Sommer ein Free Agent. Sorgen die Verlängerungsdiskussionen für Ablenkungen in der Mannschaft? Oder trennt man sich gar vor der Trade-Deadline vom Dänen?
Prognose: 74 Punkte
2. Calgary Flames
Der Erfolg in Calgary hängt auch an ihnen: Johnny Gaudreau und Sean Monahan.Bild: keystone
Zuzüge: Jacob Markström, Christopher Tanev, Josh Leivo, Louis Domingue, Joakim Nordstrom, Dominik Simon.
Abgänge: Derek Forbort, Cam Talbot, T.J. Brodie, Travis Hamonic, Tobias Rieder, Mark Jankowski, Michael Stone, Alan Quine.
Positiv: Die Flames haben die Abgänge in der Verteidigung (Brodie, Hamonic, Forbort) mit dem Zuzug von Chris Tanev wenigstens einigermassen kompensiert.
Auf der Goalieposition ist Jacob Markström ein Upgrade zu seinem Vorgänger Cam Talbot. Und der offensive Kern mit Johnny Gaudreau, Elias Lindholm, Sean Monahan und Matt Tkachuk hat eigentlich auch mehr drauf, als er letztes Jahr gezeigt hat.
Negativ: Mark Giordano ist der Leader in der Verteidigung, aber auch schon 37 Jahre alt. Wie viel Energie hat er noch im Tank?
Wenn Johnny Gaudreau, Sean Monahan und Elias Lindholm ihre Punkteproduktion nicht wieder steigern können, wird es für Calgary in der ausgeglichenen Division plötzlich knapp.
Prognose: 66 Punkte
3. Edmonton Oilers
Leon Draisaitl und Connor McDavid sind die Erfolgsgaranten der Oilers.Bild: keystone
Zuzüge: Alan Quine, Tyson Barrie, Dominik Kahun, Jesse Puljujarvi, Seth Griffith, Kyle Turris.
Abgänge: Tomas Jurco, Andreas Athanasiou, Riley Sheahan, Sam Gagner, Matt Benning, Markus Granlund, Mike Green
Positiv: Connor McDavid und Leon Draisaitl im Kader zu haben ist schon einmal nicht schlecht – insbesondere, wenn diese Saison mehr Tore fallen sollten als üblich. Dank den zwei Superstars stellen die Oilers auch das gefährlichste Powerplay der Liga.
Mit der Rückkehr von Jesse Puljujärvi und den Zuzügen von Dominik Kahun und Kyle Turris sollte die Mannschaft auch etwas breiter besetzt sein.
Negativ: In der Verteidigung ist neu Tyson Barrie mit dabei, dafür fällt Oscar Klefbom für die ganze Saison aus. Auch auf der Torhüterposition ist alles beim Alten geblieben.
Edmonton profitierte letztes Jahr stark von seinen guten Special Teams. Bei 5-gegen-5 ware die Mannschaft dagegen unterdurchschnittlich.
Prognose: 65 Punkte
4. Montreal Canadiens
Wie gut ist Carey Price noch?Bild: keystone
Zuzüge: Tyler Toffoli, Jake Allen, Joel Edmundson, Josh Anderson.
Abgänge: Max Domi, Dale Weise, Keith Kinkaid.
Positiv: Die Canadiens haben sich geschickt verstärkt: Josh Anderson bringt Power und Tore, genau so wie Tyler Toffoli. Das hat Montreal bislang etwas gefehlt. In Nick Suzuki und Jesperi Kotkaniemi hat man zwei extrem interessante junge Spieler, von denen man viel erwarten darf.
Jake Allen kann im Tor Carey Price entlasten und die Verteidigung war schon letzte Saison solide aufgestellt.
Negativ: Viele Experten sehen Montreal gar als Kandidaten für den ersten oder zweiten Platz in der North Division. Ich bin doch etwas skeptischer. Die Canadiens beendeten die Regular Season auf Rang 24 und als zweitschlechtestes kanadisches Team. Ist da ein Sprung an die Spitze realistisch?
Goalie Carey Price zeigte in den Playoffs sehr gute Spiele. Doch die Canadiens brauchen ihn dieses Jahr auch in der Regular Season in Topform.
Prognose: 65 Punkte
5. Vancouver Canucks
Der Spass scheint in Vancouver vorhanden zu sein.Bild: keystone
Zuzüge: Braden Holtby, Nate Schmidt, Jayce Hawlerchyk, Travis Hamonic.
Abgänge: Jacob Markström, Christopher Tanev, Louis Domingue, Josh Leivo, Tyler Toffoli, Troy Stetcher, Oscar Fantenberg, Tim Schaller.
Positiv: Die Canucks haben viele Ausnahmetalente. Elias Pettersson ist einer der besten Center der Liga. Quinn Hughes zeigte eine schon fast Norris-würdige Rookie-Saison. Thatcher Demko ist ein Goalie-Talent für viele weitere Jahre. J.T. Miller und Brock Boeser sorgen regelmässig für Torgefahr.
Vancouver hat in den Playoffs gegen Minnesota und St.Louis beweisen, dass die Mannschaft sich in die richtige Richtung entwickelt.
Negativ: Vancouver hat einige seiner besten Spieler an direkte Konkurrenten verloren (Markström und Tanev zu Calgary, Toffoli zu Montreal). Das sorgt für ein unterdurchschnittliches Team in den hinteren Reihen.
Es besteht die Gefahr, dass Thatcher Demko trotz guten Playoffs noch nicht bereit ist für eine Regular Season als Nummer 1, dass J.T. Miller letzte Saison über seinen Verhältnissen gespielt hat und dass Braden Holtby seine Form nicht mehr findet.
Prognose: 64 Punkte
6. Winnipeg Jets
Die Winnipeg Jets sind nicht weit von den Playoffs entfernt.Bild: keystone
Zuzüge: Paul Stastny, Nate Thompson, Dominic Toninato, Derek Forbort.
Abgänge: Cody Eakin, Dmitry Kulikov, Anthony Bitetto, Carl Dahlstrom, Luca Sbisa.
Positiv: Zwischen den Pfosten steht in Winnipeg immer noch Connor Hellebuyck, einer der besten, wenn nicht der beste Torhüter der Liga.
Vorne sorgen Blake Wheeler, Mark Scheifele, Kyle Connor, Patrik Laine, Paul Stastny und Nik Ehlers für extrem viel Torgefahr.
Negativ: In der Verteidigung haben die Jets keinen einzigen Star, kaum jemanden, der offensiv etwas beitragen könnte. Die Defensive ist höchst unterdurchschnittlich.
Patrik Laine ist in Winnipeg nicht mehr restlos glücklich. Der Finne möchte mehr Eiszeit und Verantwortung. Der Frust des Stars könnte zur grossen Ablenkung werden.
Prognose: 60 Punkte
7. Ottawa Senators
Erhält Ex-Tiger Erik Brännström die erste richtige Chance in der NHL?Bild: www.imago-images.de
Zuzüge: Alex Galchenyuk, Evgenii Dadonov, Austin Watson, Erik Gudbranson, Josh Brown, Matt Murray, Tim Stützle, Jake Sanderson, Cedric Paquette, Braden Coburn, Derek Stepan.
Abgänge: Bobby Ryan, Anthony Duclair, Tyler Ennis, Mark Borowiecki, Ron Hainsey, Mikkel Boedker, Craig Anderson.
Positiv: Die Senators haben viele junge Talente, die ihnen noch lange Freude bereiten werden: Brady Tkachuck, Thomas Chabot, Logan Brown, Josh Norris, Erik Brännström und seit neustem natürlich auch das deutsche Supertalent Tim Stützle.
Negativ: Ausser den jungen Talenten haben die Senators nicht viel zu bieten. Die Torhüter sind allerhöchstens Ligadurchschnitt, die Verteidigung abgesehen von Chabot und Brännström (wenn der denn spielen darf) gar unterdurchschnittlich und auch der Sturm lässt zu wünschen übrig.
Prognose: 50 Punkte
East Division
Nirgends dürfte es schwieriger sein, die Playoffs zu erreichen, als in der East Division. Von Boston bis zu den beiden New Yorker Teams haben alle realistische Chancen. Vielleicht überrascht auch ein verstärktes Buffalo. Einzig New Jersey scheint jetzt schon chancenlos. Fehlstarts und Tiefs darf man sich hier definitiv nicht erlauben.
1. Boston Bruins
Eine der grossen Stärken der Bruins: die Goalies.Bild: keystone
Zuzüge: Craig Smith, Greg McKegg.
Subtractions: Zdeno Chara, Torey Krug, Joakim Nordström.
Positiv: Die Bruins – wenn auch schon etwas älter – waren in den letzten Jahren eines der konstantesten Teams. Brad Marchand, Patrice Bergeron und David Pastrnak bilden eine der besten Linien der Liga.
Charlie MacAvoy ist einer der besten Verteidiger der Liga. Und das Goalie-Duo Tuuka Rask und Jaroslav Halak sucht seinesgleichen.
Negativ: Pastrnak und Marchand fehlen zu Beginn der Saison noch verletzt, auch wenn Optimismus herrscht, dass die beiden bald zurückkehren.
In der Verteidigung sind die Bruins nach den Abgängen von Zdeno Chara und Torey Krug noch stärker von McAvoy abhängig. Sollte er aus irgendwelchen Gründen länger ausfallen wird es in der harten East Division vielleicht doch plötzlich schwer.
Prognose: 73 Punkte
2. Philadelphia Flyers
Kevin Hayes und Carter Hart sind Leistungsträger bei den Flyers.Bild: keystone
Zuzüge: Erik Gustafsson, Derrick Pouliot.
Abgänge: Derek Grant, Tyler Pitlick, Nate Thompson, Kurtis Gabriel, Matt Niskanen.
Positiv: Die Flyers haben einen extrem gut besetzten Sturm, eine sehr solide Verteidigung und in der Person von Carter Hart (22) den besten jungen Goalie der Liga.
Zudem ist mit Nolan Patrick der Nummer-2-Draft von 2017 wieder zurück, nachdem er die ganze letzte Saison wegen Migräne-Problemen verpasste.
Negativ: Teamleader Jakub Voracek und Claude Giroux gehören langsam zu den älteren Spielern der Liga. Travis Konecny muss seine Breakout-Saison des letzten Jahres bestätigen – immer eine schwierige Aufgabe.
Goalies sind unberechenbar. Wenn Hart plötzlich in ein Tief fällt, haben die Flyers Probleme.
Prognose: 69 Punkte
3. Washington Capitals
Bild: keystone
Zuzüge: Zdeno Chara, Trevor van Riemsdyk, Daniel Carr, Conor Sheary, Justin Schultz.
Abgänge: Travis Boyd, Radko Gudas, Braden Holtby.
Positiv: Die Capitals waren letztes Jahr die beste Mannschaft in einer ebenfalls schon starken Metropolitan Division. Alex Ovechkin ist und bleibt der gefährlichste Torschütze der NHL-Geschichte und der russische Routinier hat ein starkes Gerüst um sich herum.
Die Verteidigung ist mit den Zuzügen von Zdeno Chara und Justin Schultz so gut besetzt, dass Jonas Siegenthaler zu Beginn nur zuschauen darf.
Negativ: Mit Braden Holtby hat der langjährige Stammtorhüter die Capitals verlassen. Henrik Lundqvist, als Backup vorgesehen, verpasst die Saison wegen einer Herzoperation. Läuft es dem 23-jährigen Ilya Samsonov nicht nach Wunsch, wird es plötzlich eng für Washington.
Alex Ovechkin ist bereit 35 Jahre alt. Wie kommt er mit dem dicht gedrängten Spielplan zurecht? Zudem ist der neue Trainer Peter Laviolette ein berüchtigter «Offensive-Killer».
Prognose: 67 Punkte
4. New York Rangers
Nummer-1-Draft Alexis Lafrenière soll den Rangers den nächsten Boost verpassen.Bild: keystone
Zuzüge: Alexis Lafrenière, Colin Blackwell, Kevin Rooney, Jack Johnson, Jonny Brodzinski, Anthony Greco.
Abgänge: Jesper Fast, Greg McKegg, Henrik Lundqvist, Micheal Haley, Vinni Lettieri, Lias Andersson.
Positiv: Die Rangers haben mit Alexis Lafrenière den Nummer-1-Drafts gezogen. Der Flügelstürmer sollte eine sofortige Verstärkung sein.
Kaapo Kakko zeigte nach einer enttäuschenden Regular Season einen Aufwärtstrend bei den drei Auftritten im Sommer. Artemi Panarin ist und bleibt einer der besten Stürmer der Liga.
Negativ: Der Zuzug des wackligen Verteidigers Jack Johnson alleine dürfte die Rangers den einen oder anderen Punkt kosten.
Auch von Kakko hat man sich letztes Jahr Soforthilfe versprochen, doch der Finne hatte grosse Mühe in seiner ersten Saison. Was, wenn das bei Lafrenière ebenfalls eintritt? Im Tor setzen die Rangers auf zwei Youngster, das birgt immer ein Risiko.
Prognose: 64 Punkte
5. Pittsburgh Penguins
Können Malkin und Crosby die Penguins nochmals Richtung Playoffs ziehen?Bild: keystone
Zuzüge: Kasperi Kapanen, Maxime Lagace, Mark Jankowski, Evan Rodrigues, Codi Ceci, Jonathan Gruden, Mike Matheson, Colton Sceviour.
Abgänge: Matt Murray, Patrick Marleau, Conor Sheary, Dominik Simon, Jack Johnson, Justin Schultz, Riley Barber, Patric Hornqvist, Nick Bjugstad.
Positiv: Sidney Crosby, Evgeni Malkin, Jake Guentzel, Kris Letang, John Marino, Kasperi Kapanen, Jason Zucker. Die Penguins haben eigentlich die Star-Power, um es in die Playoffs zu schaffen.
Negativ: Der Auftritt in den Pre-Playoffs gegen Montreal war besorgniserregend. Die Penguins wirkten rat- und zahnlos. Crosby, Malkin und Letang sind wieder ein Jahr älter.
Das Goalie-Duo mit Tristan Jarry und Casey DeSmith ist in der NHL noch relativ unerfahren. Das kann schnell schief gehen.
Prognose: 64 Punkte
6. New York Islanders
Wie glücklich ist Matt Barzal bei den Islanders noch?Bild: keystone
Zuzüge: Austin Czarnik, Cory Schneider, A.J. Greer, Dmytro Timashov
Abgänge: Derick Brassard, Thomas Greiss, Kyle Burroughs, Devon Toews, Johnny Boychuk
Positiv: Die Islanders werden von Barry Trotz gecoacht, dem vermutlich besten Trainer der Liga. Sein defensives System ist zwar unspektakulär, doch er Erfolg gibt ihm recht.
Trotz kann auf eine sehr gute Center-Dichte, eine gute Verteidigung und solide Torhüter zurückgreifen.
Negativ: Die Islanders und Trotz haben mit Devon Toews und Johnny Boychuk zwei wichtige Verteidiger ihres Defensiv-Konstrukts verloren.
Auch Goalie Thomas Greiss ist weg. Nun sollen es Semyon Varlamov und Neuling Ilya Sorokin richten. Und Stürmerstar Matt Barzal scheint auf Long Island auch nicht mehr restlos glücklich. Wird irgendwann ein Trade diskutiert?
Prognose: 61 Punkte
7. Buffalo Sabres
Taylor Hall verstärkt jetzt die Buffalo Sabres.Bild: keystone
Zuzüge: Taylor Hall, Matt Irwin, Tobias Rieder, Brandon Davidson, Cody Eakin, Eric Staal.
Abgänge: Michael Frolik, Dominik Kahun, Johan Larsson, Wayne Simmonds, Jimmy Vesey, Marcus Johansson.
Positiv: Die Sabres haben aufgerüstet. Mit Taylor Hall hat Superstar Jack Eichel endlich einen Flügel der seinem Niveau gerecht wird. Dahinter ist Neuzugang Eric Staal mit seiner Routine wertvoll.
In der Verteidigung darf man von Supertalent Rasmus Dahlin eine Weiterentwicklung erwarten.
Negativ: Buffalo steht zwar besser da als letztes Jahr, aber noch nicht gut genug, um in der schwierigen East Division die Playoffs zu erreichen.
Die Verteidigung ist abgesehen von Dahlin schwach besetzt und auch das Torhüterduo vermag nicht restlos zu überzeugen. Eichel und Hall können es auch nicht im Alleingang richten.
Prognose: 56 Punkte
8. New Jersey Devils
Nico Hischier fehlt den Devils zum Saisonauftakt.Bild: AP
Zuzüge: Scott Wedgewood, Dmitry Kulikov, Ryan Murray, Andreas Johnsson, Sami Vatanen.
Abgänge: John Hayden, Kevin Rooney, Dakota Mermis, Mirco Mueller, Cory Schneider, Joey Anderson.
Positiv: In der Verteidigung verhilft der Zuzug von Ryan Murray zu mehr Stabilität. Neuzugang Andreas Johnsson wird für einige zusätzliche Tore sorgen.
Nikita Gusev und Jack Hughes haben ein Jahr mehr NHL-Erfahrung auf dem Buckel und werden sich steigern, und hinter den Konstanten Nico Hischier und Kyle Palmieri überzeugen.
Negativ: Eigentlich wären die Devils auf der Goalieposition mit Youngster Mackenzie Blackwood und Routinier Corey Crawford hervorragend besetzt gewesen. Doch nun hat Crawford überraschend seinen Rücktritt verkündet und New Jersey guckt in die Röhre.
Dazu kommt, dass die sonst schon schwächste Mannschaft der Division zu Saisonbeginn auch noch auf Hischier und Flügel Jesper Bratt – ebenfalls einer der Leistungsträger – verzichten muss.
Prognose: 52 Punkte
Central Division
Nach der East Division ist die Central Division am zweitstärksten besetzt. Zu Stanley-Cup-Finalist Dallas und Playoff-Stammgast Nashville kommen noch Stanley-Cup-Sieger Tampa, Mitfavorit Carolina und die ultrazähen Columbus Blue Jackets dazu. Trotz den grossen Reisestrapazen (von der Ostküste bis nach Texas), darf man sich auch hier keine Ausrutscher erlauben.
1. Tampa Bay Lightning
Tampa geht als Titelverteidiger aber ohne Nikita Kucherov in die Saison.Bild: keystone
Zuzüge: Marian Gaborik, Anders Nilsson.
Abgänge: Kevin Shattenkirk, Cedric Paquette, Braydon Coburn.
Positiv: Die Lightning sind amtierender Stanley-Cup-Champion. Gegen sie zu wetten, würde an Wahnsinn grenzen.
Tampa Bay hat unglaublich viel Starpower in allen Bereichen der Mannschaft. Vorne glänzen Steven Stamkos und Brayden Point, hinten Victor Hedman und Mikhail Sergachev. Im Tor steht mit Andrei Vasilevski einer der besten Keeper der Liga.
Negativ: Superstar Nikita Kucherov fällt wegen einer Hüftoperation die ganze Regular Season aus. Tampa hofft, dass der Stürmer für die Playoffs wieder fit ist.
Wie verhindern die Lightning den Stanley-Cup-Blues? Ein Fehlstart kann in der verkürzten Saison schon schwer wiegen.
Prognose: 74 Punkte
2. Carolina Hurricanes
Sebastian Aho und Co. gehören zu den Titelkandidaten.Bild: keystone
Zuzüge: Jesper Fast.
Abgänge: Justin Williams.
Positiv: Nach langer Leidenszeit waren die Hurricanes die letzten zwei Jahre wieder ein sicheres Playoff-Team. Das wird auch dieses Jahr der Fall sein. Das Team ist praktisch gleich geblieben.
Carolina hat einen guten Coach in Rod Brind'Amour, Starspieler in Sebastian Aho, Andrei Svechnikov oder Dougie Hamilton und auch ein gutes Gerüst um diese Stars herum.
Negativ: Die Canes sind so gut aufgestellt, dass extrem viel schief gehen müsste, um den Sprung in die Playoffs nicht zu schaffen. Ein Leistungseinbruch bei den Goalies James Reimer und Petr Mrazek beispielsweise – oder ein langfristiger Ausfall von Aho oder Hamilton.
Prognose: 70 Punke
3. Dallas Stars
Die Dallas Stars müssen die Enttäuschung des verlorenen Stanley-Cup-Finals noch verdauen.Bild: keystone
Zuzüge: Mark Pysyk.
Abgänge: Mattias Janmark and Corey Perry.
Positiv: Auch bei den Stars ist viel Konstanz vorhanden. Sie bringen – auf dem Papier das praktisch gleiche Team mit, das letztes Jahr im Stanley-Cup-Final stand.
Die grösste Stärke Dallas' bleibt die Verteidigung mit Miro Heiskanen und John Klingberg. Goalie Anton Khudobin hat in den Playoffs gezeigt, wozu er fähig ist.
Negativ: Die Stars sind eben nur auf dem Papier das gleiche Team. Mit Tyler Seguin und Goalie Ben Bishop fallen zwei extrem wichtige Spieler mindestens bis März aus.
Khudobin ist zwar schon 34 Jahre alt, war bislang aber meist nur Backup. Mal schauen, wie er die Last der Nummer 1 zu tragen vermag.
Prognose: 67 Punkte
4. Nashville Predators
Roman Josi (rechts) wurde letzte Saison zum besten Verteidiger gekürt.Bild: keystone
Zuzüge: Luke Kunin, Mark Borowiecki, Nick Cousins, Matt Benning and Brad Richardson, Luca Sbisa.
Abgänge: Craig Smith, Kyle Turris, Nick Bonino, Austin Watson.
Positiv: Die Nashville Predators stellen mit Roman Josi und Ryan Ellis das beste Verteidigerpaar der NHL. Auch dahinter ist die Verteidigung gut besetzt.
Auch der Sturm sieht auf dem Papier mit Filip Forsberg, Ryan Johansen, Matt Duchene, Viktor Arvidsson und Mikael Granlund gut aus.
Negativ: In der Realität hinkte der Nashville-Sturm aber oft den Erwartungen hinterher. Wenn Duchene, Johansen und Arvidsson auch dieses Jahr nicht wie gewünscht performen, kann es plötzlich eng werden mit den Playoffs.
Letztes Jahr hatten die Predators zudem mit äusserst inkonstanten Goalie-Leistungen zu kämpfen.
Prognose: 64 Punkte
5. Columbus Blue Jackets
Zuzüge: Max Domi, Mikko Koivu.
Abgänge: Markus Nutivaara, Ryan Murray.
Bleibt Pierre-Luc Dubois in Columbus?Bild: keystone
Positiv: In der Verteidigung der Blue Jackets gibt es kaum eine Schwachstelle. Seth Jones und Zach Werenski sind offensiv produktiv und defensiv verlässlich. Und auch der Rest der Verteidigung mit dem Schweizer Dean Kukan überzeugt.
Die Goalies Elvis Merzlikins und Joonas Korpisalo haben gezeigt, wie gut sie auf NHL-Niveau spielen können. Coach John Tortorellas Defense-First-System kann jedem Team ein Bein stellen.
Negativ: Columbus fehlt ein absoluter Superstar im Sturm. Pierre-Luc Dubois hat in den Playoffs angedeutet, dass er das Zeug dazu hat. Doch der Kanadier hat offenbar keine Lust mehr auf Columbus und bei der Klubführung bereits nach einem Trade gefragt.
Das dürfte auch den Rest der Mannschaft verärgern und verunsichern. Droht Columbus wieder einmal, seinen besten Spieler zu verlieren?
Prognose: 63 Punkte
6. Florida Panthers
Kann sich Sergei Bobrovsky wieder steigern?Bild: keystone
Zuzüge: Anthony Duclair, Radko Gudas, Patric Hornqvist, Markus Nutivaara.
Abgänge: Mike Hoffman, Lucas Wallmark, Evgenii Dadonov.
Positiv: Jonathan Huberdeau und Aleksander Barkov sind zwei absolute Spitzenstürmer. Nicht jedes NHL-Team kann in der ersten Linie auf so viel Klasse zählen.
In der Verteidigung ist kein Spieler absolut überragend, aber sie ist dennoch solide besetzt.
Negativ: Der Erfolg der Panthers steht und fällt mit der Form Sergei Bobrovskys. Florida zahlt dem russischen Goalie zehn Millionen Dollar jährlich. Doch letztes Jahr kam er nur auf eine Fangquote von unterwältigenden 90 Prozent. Noch so ein schlechtes Jahr und die Panthers verpassen die Playoffs definitiv.
Prognose: 60 Punkte
7. Chicago Blackhawks
Wie schlägt sich National-League-MVP Pius Suter in der NHL?Bild: KEYSTONE
Zuzüge: Nikita Zadorov, Anton Lindholm, Pius Suter, Mattias Janmark, Lucas Wallmark.
Abgänge: Corey Crawford, Brandon Saad.
Positiv: Nur wenig stimmt bei den Blackhawks optimistisch. Immerhin: Patrick Kane ist immer noch ein Spitzenspieler, Dominik Kubalik ein grossartiger Sniper und man darf aus Schweizer Sicht gespannt sein, wie sich Pius Suter in der NHL schlägt
Negativ: Jonathan Toews (bis auf weiteres) und Kirby Dach (ganze Saison) fallen beide langfristig aus. Damit steht Chicago plötzlich ohne seine beiden besten Center da.
Durch die schwache Verteidigung und das noch schwächere Goalie-Duo wären die Playoffs sowieso schon schwierig zu erreichen gewesen. Nun wird es unmöglich.
Prognose: 53 Punkte
8. Detroit Red Wings
GM Steve Yzerman weiss, dass Detroit diese Saison noch einmal unten durch muss.Bild: AP
Zuzüge: Thomas Greiss, Jon Merrill, Marc Staal, Troy Stecher, Bobby Ryan, Vladislav Namestnikov.
Abgänge: Jimmy Howard, Trevor Daley, Jonathan Ericsson, Justin Abdelkader, Brendan Perlini.
Positiv: Den Red-Wings-Fans bleibt die Freude auf die Zukunft. Denn die kann nur besser werden, als es das aktuelle Team ist. Lucas Raymond, Elmer Söderblom, Albin Grewe, Filip Zadina, Filip Hronek und Moritz Seider sind die Zukunft dieser Mannschaft. Ihre Zeit kommt aber noch nicht in dieser Saison.
Negativ: Detroit ist Spitzenkandidat auf die rote Laterne in der Liga. Es war letzte Saison das schlechteste Team, das die NHL seit Jahren gesehen hat. Und noch deutet nichts auf eine Veränderung hin, denn die Talente müssen sich zuerst noch entwickeln.
Die Red Wings haben einen schwachen Sturm, eine noch schwächere Verteidigung und mittelmässige Torhüter.
Prognose: 48 Punkte
West Division
Die West Division ist eine Zweiklassengesellschaft. Vorne sind mit Colorado, Vegas und St.Louis gleich drei Anwärter auf den Stanley Cup dabei. Dahinter kämpfen Minnesota, Arizona und halb Kalifornien um den verbleibenden Playoff-Platz.
1. Colorado Avalanche
Wer soll Nathan MacKinnon und Co. schon aufhalten?Bild: keystone
Zuzüge: Kiefer Sherwood, Miikka Salomaki, Devon Toews, Kyle Burroughs, Brandon Saad, Dennis Gilbert.
Abgänge: Vladislav Namestnikov, A.J. Greer, Matt Nieto, Colin Wilson, Mark Barberio, Kevin Connauton, Michael Hutchinson, Nikita Zadorov, Anton Lindholm
Positiv: Colorado ist das beste Team der Liga (zumindest solange Tampa auf Kucherov verzichten muss). Nathan MacKinnon ist der kompletteste Spieler der Liga, und er hat die Unterstützung von zwei weiteren Stars in den Personen von Gabriel Landeskog und Mikko Rantanen.
Die Verteidigung, in der Cale Makar schon wie ein Norris-Trophy-Gewinner gespielt hat, ist durch den Zuzug von Devon Toews noch einmal besser geworden. Und dann ist da ja noch Bowen Byram, der Nummer-4-Draft von 2019, der eine sackstarke U20-WM gespielt hat.
Ach und die Torhüter? Philipp Grubauer und Pavel Francouz sind nicht absolute Ligaspitze, aber definitiv sehr gut.
Negativ: Das einzige, was Colorado ausbremsen könnte, wären Verletzungen. Im Sturm nicht einmal unbedingt. MacKinnon hat die Last dort schon letzte Saison alleine getragen.
Doch in den Playoffs fielen Grubauer und Francouz beide aus. Selbst mit Nummer 3 Michael Hutchinson schafften die «Avs» fast noch den Sprung in den Stanley-Cup-Final. Doch grundsätzlich sind sie auf der Goalie-Position am verwundbarsten.
Prognose: 77 Punkte
2. Vegas Golden Knights
Seit sie in der Liga sind, gehören die Golden Knights zu den Titelkandidaten.Bild: keystone
Zuzüge: Alex Pietrangelo, Tomas Jurco, Carl Dahlstrom, Dylan Sikura.
Abgänge: Nick Cousins, Deryk Engelland, Jon Merrill, Nate Schmidt, Paul Stastny, Brandon Pirri.
Positiv: Vegas hat in der Person von Mark Stone einen der besten Zweiweg-Stürmer der Liga in den eigenen Reihen. Dazu kommen weitere gefährliche Angreifer wie Max Pacioretty, Jonathan Marchessault und William Karlsson.
Die Abgänge in der Verteidigung werden durch den Zuzug von Alex Pietrangelo mehr als kompensiert und Robin Lehner ist einer der besten Torhüter der Liga.
Negativ: Wenn die Golden Knights eine Schwachstelle haben, dann ist es die Mitte. Paul Stastny ist weg, deshalb ist William Karlsson der einzige Center, der höchsten Ansprüchen genügt. Jetzt muss Youngster Cody Glass (20) zeigen, was er drauf hat.
Prognose: 71 Punkte
3. St. Louis Blues
Das neue Gesicht bei den Blues: Verteidiger Torey Krug.Bild: keystone
Zuzüge: Torey Krug, Mike Hoffman, Steven Santini, Kyle Clifford.
Abgänge: Alex Pietrangelo, Troy Brouwer, Jay Bouwmeester, Jake Allen.
Positiv: Die Blues können auf allen Positionen mit den besten mithalten. Der Sturm ist sehr gut besetzt, auch wenn der grösste Star fehlt (siehe rechts).
In der Verteidigung schmerzt der Abgang von Alex Pietrangelo, doch die Verpflichtung von Torey Krug federt das etwas ab. Und wir wollen nicht vergessen, dass dieses Team 2019 noch den Cup geholt hat.
Negativ: Vladimir Tarasenko ist nach einer Schulteroperation noch nicht wieder bereit. Es mindestens Februar werden, bis der Russe wieder auf dem Eis steht.
Wie gut ist Torhüter Jordan Binnington wirklich? 2019 hexte er die Blues zum Titel, in der Folgesaison wirkte er aber verwundbar.
Prognose: 71 Punkte
4. Minnesota Wild
Der Erfolg der Wild steht und fällt mit Kevin Fialas Form.Bild: keystone
Zuzüge: Cam Talbot, Dakota Mermis, Nick Bonino, Nick Bjugstad
Abgänge: Alex Galchenyuk, Mikko Koivu, J.T. Brown, Luke Kunin, Devan Dubnyk, Ryan Donato, Eric Staal
Positiv: Das grösste Glück der Wild ist, dass sie von der Central in die West Divison verlegt wurden. Hier gehören sie plötzlich zu den Playoff-Kandidaten.
Das Prunkstück der Mannschaft ist die Verteidigung, angeführt von Jared Spurgeon. Vorne müssen Kevin Fiala und KHL-Neuzugang Kirill Kaprizov für die Musik sorgen.
Negativ: So gut die Verteidigung der Wild ist, so schlecht sind die Torhüter. Cam Talbot ist zwar ein leichtes Upgrade gegenüber Devan Dubnyk, doch die Probleme sind damit nicht gelöst.
Wenn Fiala und Kaprizov das offensive Feuer nicht entfachen können, versinkt Minnesota plötzlich auch in der West Division.
Prognose: 63 Punkte
5. San Jose Sharks
Evander Kane sorgte zuletzt abseits des Eisfeldes für Schlagzeilen.Bild: AP
Zuzüge: Matt Nieto, Patrick Marleau, Kurtis Gabriel, Devan Dubnyk, Ryan Donato
Abgänge: Melker Karlsson, Joe Thornton, Brandon Davidson, Tim Heed, Dalton Prout, Aaron Dell, Jonny Brodzinski, Anthony Greco
Positiv: Sind die Sharks wirklich so schlecht, wie die letzte Saison uns glauben lassen liess? Rang 29 in der Liga? Ich glaube nicht.
Die zwei besten Sturmlinien können an der Ligaspitze mithalten. Erik Karlsson und Brent Burns haben eigentlich immer noch das Potenzial, zu den besten Verteidigern der Liga zu gehören. Nun hatten sie lange Zeit, um zu gesunden und in Form zu kommen.
Negativ: Die Sharks sind ein altes Team, ein Niedergang wie er in der letzten Saison kam, war irgendwann unvermeidlich. Wenn es Karlsson und Burns nicht gelingt, zu alter Form zurückzufinden, wird es schwierig mit den Playoffs.
Und so gut die Top-6 im Sturm ist, so schlecht sind die hinteren zwei Sturmreihen.
Die Konkurs-Geschichte um Evander Kane sorgt zudem für Nebengeräusche.
Prognose: 60 Punkte
6. Arizona Coyotes
Oliver Ekman-Larson, Phil Kessel und Clayton Keller: der Kern der Arizona Coyotes. Bild: keystone
Zuzüge: Johan Larsson, Drake Caggiula, John Hayden, Derick Brassard, Tyler Pitlick.
Abgänge: Taylor Hall, Vinnie Hinostroza, Brad Richardson, Carl Soderberg, Derek Stepan.
Positiv: Die grösste Stärke der Coyotes sind die Torhüter. Darcy Kuemper hat in den Pre-Playoffs schon Nashville verzweifeln lassen und Antti Raanta ist auch nicht viel schlechter. In der kurzen Saison ohne grosse Vorbereitung werden die Goalies wohl so wichtig wie noch nie.
Negativ: Abgesehen von den Torhütern hat Arizona aber nicht viel zu bieten. Das grösste Problem ist, dass die Mannschaft kaum Tore schiesst. Und mit Taylor Hall haben sie ihren besten Offensiv-Spieler in der Off-Season auch noch verloren.
Prognose: 59 Punkte
7. Los Angeles Kings
Drew Doughty rennt seiner Form hinterher.Bild: AP/FR 55160 AP
Zuzüge: Andreas Athanasiou, Lias Andersson, Olli Maatta.
Abgänge: Trevor Lewis, Nikolai Prokhorkin, Ben Hutton, Joakim Ryan, Tim Schaller, Brad Morrison.
Positiv: Die Gegenwart gehört nicht den Kings, aber sie sind gut für die Zukunft gerüstet. Einige Talente (Quinton Byfield, Gabe Vilardi oder Mikey Anderson) schaffen vielleicht dieses Jahr schon den Sprung in die NHL. Die anderen werden langsam herangeführt. Die Kings haben keinen Stress.
Negativ: Wie bereits angetönt spricht nicht viel für eine erfolgreiche Saison von LA in diesem Jahr. Verteidiger Drew Doughty ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Das gleiche gilt für Goalie Jonathan Quick oder Stürmer Dustin Brown. Von der alten Garde ist nur noch Anze Kopitar in der Lage, regelmässig Bestleistungen abzurufen. Und auch er ist schon bald 34 Jahre alt.
Prognose: 53 Punkte
8. Anaheim Ducks
Wenn die Ducks auch nur den Hauch einer Playoff-Chance haben wollen, brauchen sie einen starken John Gibson.Bild: keystone
Zuzüge: Vinni Lettieri, Derek Grant, Kevin Shattenkirk.
Abgänge: Michael Del Zotto, Matt Irwin, Kiefer Sherwood, Erik Gudbranson
Positiv: Die Ducks sind in einer ähnlichen Position wie die Kings. Viele junge Talente wie U20-WM-MVP Trevor Zegras oder Verteidigertalent Jamie Drysdale kommen in den nächsten 1-2 Jahren nach oben. Andere sind schon da wie Isac Lundeström oder Sam Steel.
John Gibson ist zudem immer noch einer der besten Torhüter der Liga und Ryan Miller ein fähiger Backup.
Negativ: Die Verteidigung der Ducks ist sehr schwach besetzt – am stärksten ist noch Neuzugang Kevin Shattenkirk. Auch im Sturm sucht man vergeblich nach absoluten Spitzenspielern.
Wenn Gibson plötzlich schwächelt oder gar ausfällt, dann sieht es für die Ducks plötzlich noch düsterer aus.
Prognose: 52 Punkte
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