International
USA

Da waren's nur noch 15: Scott Walker gibt im Rennen um die Präsidentschafts-Kandidatur auf – offenbar ging ihm das Geld aus

Ihm soll das Geld für den Wahlkampf ausgegangen sein: Scott Walker gibt auf.
Ihm soll das Geld für den Wahlkampf ausgegangen sein: Scott Walker gibt auf.
Bild: STEVE MARCUS/REUTERS

Da waren's nur noch 15: Scott Walker gibt im Rennen um die Präsidentschafts-Kandidatur auf – offenbar ging ihm das Geld aus

22.09.2015, 01:4122.09.2015, 06:32
Mehr «International»

Der US-Gouverneur Scott Walker zieht sich aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zurück. «Ich setzte meine Kampagne mit sofortiger Wirkung aus», sagte Walker am Montag vor den Medien. Der Gouverneur des Bundesstaates Wisconsin begründete seine Entscheidung mit dem überfüllten Bewerberfeld. Medienberichten zufolge soll ihm aber das Geld ausgegangen sein. Walker sagte, er räume das Feld, damit sich «eine positive, konservative Botschaft» durchsetzen könne.

US-Wahlen 2016
AbonnierenAbonnieren

Mit Blick auf den in Umfragen führenden Geschäftsmann Donald Trump fügte er hinzu: «Ich ermutige andere republikanische Präsidentschaftsbewerber, das Gleiche zu erwägen, damit die Wähler sich auf eine begrenzte Zahl von Kandidaten konzentrieren können, die eine positive, konservative Alternative zum aktuellen Spitzenreiter anbieten können.» Dies sei von grundsätzlicher Bedeutung für die Zukunft der republikanischen Partei und die Zukunft des Landes.

Der 47-jährige Walker hatte im Juli offiziell seine Bewerbung erklärt, in Umfragen lag er zu diesem Zeitpunkt in der Spitzengruppe des breiten Bewerberfeldes. Über die Sommermonate brachen seine Werte allerdings ein, in den ersten Fernsehdebatten konnte er nicht überzeugen.

«Die kurze Antwort lautet: Geld»

Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf einen Unterstützer Walkers, dass mit dem Absturz in den Umfragen auch die Wahlkampfspenden deutlich zurückgegangen seien. «Die kurze Antwort lautet: Geld», sagte der Unterstützer über die Gründe für den Rückzug.

«Ich ermutige andere republikanische Präsidentschaftsbewerber, das Gleiche zu erwägen, damit die Wähler sich auf eine begrenzte Zahl von Kandidaten konzentrieren können.»
Scott Walker

Walker zählte zu den konservativeren Bewerbern im republikanischen Feld, das zwischenzeitlich 17 Präsidentschaftsanwärter umfasste. Der Gouverneur hatte seinen traditionell linksliberalen Bundesstaat in den vergangenen Jahren umgekrempelt, staatliche Programme gestrichen und die Abtreibungsgesetze verschärft. Landesweit bekannt machte ihn aber vor allem sein Kampf gegen die Gewerkschaften, deren Rechte er stark einschränkte. Walker setzte die umstrittenen Reformen trotz Massenprotesten durch und überstand ein von seinen Gegnern angestrengtes Abwahlverfahren.

Alle Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl

1 / 21
Die Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl
Am 8. November 2016 wird die Amtszeit von US-Präsident Barack Obama mit der Wahl eines neuen Präsidenten oder einer neuen Präsidentin beendet.
quelle: x00157 / kevin lamarque
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Zweiter Rückzug nach Rick Perry

Mitte September hatte sich bereits der frühere texanische Gouverneur Rick Perry aus dem Rennen verabschiedet. In Umfragen führt derzeit der umstrittene Milliardär Donald Trump das Republikaner-Feld an. Der durch eine Reality-TV-Show bekannte Immobilientycoon schert sich wenig um politische Konventionen, wettert unverblümt gegen illegale Einwanderer und schimpft auf die Eliten in Washington.

Die Präsidentschaftswahl findet im November 2016 statt. Amtsinhaber Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Bei Obamas Demokraten gilt die frühere Aussenministerin und einstige First Lady Hillary Clinton als grosse Favoritin. Beide Parteien bestimmen ab Anfang kommenden Jahres in Vorwahlen ihre Kandidaten. (dwi/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Israel will Rafah angeblich in Etappen angreifen – das Nachtupdate ohne Bilder
Der israelische Angriffsplan für Rafah steht laut Medienberichten. Zuerst sollen Zivilisten evakuiert werden. Derweil kommt es nach dem Veröffentlichen eines Videos einer Hamas-Geisel in Israel zu Protesten. Hier ist das Nachtupdate.

Israel will seine angekündigte Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens einem Medienbericht zufolge in Etappen durchführen. Wie die Zeitung «Wall Street Journal» am späten Mittwochabend unter Berufung auf ägyptische Beamte und ehemalige israelische Offiziere berichtete, änderte Israel auf Druck der USA und anderer Länder seine anfänglichen Pläne für einen grossangelegten Angriff auf die derzeit mit Hunderttausenden palästinensischer Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt an der Grenze zu Ägypten. Durch ein stattdessen schrittweises Vorgehen solle die Zahl ziviler Opfer begrenzt werden, hiess es. Israels Militär äussert sich zu seinen Einsatzplänen nicht. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte allerdings vor wenigen Tagen «weitere schmerzhafte Schläge» gegen die islamistische Hamas angekündigt. «Und dies wird in Kürze geschehen», sagte er.

Zur Story