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Was hat sich beim elektrischen Ioniq 5 geändert? Der Kurz-Test zeigt es

Beim Facelift des Hyundai Ioniq 5 hat sich optisch nicht viel getan.
Beim Facelift des Hyundai Ioniq 5 hat sich optisch nicht viel getan.Bild: Hyundai

Mehr Auto fürs gleiche Geld: Was hat sich beim elektrischen Ioniq 5 geändert?

Mehr Reichweite, sportlicher Look auf Wunsch – Hyundai hat den Ioniq 5 geliftet. Im Kurztest zeigt sich, wie viel sich wirklich verändert hat.
11.05.2025, 21:5311.05.2025, 21:53
Christopher Clausen / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Ist es nun gut oder schlecht, wenn sich bei einem Facelift auf den ersten Blick nicht viel ändert? Zumindest ist es ein klares Zeichen dafür, dass ein Autohersteller mit dem Erfolg zufrieden ist und die Kunden den Look wohl mögen.

Dementsprechend muss Hyundai mit dem Ioniq 5 sehr glücklich sein. Viel hat sich bei der neuesten Überarbeitung nämlich nicht getan. Jetzt ist er um zwei Zentimeter länger, trägt vorn und hinten leicht veränderte Stossfänger – und behält dennoch seinen Charakter. Mit seiner kantigen Form erinnert er auf Fotos ein wenig an den VW Golf 1. Nur dass der Ioniq 5 beim Aufeinandertreffen in der Realität ein stattliches Kompaktmodell ist: 4,66 Meter lang, 1,89 Meter breit, 3 Meter Radstand. Der erste Golf war einen guten Meter kürzer.

Erkennungsmerkmal: Der geliftete Ioniq 5 hat neu einen Heckscheibenwischer.
Erkennungsmerkmal: Der geliftete Ioniq 5 hat neu einen Heckscheibenwischer.Bild: Hyundai

Wichtigstes äusseres Unterscheidungsmerkmal zum Vor-Facelift: Der Ioniq 5 hat jetzt einen Heckscheibenwischer. Neu ist auch die sportliche N-Line. Beim Testwagen in «Ecotronic Grey» fällt sie sofort ins Auge – mit schwarzen Akzenten, grossen Felgen, sportlichem Lenkrad und roten Ziernähten im Cockpit.

Die Batterie gewinnt an Kapazität – je nach Variante von 77,4 auf 84 kWh beziehungsweise von 58 auf 63 kWh, die Reichweite steigt dadurch von bis zu 507 Kilometern auf bis zu 570 Kilometer. Auch die Ladeleistung geht leicht in die Höhe – von 240 auf 260 kW. Damit lässt sich der Akku in unter einer halben Stunde auf rund 80 Prozent laden.

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Viel Platz auch im Fond, dazu eine verschiebbare Rückbank.
Viel Platz auch im Fond, dazu eine verschiebbare Rückbank.Bild: clausen

Die grosszügigen Abmessungen bringen richtig Raum. Vorn sitzen selbst grosse Menschen entspannt, hinten bleibt auch dann noch grosszügig Platz. Die Rückbank lässt sich verschieben und die Lehne in der Neigung verstellen – beides verschafft Variabilität. Der Kofferraum fasst 520 Liter, mit umgeklappter Rückbank sind es 1'580 Liter. Einen doppelten Ladeboden gibt es allerdings nicht, und die Ladekante ist recht hoch. Dazu kommt aber unter der Fronthaube noch ein kleiner Zusatz-Stauraum – der sogenannte Frunk.

Tief: Auch im Kofferraum zeigt sich, wie lang der Ioniq 5 eigentlich ist.
Tief: Auch im Kofferraum zeigt sich, wie lang der Ioniq 5 eigentlich ist.Bild: Hyundai
E-Auto-Kurztest – was ist das?
Immer wieder laden Fahrzeughersteller zu sogenannten Fahrveranstaltungen ein – hier können Journalistinnen und Journalisten neue Modelle für einige Stunden oder einen Tag Probe fahren. Dabei handelt es sich nicht um einen ausführlichen Alltagstest, sondern um eine erste Einschätzung: Wie wirkt das Auto auf den ersten Kilometern? Was fällt sofort positiv oder negativ auf? Unsere Eindrücke stammen also aus einem kompakten Zeitraum – mit dem Ziel, möglichst schnell einen authentischen Eindruck vom neuen Modell zu vermitteln.

Innenraum und Bedienung

Innen hat Hyundai den Ioniq 5 nur dezent modernisiert. Die Materialien fühlen sich wertig an, die Verarbeitung ist sauber. In der N-Line-Version fallen die roten Nähte und das sportliche Lenkrad ins Auge, die beiden 12,3-Zoll-Bildschirme sind jetzt in Schwarz eingefasst. Das Infotainment hat eine neue Software, Smartphones lassen sich nun kabellos via Apple Carplay und Android Auto verbinden.

Innenraum: Hier fallen vor allem das N-Line-Lenkrad und rote Ziernähte auf.
Innenraum: Hier fallen vor allem das N-Line-Lenkrad und rote Ziernähte auf.Bild: clausen

Die Bedienung gelingt intuitiv, Touch und Tasten ergänzen sich sinnvoll. Vieles lässt sich über echte Knöpfe steuern – etwa Klimafunktionen oder die Sitzheizung. Praktisch: Der nervige Tempolimit-Warner lässt sich mit einem langen Druck auf die Mute-Taste am Lenkrad deaktivieren.

So fährt er

Gefahren wurde die stärkste Variante: 325 PS, Allradantrieb, grosser 84-kWh-Akku. Darüber hinaus gibt es auch Motorisierungen mit 170 und 229 PS. Der Ioniq 5 sprintet kraftvoll los, die Lenkung ist direkt. Zwei Fahrmodi stehen zur Wahl: Im Sportmodus wird er straffer und antrittsstärker, im Normalmodus etwas gelassener, wenngleich kräftig. Die Rekuperation (Energierückgewinnung beim Verzögern; die Batterie wird dadurch geladen) lässt sich in mehreren Stufen einstellen – bis hin zum One-Pedal-Driving, bei dem das Auto beim Lupfen des Fahrpedals bis zum Stillstand verzögert. Mit etwas Übung macht das vor allem im Stadtverkehr richtig Spass.

Kräftiger Antritt: In Verbindung mit der stärksten Motorvariante ist der Ioniq 5 sehr sprintstark.
Kräftiger Antritt: In Verbindung mit der stärksten Motorvariante ist der Ioniq 5 sehr sprintstark.Bild: Hyundai

Das Fahrwerk lässt sich zwar nicht verstellen, bietet aber viel Komfort – auch bei höherem Autobahntempo. Dabei bleibt der Wagen souverän gedämpft und gut kontrollierbar.

Zu den elektronischen Helfern gehören unter anderem ein Autobahnassistent inklusive Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Totwinkelwarner und weitere Systeme. Damit ist der Ioniq technisch auf dem aktuellen Stand.

Technische Daten

Hyundai Ioniq 5 N Line X

  • Antrieb: Allrad, 1-stufiges Reduktionsgetriebe
  • Leistung: 239 kW/325 PS
  • Akku: 84 kWh (netto)
  • Reichweite (WLTP): bis zu 546 km
  • Ladeleistung (DC): bis zu 260 kW
  • Ladezeit (10-80 %): ca. 18 Minuten
  • Kofferraum: 520-1'580 l + Frunk: bis zu 57 l

Das kostet er

Trotz grösseren Akkus bleibt der Basispreis des Ioniq 5 bei 45'000 Franken. Dann allerdings fehlt ihm die sinnvolle Wärmepumpe, die für 1000 Franken extra zu haben ist. Die getestete Topversion N Line X mit Allrad und grossem Akku kostet ab 65'500 Franken.

Fazit

Redaktor Clausen am gelifteten Hyundai Ioniq 5.
Redaktor Clausen am gelifteten Hyundai Ioniq 5.Bild: clausen

Hyundai verändert beim Ioniq 5 genau das, was nötig ist – und lässt alles, was gut funktioniert, einfach so. Der Innenraum ist grosszügig, das Fahrverhalten ausgewogen. Die neue N-Line bringt Sportlichkeit ins Spiel, die grösseren Akkus erhöhen die Reichweite – bei gleichem Preis. Ein behutsames Facelift, das den Ioniq 5 an den richtigen Stellen weiterdenkt.

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Yippie
12.05.2025 00:21registriert Februar 2016
Ich fahre den Vorgänger. Mit dem Heckscheibenwischer hat Hyundai den Ioniq 5 jetzt endlich vollendet 😉

Kann das Auto nur weiterempfehlen. Mittlerweile 50‘000 km gemacht ohne irgendwelche Probleme. Immer noch den ersten Sommer- und Winterreifensatz im Betrieb. Das Auto ist ideal für 1-2 Kinder und man schafft damit auch sehr bequem längere Reisen mit nur kurzen Ladestopps.
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Chnörzli3000
11.05.2025 22:27registriert September 2023
Mir zu gross aber mit zwei Kindern wohl gemütlich zum in den Urlaub fahren. Allein bis man nach vier Stunden Fahrt wieder vom WC zurück ist mit der Familie, hat man ein paar hundert km geladen. Läuft.
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