Türkei: Elf Tote bei Anschlag auf Polizeibus in Istanbul

Türkei: Elf Tote bei Anschlag auf Polizeibus in Istanbul

07.06.2016, 10:04

In der türkischen Metropole Istanbul sind am Dienstag bei einem Bombenanschlag auf ein Polizeifahrzeug elf Menschen ums Leben gekommen. 36 weitere seien verletzt worden, drei von ihnen schwer, teilten die örtlichen Behörden mit.

Unter den Opfern seien sieben Polizisten und vier Zivilisten, sagte Istanbuls Gouverneur Vasip Sahin vor Journalisten am Ort des Geschehens.

Die Detonation ereignete sich im morgendlichen Berufsverkehr mitten im dicht bewohnten Altstadtbezirk Vezneciler, der auch bei Touristen sehr beliebt ist. In der Nähe des Tatorts befinden sich die Istanbuler Universität wie auch der Grosse Basar.

Auf Fernsehbildern war ein von der Explosion zerstörter Polizeibus zu sehen. Auch die umliegenden Gebäude wurden schwer beschädigt. Die Polizei bereitete sich darauf vor, am Ort der Explosion ein verdächtiges Paket kontrolliert zu sprengen.

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. In jüngster Zeit hatten kurdische Aufständische, Vertreter der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) sowie radikale Linke Anschläge in der Türkei verübt.

Nach Informationen von CNN Türk wurde die in einem parkenden Auto installierte Bombe per Fernsteuerung gezündet, als ein Polizeibus vorbeifuhr. Der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge waren nach der Detonation Schüsse in der Gegend zu hören.

Ein Augenzeuge sprach gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters von zwei Polizeiautos, die von der Explosion getroffen wurden. Fernsehsender zeigten bewaffnete Polizisten in der Nähe des Anschlagsortes.

Allein in diesem Jahr kam es bereits zu mehreren Anschlägen in der Türkei. Bei einem Selbstmordanschlag in Istanbul im März kamen vier Menschen ums Leben. Im Januar hatte ein Selbstmordattentäter zehn Menschen im historischen Zentrum Istanbuls getötet.

In der Hauptstadt Ankara waren im März bei einem Selbstmordangriff 37 Menschen getötet worden. Im Februar starben dort bei einem ähnlichen Anschlag 29 Menschen. (sda/reu/afp/dpa)

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